Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

könnte. Deine Gegenkandidaten waren Interventionisten und hatten deshalb keine Chance. Denn die Mehrheit des Senats besteht aus Neutralos."
    "Wieso glaubt ihr, dass ich kein Interventionist bin oder werden könnte?"
    "Niemand bleibt das, was er ist. Wir bewegen uns und verändern uns, langsam oder schneller. Sanft oder heftig. Portas schien der perfekte Observer, als er das Amt übernahm. Aber nun ist er nicht mehr objektiv. Er identifiziert sich zu sehr mit der Erde."
    "Aber ich komme erst gerade von der Erde. Ich bin hier noch nicht heimisch geworden."
    Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen. Wollte er sich etwa selber ein Bein stellen, und auf einmal torpedieren zur Erde zurückzugehen. Wie kam er dazu, so etwas zu sagen.
    Deshalb fügte er hinzu. "Wie kommst du auf die Idee, dass ich die richtige Person für diesen Job bin."
    "Du kennst deine Pflichten und Aufgaben, du weißt was du tun darfst und nicht tun darfst. Widersetzt du dich, musst du zurückkommen. Ob du willst oder nicht. Deine erste vordringliche Aufgabe wird sein, herauszufinden, was Portes plant und den Senat, darüber zu informieren. Der Senat entscheidet dann alles Weitere."
    "Trifft der Senat immer die richtigen Entscheidungen?"
    "Er hat die Weisheit der Vielen"
    "Bist du immer konform mit dem Senat?"
    Michaels Blick wurde rätselhaft und seine Antwort verwirrte Robert.
    "Meine Ansichten werden meistens von der Mehrheit des Senats geteilt, denn der Senat setzt sich zusammen aus klugen und bedeutungsvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft. Der Senat beschäftigt sich mit vielfältigen Vorlagen, die von den Ausschüssen erarbeitet werden. Ich selber bin Mitglied in 5 Ausschüssen und Vorstand des Ausschusses für die Erde."
    Natürlich war Michael ein Vertreter des goldenen Mittelweges, jemand, der nicht zu Extremen neigte. Aber warum beorderte er Portas nicht zurück, warum ließ er ihn auf der Erde bleiben? Rätselhaft. Konnte Michael wohl seine Gedanken lesen? Nein, dieses Mal erhielt er keine Antwort auf seine unausgesprochenen Fragen.
    "Mir ist meine Familie, meine Kinder und meine Frau, sehr wichtig."
    "Ich weiß"
    "Ich will mit ihnen Kontakt aufnehmen." Aber gleichzeitig wollte er auch bei Helen bleiben.
    "Nur zu. Neben deiner Arbeit für die Foundation wirst du genügend Freiraum dazu haben. Verwende die Wochenenden für deine privaten Angelegenheiten. In der Foundation übernimmst du den  Mitarbeiterstab von Portas, den du auf die Loyalität dir gegenüber testen musst. Denn bisher war Will Portes ihr Chef. Dann wirst du dich um die Foundation kümmern, die Finanzen klären, prüfen, das Vermögen checken. Du wirst prüfen müssen, ob die Gelder, die in die diversen Charities gingen, auch wirklich dort angekommen sind."
    Das hörte sich nach sehr viel Arbeit an. Prüfen, ob die Gelder wirklich dort angekommen sind, wo sie hinsollten. Prüfen ob die Mitarbeiter der Foundation loyal waren und wenn nicht, dann Fire and Hire. Vordringlich natürlich herauszufinden, was Portas plante. Obwohl man dies doch einfach herausfinden konnte, wenn man ihn zurückriefe. Warum dies nicht? Denn der Verimund würde die tiefsten verborgenen Gedanken von Portas sehen und deuten können.
    "Du bist dein eigener Herr. Aber erfülle deine Aufgaben ernsthaft und vernachlässige sie nicht." Das klang eindringlich und mahnend.
    Dennoch, er musste die Frage stellen.
    "Du hast Portas erlaubt, auf der Erde zu bleiben. Kannst du so etwas alleine entscheiden?"
    Eigentlich hatte er doch fragen wollen,  - warum wurde es Portas erlaubt, auf der Erde zu bleiben. Wäre es nicht einfacher ihn zurückzubeordern, zurückzubefehlen? Eine halbe Stunde im Sessel des Verimund würde doch alles klären und offenbaren.
    "Portas ist ein Freund und wird es immer bleiben, auch wenn wir verschiedener Meinung in dieser Angelegenheit sind. Portas hat drei Jahrzehnte eine gute Arbeit getan. Aber nun hat er sich  für die Erde entschieden. Was heißt, er wird nicht und nie mehr durch das Raumportal nach Allthania zurückkommen dürfen, falls er wirklich etwas plant, was nicht vom Senat erlaubt wurde. Dieses Tor wird ihm mit seiner Entscheidung für immer und ewig, na ja ewig, also bis zu seinem Lebensende, versperrt sein. Und er wird auf der Erde altern, dann sterben und vielleicht irgendwann das Glück haben, von den Korallenriffen aufgenommen zu werden  und am Traumstrand zu stranden. Finde heraus was er plant, informiere mich immer über alles, und vielleicht finden wir