Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
zur Schule gingen. Die teure Privatschule hatten sie wohl verlassen müssen.
Er nahm das dem I-Phone nachempfundene Sencom aus seiner Tasche und betrachtete es. Funktionsfähig auf der Erde sowie auf Foresterra aufgrund der hoch entwickelten Transponder in den Raumportalen. Er sah auf sein Armband, das sich weich an die Innenseite seines Handgelenks schmiegte, aber metallisch und fest an der Oberfläche glänzte. Auf dem im Ruhezustand verkleinerten Display war nur die Uhrzeit zu sehen. Daneben ein winziger sonnenähnlicher Kreis zum Öffnen des Menüs, auf das er nun kurz tippte und das vergrößerte Display erschien. Ach ja, er musste sich ja noch mit den Funktionen vertraut machen. Vermutlich eine Kleinigkeit. Er tippte erneut auf den winzigen Kreis.
Als sich das Display wieder öffnete und er die verschiedenen Symbole sah, brauchte er nicht lange zu überlegen, denn das Wissen dazu hatte er durch die Schulungen im Lernraum erhalten, und dies war nun leicht abrufbar in seinem Unterbewusstsein verankert. Er aktivierte die Hologramm-Funktion, so dass sich ein 3-D Bild in der Luft aufbaute und vor ihm schwebte. Wo konnte man das noch mal desaktivieren? Ach da. Und natürlich durch die Sprachfunktion.
Während Robert sich mit der Technik beschäftigte, waren sie auf dem Raumhafen von Allthania gelandet. Helen nahm ihr leichtes Handgepäck auf und stieg aus. Michael folgte ihr und umarmte sie zum Abschied. Robert, der sich in die Funktionswelten der beiden Communikationsgeräte vertieft und verloren hatte, folgte leicht verzögert. Der Abschied von Helen gefiel ihm gar nicht. Auf wie lange Zeit? Wann würden sie sich wiedersehen. Sie war ihm von Anfang an eine große Hilfe und Freundin gewesen.
Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und küsste ihn leicht erst auf die linke, dann auf die rechte Wange.
„Ich wünsche dir viel Erfolg, Robert“, sagte sie. „Hoffentlich wird alles so, wie du es dir vorstellst und du findest deine Familie wieder. Ich denke sie werden gesund und munter sein, aber vor Schreck in Ohnmacht fallen, wenn du plötzlich auftauchst.“
Sie grinste spitzbübisch und es gelang ihr dabei, diese Phase des Abschieds locker und harmlos aussehen zu lassen. Bis er sagte:
„Ich komme wieder, ich bleibe nicht für immer auf der Erde.“ Dann nahm er ihren Kopf in beide Hände und küsste sie intensiv.“ Leider schaffte sie es nicht, ihn wegzudrücken, obwohl sie es wollte. Aber ihr Körper widerstrebte ihrem Verstand und erwiderte unerklärlicherweise seinen Kuss. Danach hielt er sie minutenlang nur in seinem Arm an sich gedrückt. Natürlich war er es dann, der zuerst losließ. Helen bemerkte sein Seufzen und sein doch recht bedrücktes Gesicht.
Dann stieg Helen in einen bereits auf sie wartenden Minigleiter. Während Robert und Michael zur Hautklinik weiterflogen, brachte der Minigleiter Helen zum Studentenwohnheim. Auf dem Weg dort hin flossen ein paar Tränen über ihre Wangen. Wieder ein Abschied, der sie viel zu sehr aufregte und durcheinander brachte.
Im Raumpo rtal am Xantende
Ganz so leicht nahm Robert die Trennung nicht. Der Schmerz war wie ein plötzlicher Peitschenhieb, kurz, heftig und mit quälenden Nachwirkungen, als ihm bewusst wurde, dass er die nächsten zehn Jahre ohne Helen sein würde. Wollte er das wirklich?
„Wir gehören zusammen“, dachte er. „Aber das Schicksal bringt uns auseinander. Wenn sie nur nicht immer so abweisend und störrisch, so wechselhaft in den Gefühlen mir gegenüber gewesen wäre, dann hätte ich den Observer-Job auf der Erde sicher nicht angenommen, sondern wäre hier geblieben, in Allthania, auf Foresterra, zusammen mit ihr .“
Als er sich dann nach der Hautübertragung in der Hautklinik im Spiegel sah, dachte er, dass er nach zehn Jahren wohl genau so aussehen würde. Aber Helen würde in dieser Zeit nicht altern. Und er haderte mit den Vorstellungen, was nicht alles in zehn Jahren passieren konnte.
Der Gleiter landete sacht vor der Höhle, in der sich das Raumportal befand. Der Landeplatz war ein gerades Plateau von der Größe eines Tennisfeldes, an dessen Ende es aber im 50 Grad Winkel nach unten ging. Und über ihnen erstreckte sich der Gipfel des Xantende noch weitere 5000 Meter steil in die Höhe.
Der ehemals natürliche Höhleneingang existierte schon lange nicht mehr. Eine Sicherheitstür verhinderte den Zugang unberechtigter Personen und ließ nur jene hinein, die über einen Zugangscode
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