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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Chance, sich zu verstecken, und jeder hätte sie leicht sehen können. Auf der anderen Seite der Felswand jedoch würde der Pfad sich in die Wälder Kernlands senken und später hinab in die Stadt. Selbst wenn die Männer ihren Fehler erkannten und ihnen noch folgten, hatten Richard und die Frau einen sicheren Vorsprung.
    Als sie sich dem Ende der Felswand näherten, wurde der trügerische, schmale Pfad breiter, und man konnte nebeneinander gehen. Richard tastete zur Sicherheit mit der Rechten an der Felswand entlang, während er in den Abgrund blickte, auf das gut hundert Meter tiefer liegende Felsenmeer. Er sah sich um. Immer noch nichts.
    Er drehte sich wieder nach vorn; die Frau erstarrte mitten im Schritt. Die Falten ihres Kleides wogten um ihre Beine.
    Vor ihnen auf dem Pfad, der eben noch leer gewesen war, standen zwei Männer. Richard war größer als die meisten Männer, diese beiden jedoch überragten ihn noch um einiges. Ihre dunkelgrünen Kapuzengewänder ließen ihre Gesichter im Schatten verschwinden, ihre massigen, muskulösen Körper konnten sie nicht verhüllen. Richard war verwirrt, er konnte nicht begreifen, wie die Männer sie überholt haben konnten.
    Er und die Frau wirbelten herum und wollten fliehen. Vom Felsen oben fielen zwei Seile. Die beiden anderen Männer ließen sich auf den Pfad herab. Sie versperrten den Rückzug. Sie waren ebenso groß wie die beiden ersten. An Schnallen und Lederriemen unter ihren Umhängen hing ein ganzes Arsenal Waffen, die in der Sonne blinkten.
    Richard wirbelte zu den ersten beiden herum. In aller Ruhe schoben sie ihre Kapuzen zurück. Beide hatten dichtes, blondes Haar und einen kräft igen Nacken. Ihre Gesichter waren gerötet, gutaussehend.
    »Du kannst passieren, Junge, uns interessiert nur das Mädchen.«
    Der Mann hatte eine tiefe, fast freundliche Stimme. Nichtsdestotrotz klang die Drohung scharf wie eine Klinge. Beim Sprechen zog er die Lederhandschuhe aus und stopfte sie in seinen Gürtel, ohne Richard auch nur eines Blickes zu würdigen. Richard stellte für ihn offenbar kein Hindernis dar. Der Kerl hatte eindeutig das Sagen, denn die drei anderen warteten still, während er sprach.
    Noch nie war Richard in einer solchen Lage gewesen. Bislang hatte er Ärger immer aus dem Weg gehen können. Niemals verlor er die Beherrschung, und gewöhnlich gelang es ihm mit seiner lockeren Art, eine finstere Miene in ein Lächeln zu verwandeln. Wenn Reden nichts nutzte, war er flink und kräftig genug, um zu verhindern, daß jemand zu Schaden kam, und wenn nötig, machte er sich einfach davon. Er wußte, diese Männer hatten mit Reden nichts im Sinn und fürchteten sich ganz offensichtlich nicht vor ihm. Wenn er doch einfach nur gehen könnte.
    Richard warf einen Blick in ihre grünen Augen und sah das Gesicht einer stolzen Frau, die ihn um Hilfe anflehte.
    Er beugte sich zu ihr hinüber und sagte mit gesenkter, aber fester Stimme: »Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    Ihre Miene wirkte erleichtert.
    Sie nickte leicht und legte ihm die Hand auf den Unterarm. »Du mußt sie trennen und verhindern, daß sie mich alle gleichzeitig angreifen«, flüsterte sie ihm zu. »Und faß mich auf keinen Fall an, wenn sie kommen.« Sie packte seinen Arm fester, blickte ihm in die Augen und wartete auf eine Bestätigung. Zwar verstand er ihre Beweggründe nicht, trotzdem nickte er. »Mögen die guten Seelen mit uns sein.«
    Sie ließ ihre Hände an die Seiten fallen und wandte sich den beiden hinter ihr zu. Ihr Gesicht war tödlich ruhig, bar jeder Regung.
    »Geh jetzt, Junge.« Die Stimme des Anführers hatte an Härte gewonnen. Seine wilden blauen Augen funkelten. Er knirschte mit den Zähnen. »Mein letztes Angebot.«
    Richard schluckte trocken.
    Er versuchte, selbstsicher zu klingen. »Wir werden beide passieren.« Sein Herz schien bis zum Hals hinauf zu schlagen.
    »Heute nicht«, sagte der Anführer entschieden. Er zückte sein häßliches, gebogenes Messer.
    Der Mann neben ihm zog ein Kurzschwert aus der Scheide, die auf seinem Rücken hing. Mit einem ekelerregenden Grinsen zog er es über die Innenseite seines muskulösen Unterarms und färbte die Klinge rot. Hinter sich hörte Richard das Geräusch von Stahl, der gezückt wird. Er war starr vor Angst. Das ging alles viel zu schnell. Sie hatten keine Chance. Keine.
    Einen kurzen Augenblick lang rührte sich niemand. Dann zuckte Richard unter dem Schlachtgeheul der Männer zusammen, Männer, die bereit waren, im Kampf

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