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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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äußerst tief und durchdringend, so dass Antilius kurz zusammenzuckte.
    »Ich ... ich war das nicht! Mein Freund hier dachte, er könne sich einen kleinen Spaß erlauben«, sagte Antilius mit zittriger Stimme und zeigte dabei auf seinen Spiegel, der immer noch in seinen Hosengürtel geklemmt war. Die Augen der Wache folgten ungläubig seinem Fingerzeig. Doch in diesem Moment schien die Sonne so unglücklich auf die Spiegeloberfläche, dass das Licht vom Glas reflektiert wurde, und man das Innere nicht sehen konnte. Danach schaute die Wache Antilius wieder ins Gesicht, mit einem noch düstereren Blick als zuvor. Er war überrascht, dass es diesbezüglich noch eine Steigerung gab.
    »Aber sicher. Dein kleiner Spiegel hat herumgebrüllt.«
    »Ja. Glauben sie mir etwa nicht?«
    »Jetzt hör mir mal ganz genau zu, du armer Irrer. Wenn du noch einmal auf die Idee kommst, Ärger zu machen, dann werde ich persönlich dafür sorgen, dass du nie wieder einen Ton von dir geben kannst. Hast du mich verstanden?«, knurrte die Wache gefährlich ruhig und durchbohrte Antilius mit ihren Augen. Für einen verrückten Augenblick dachte Antilius, er könne kleine Dampfwölkchen aus den großen Nasenlöchern seines wütenden Gegenübers strömen sehen.
    In Anbetracht dieser überzeugenden Drohung hielt er es für angebracht, nicht darauf zu bestehen, dass in Wahrheit Gilbert für den Schlamassel verantwortlich war. Und so nickte er nur brav und piepste: »Es kommt nicht wieder vor. Ich verspreche es. Es tut mir Leid.«
    »Ja, mir auch«, sprach der Wachmann und riss Antilius den Spiegel aus seinem Gürtel, warf ihn auf den Boden und trat mit zwei kräftigen Fußtritten darauf.
    Antilius war entsetzt, traute sich aber nicht, etwas zu sagen. Er stand nur wie gelähmt da, mit weit aufgerissenen Augen.
    Die Wache verabschiedete sich dann mit einem höhnischen Grinsen und verschwand ebenso schnell, wie sie aufgetaucht war, wieder in der Menge der Passanten.
    Als Antilius überzeugt war, dass genügend Abstand zwischen ihm und der Wache war, bückte er sich hastig, um nach dem Spiegel zu schauen. Er erwartete einen Scherbenhaufen, aber er wurde wieder überrascht. Das Spiegelglas war weder zerbrochen, noch hatte es den kleinsten Kratzer abbekommen. Durch das völlig unversehrte Glas konnte er Gilbert sehen, der in etwas größerem Abstand als sonst zur Spiegelwand stand und einen perfekt reuigen Blick aufgelegt hatte. Antilius’ Schrecken wandelte sich erst langsam aber dann immer schneller in brodelnde Wut um. »Was glaubst du eigentlich, wer du bist?«, zischte er Gilbert an.
    »Es tut mir wirklich Leid. Ich hatte ja keine Ahnung, dass hier ein Ordnungshüter sein Unwesen treibt. Hätte ich das gewusst, hätte ich niemals so etwas getan.
    Am besten wir vergessen das Ganze und gehen weiter nach Pais suchen. Hey, ich habe eine Idee: Wenn wir im Wirtshaus angekommen sind, dann solltest du dir dort einen blauen Bergquell bestellen. Ein wunderbares Getränk, das dich nach dem kleinen Schrecken ganz sicher wieder eine wenig beruhigen wird, und dann kannst du diesen dummen Vorfall ganz einfach vergessen.«
    »Ich habe eine bessere Idee: Ich werde nach Pais suchen und lasse dich einfach hier liegen. Was hältst du davon?«, fauchte Antilius wütend.
    Gilbert sah plötzlich sehr besorgt, ja ängstlich aus. »Also, ehrlich gesagt, halte ich davon nicht besonders viel. Ich entschuldige mich nochmals. Mehr kann ich nicht tun, als dir zu versprechen, dass so etwas nie wieder vorkommen wird. Ich wollte diesem dummen Gorgen einfach eine kleine Lektion erteilen.«
    Daraufhin entspannte sich Antilius wieder und atmete ein paar Mal tief durch. »Es ist meine Schuld«, sagte er resigniert. »Ich hätte erst gar nicht hierher kommen dürfen. Ich war auf dieses Land völlig unvorbereitet. Deswegen ist alles schief gelaufen.«
    »Ach was! Hier ist alles für dich vielleicht ungewohnt, aber das waren nur ein paar Startschwierigkeiten. Es wird dir schon noch gefallen, warte nur ab«, sagte Gilbert, obwohl er sich nicht ganz sicher war, ob dies auch der Wahrheit entsprechen würde.
    Er legte eine Pause ein, die Antilius zum Nachdenken nutzte.
    »Komm, gehen wir! Es ist nicht mehr weit bis zum Wirtshaus. Dort kannst du dich ausruhen.«
    Antilius atmete noch einmal tief ein. »Also schön«, seufzte er und stand auf, wobei er sich den Spiegel wieder in den Gürtel steckte.
    Wenig später erreichte er endlich das Wirtshaus.
    Weil heute ein angenehm warmer und

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