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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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ehrlich gesagt nicht«, unterbrach ihn Antilius. Pais ballte die Fäuste und starrte Gilbert mit hasserfülltem Blick an.
    »Ob er nun getrunken hat oder nicht, tut, denke ich, hier nichts zur Sache. Mich würde eher interessieren, woher er meinen Namen kennt. Ich komme aus einem sehr kleinen Dorf. Und dieses Dorf liegt nicht mal auf dieser Inselwelt. Es ist eigentlich unmöglich, dass er mich kennt.«
    Doch es ist möglich. Er hat auch von ihm geträumt, von dem Mann ohne Gesicht. Er hat auch von der Schlucht geträumt, so wie du. Soll das ein Zufall gewesen sein? Nein, das war es nicht. Also kann er auch deinen Namen im Traum gehört haben. Wieso soll das nicht möglich sein?, sagte eine Stimme in Antilius’ Kopf, die seine eigene war.
    Er überlegte noch einmal, in der Hoffnung, doch noch eine andere Erklärung zu finden. Er fand sie nicht. Ohne es zu wollen, machte er einen besorgten Gesichtsausdruck.
    Pais bemerkte dies sofort. Er wollte gerade etwas zu seiner Beruhigung sagen, aber dann ließ er noch einmal die ominöse Botschaft von Brelius in seinem Kopf Revue passieren und bemerkte, dass er selbst ein wenig Angst verspürte. »Ich fürchte, Brelius hat den Verstand verloren«, war das Resümee seiner Überlegungen.
    »Wir müssen ihn suchen«, sagte Antilius tonlos.
    »Wir wissen doch überhaupt nicht, wo er hingegangen ist«, erwiderte Gilbert.
    »Süden«, gab Pais zurück.
    »Das ist wohl kaum eine genaue Angabe. Die Ebenen im Süden sind sehr weitläufig, soweit ich weiß. Nein, wir werden das tun, was er gesagt hat. Wir suchen seine Tochter auf. Ich nehme an, du weißt, wo sie wohnt?«, erkundigte sich Antilius.
    Pais nickte geistesabwesend.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Antilius mehr genervt als besorgt, denn eigentlich sollte er derjenige sein, der vor Schreck geistesabwesend war.
    »Was? Ja, ja. Ich dachte nur gerade an die Zeit, als Brelius und ich die Glühwürmer dressiert hatten.« Pais hielt inne und wurde plötzlich kreidebleich. »Du meine Güte! Die Glühwürmchen!«
    Während er diese Worte fast theatralisch ausstieß, fasste er sich an seine Stirn, wirbelte herum und stürmte aus dem Zimmer. Danach sah Antilius ihn nur noch an einem der beiden Fenster vorbeihechten.
    »Was ist denn nun los?«, fragte er und schaute nach einer Antwort suchend Gilbert im Spiegel an. Der rollte nur mit den Augen und machte eine wegwerfende Geste. Nach einem kurzen Augenblick der Verwirrung entschloss sich Antilius, dem Bärtigen zu folgen.
    Schon kurz bevor er sich der Hinterseite der einfachen Hütte näherte, hörte er Pais in einer für ihn lächerlichen Art und Weise sprechen. »Hab ich euch ganz vergessen? Hattet ihr auch keine Angst? Jetzt bin ich ja für euch da. Jetzt braucht ihr keine Angst mehr zu haben.«
    Ein sonderlicher Anblick bot sich Antilius und Gilbert. Pais saß auf im Schneidersitz auf der Erde und liebkoste mit seinen Händen zwei etwa hühnereigroße Käfer, die selbst bei der mittlerweile herabscheinenden Abendsonne noch ein fluoreszierendes gelb-grünes Licht von sich gaben.
    »Ach, was für ein göttliches Bild! Der alte Pais wieder vereint mit seinen Liebsten. Seinen Würmern«, spottete Gilbert. Er konnte es nicht lassen.
    »Es sind keine Würmer, sondern Käfer!«, grunzte der Beleidigte zurück, ohne die Streicheleinheiten für die kleinen stummen Tierchen zu unterbrechen.
    »Ach, und warum heißen sie dann Glühwürmer?«
    »Lies es doch nach, du hohle Birne!«
    Gilbert wollte zum verbalen Gegenschlag ausholen, wurde jedoch von Antilius daran gehindert, indem er den Spiegel kopfüber drehte und in seiner Hosentasche verschwinden ließ.
    »He!«, beschwerte sich Gilbert, und verstummte daraufhin beleidigt.
    »Tu uns bitte einen Gefallen und wirf diesen verfluchten Spiegel in den Fluss. Erlöse uns von diesem Quälgeist«, stöhnte Pais genervt.
    »Du wirst dich daran gewöhnen müssen«, erwiderte Antilius.
    Pais hörte schon gar nicht mehr zu, sonst wäre er wohl gleich wieder in Rage geraten. Stattdessen widmete er sich wieder den Riesen-Glühwürmern. »Ich habe fast vergessen, wie schön sie sind!«, schnurrte er verträumt.
    »Ich dachte, du und Brelius, ihr habt gemeinsam diese Zucht betrieben?«
    »Ja, aber kurz bevor er seine erste Tagebuchaufzeichnung machte, hatten wir einen kleinen Disput. Ich habe eine Reise gemacht und so haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren. Wäre ich nicht so dumm gewesen und gekränkt von dannen gezogen, dann hätte ich ihn vielleicht

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