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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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kleine Problem. Sie wissen schon.«
    »Wollen Sie damit sagen, ich sei zu dumm, mein eigenes Fernrohr zu bedienen?«
    Antilius rollte mit den Augen und wendete sich von dem fremdartigen Geschöpf ab. Er konnte sich nicht erinnern, dass diese Spezies für ihr aufbrausendes Temperament bekannt war.
    »Vergessen Sie es«, sagte er.
     »Was?«, keifte der Sortaner weiter.
    »Vergessen Sie es und lassen Sie mich jetzt in Ruhe!«, brüllte Antilius zurück. Er war müde. Die Seereise war anstrengend gewesen und letzte Nacht hatte er nach seinem Alptraum kaum schlafen können. Es war merkwürdig. Er konnte sich nur noch daran erinnern, wie er im Traum von einem Mann ohne Gesicht einen Schlag in den Rücken bekommen hatte. Als er aufwachte, schmerzte ihm der Rücken tatsächlich richtig. Auch jetzt fühlte er noch ein leichtes Drücken in der oberen Wirbelsäule.
    Die anderen Passagiere, die sich mittlerweile für den Ausstieg auf der größten offenen Plattform des Althans versammelt hatten, starrten Antilius verwundert an. Auch der Sortaner schien überrascht über den Wutausbruch.
    Das kleine Wesen begann ihn ausführlich zu mustern.
    »Sie müssen mein Verhalten entschuldigen. Ich bin heute wohl nur ein wenig gereizt. Die Reise war sehr anstrengend. Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist Haif Haven, ich bin Händler. Sie können Haif zu mir sagen.«
    Antilius war über den plötzlichen Sinneswandel überrascht. Er zögerte einen Moment, doch dann gab auch er sich auch versöhnlich. »Ich heiße Antilius. Womit handeln Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Vorwiegend mit wertvollen Informationen. Glauben Sie mir, damit kann man mehr verdienen, als wenn man mit materiellen Gütern handelt.«
    »Verstehe.« Das war das Einzige, was Antilius als weitere Konversation einfiel. Er verspürte trotz des versöhnlichen Tons seines kleinen, pelzigen und beleibten Gegenübers nicht das Bedürfnis nach weiteren Gesprächen, denn irgendetwas an diesem Haif war irgendwie falsch.

Truchten
    Nachdem das Gepäck ausgeladen worden war, verließen die ersten Passagiere über drei Lifte (ebenfalls aus Immerfestholz) das Althan und betraten den weit ins Wasser ragenden Kai des Fischerdorfes Itap-West.
    »Ah! Endlich können wir an Land«, rief Haif erleichtert.
    Er wirkte jetzt wesentlich entspannter. Und auch Antilius war froh, das für ihn fremde Land endlich betreten zu können.
    Schließlich balancierten auch sie nach kurzer Fahrstuhlfahrt über den schmalen Steg. Das Gepäck war bereits unten. Alles musste sehr schnell gehen, denn das Althan hatte einen strikten Fahrplan einzuhalten und würde in weniger als einer Mondstunde die Bogenbucht im Westen von Truchten wieder verlassen.
    »Sagen Sie, wissen sie zufällig von einem Sternenbeobachter, der hier auf dieser Inselwelt leben soll?«, fragte Antilius Haif zögerlich.
    Haif wirkte überrascht: »Sternenbeobachter? Nein, tut mir Leid. Keine Ahnung«, sagte er schnell. Sehr schnell.
    Antilius wollte noch einmal nachhaken, bekam dazu jedoch keine Gelegenheit mehr, denn Haif schien sofort aufbrechen zu wollen.
    »Auf Wiedersehen, Herr Antilius. Vielleicht kommen Sie mich ja mal besuchen. Ich wohne nur einige hundert Meter entfernt südöstlich von hier an der Küste. Und vielen Dank noch einmal für ihre Hilfe.«
    »Ja, auf Wiedersehen!« Antilius schaute dem kleinen Fellbündel hinterher, das rasch davonwatschelte. Haif schien es wirklich ziemlich eilig zu haben. Vielleicht wollte er ja noch ein lukratives Geschäft abwickeln, überlegte sich Antilius. Er freute sich jetzt erst richtig auf seinen Aufenthalt auf der Fünften Inselwelt, obwohl er wusste, dass er nicht hier war, um Urlaub zu machen. Es würde vermutlich schwierig werden, den Sternenbeobachter zu finden, diesen Brelius Vandanten, dem er zuvor noch nie persönlich begegnet war. Um ihn zu finden, hatte Antilius vor, sich zunächst in der Stadt Fara-Tindu umzuhören, die weiter im Landesinneren lag. Dort in der Nähe sollte Brelius leben. Jedenfalls hatte er das in seinem Brief geschrieben, den Antilius vor fünfundzwanzig Tagen erhalten hatte. Die genaue Adresse, so Brelius, wolle er geheim halten. Weil er Angst vor etwas hatte, über das er nichts weiter schrieb. Es war ziemlich beunruhigend und normalerweise hätte Antilius diesen Brief als ausgemachten Unsinn irgendeines Spinners abgetan. Aber da war dieser eine Satz. Dieser eine Satz, der ihm beim Lesen die Luft aus den Lungen zu saugen schien und ihm sein Herz einen Schlag

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