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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Antilius,
     
    dieser Brief erreicht Sie in äußerster Dringlichkeit.
    Mein Name ist Brelius Vandanten.
    Sie werden mich nicht kennen und eigentlich kenne ich Sie auch nicht und doch weiß ich, wer Sie sind.
    Mir sind in den letzten Tagen Ereignisse widerfahren, die ich mir nicht mit logischen Argumenten erklären kann. Ereignisse, die dazu geführt haben, dass ich gezwungen worden bin, etwas zu tun, das unabsehbare, furchtbare Konsequenzen haben könnte.
    Ich habe erfahren, dass Sie, Herr Antilius, der Einzige sind, der mir noch helfen kann, ein großes Unheil, das über uns alle kommen könnte, zu verhindern.
    Deshalb bitte, nein, ich flehe Sie an, zu mir zu kommen. Ich lebe auf der Fünften Inselwelt Truchten in der Nähe der Stadt Fara-Tindu. Fragen Sei einfach vor Ort jemanden nach meiner Adresse.
    Ich weiß, dass Sie jetzt skeptisch sein und versucht sein werden, mir keinen Glauben zu schenken, während Sie diese Zeilen lesen.
    Doch hören Sie mich an: Ich kenne zwar nicht Ihre Biographie, doch weiß ich, dass es etwas gibt, nach dem Sie sich sehnen. Die seltsamen und zugleich beängstigenden Dinge, die mir widerfahren sind, müssen in irgendeiner mir nicht nachvollziehbaren Verbindung mit Ihnen stehen. Eine Verbindung, von der Sie selbst wahrscheinlich auch keine Kenntnis haben. Doch wenn Sie hierher kommen, können sie dies ändern:
    Wenn Sie Antworten auf Ihre Fragen suchen, die Ihre Vergangenheit betreffen, dann kommen sie zu mir.
    Mehr kann ich nicht tun, um Sie zu überzeugen, denn die Zeit läuft mir davon. Ich werde zunächst versuchen müssen, meinen Fehler auf eigene Faust rückgängig zu machen, doch spüre ich, dass ich vermutlich nicht dazu imstande sein werde.
    Verzeihen Sie mir, aber mehr kann ich Ihnen in diesem Schreiben nicht anvertrauen.
    Kommen Sie zu mir! Es eilt! Wenn es Ihnen möglich ist, brechen Sie am Besten sofort auf. Ich werde auf Sie warten. Falls ich nicht zuhause bin, gehen Sie einfach in mein Haus. Dort werden Sie eine weitere Nachricht von mir finden.
    Ich weiß, dass Sie kommen werden.
     
    Hochachtungsvoll
    Brelius Vandanten
     
     
    »Merkwürdig«, sagte Pais.
    »Also ich finde das ziemlich unheimlich«, sagte Gilbert. »Ich meine, was die Frau mit der Maske gesagt hat. Dass du nicht nach Antworten suchen sollst, weil es sonst deinen Tod bedeuten könnte«
    »Natürlich ist das alles sehr sonderbar. Aber der Brief von Brelius klang so verzweifelt und die letzten Jahre waren so … so leer für mich. Ich lebe zwar zurzeit auf Bétha, aber ich bin dort definitiv nicht aufgewachsen. Ich bin mir selbst fremd, weil ich nicht weiß woher ich komme. Versteht ihr, was ich meine?«
    »Ja, ich glaube schon«, sagte Pais. »Vermutlich würde ich genauso handeln, wenn ich an deiner Stelle wäre.«
    »Was jetzt Vorrang hat, ist, Brelius Vandanten zu finden. Wenn ich dabei auf Antworten stoße, dann sei es so. Und wenn nicht, dann kann ich es nicht ändern. Ich freue mich jedenfalls, dass ich jetzt nicht mehr alleine bin«, sagte Antilius aufrichtig.
    »Wir werden Brelius finden«, sagte Pais.
    »Genau, wir halten zusammen, oder?«, fragte Gilbert ermutigend.
    »Ja, das tun wir«, sagte Pais.
     Antilius nickte zustimmend.
     
    In dieser Nacht bildete sich zwischen den drei Kameraden ein Band. Unsichtbar und unantastbar. Es war, als hätten sie sich schon immer gekannt. Als seien sie alte Freunde, die alles füreinander tun würden.
    Antilius war nun bereit, seinen Platz in diesem Rätsel einzunehmen und es im Kampf gegen die Zeit zu lösen. Und seine Freunde würden ihm dabei helfen. Egal, was auch geschehen mochte.
    Die Zeit.
    In dieser Nacht schien sie es gut mit ihnen zu meinen.
    Sie schien still zu stehen.

Streitigkeiten auf dem geheimen Weg
    Nervös malte Antilius mit dem linken Fuß kleine Kreise in den staubigen Sand. »Hör auf damit!«, beschwerte sich Gilbert.
    Pais hatte sich verspätet und im Gegensatz zu Antilius hielt er von Pünktlichkeit nicht besonders viel.
    Sie hatten in Brelius’ Hütte übernachtet. Und Pais hatte ziemlich laut geschnarcht. Als Folge davon hatte Antilius wenig geschlafen, was wiederum dazu führte, dass seine Laune an diesem Morgen nicht die beste war.
    Pais wollte noch ein paar wichtige Sachen aus seinem eigenen Haus holen und Antilius sollte schon zur Gondel vorgehen.
    »Mach dir keine Sorgen. Für Pais ist es ganz normal, sich zu verspäten. Er ist sogar vor vielen Jahren zu seiner eigenen Hochzeit zu spät gekommen. Und sein ständiges

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