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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bruske
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ein dritter freudig rief: „Natürlich komme ich mit auf ein Bier, Freund!“ Er folgte den anderen.
    Der Anführer und die anderen beiden Räuber schienen ebenfalls zu lauschen, schüttelten sich jedoch rasch. „Das ist Hexenwerk!“, schrie der Anführer erbost und deutete auf Jayel. Dann wandte er sich in die Richtung, in die seine Kumpane verschwunden waren: „Kommt zurück, ihr Idioten!“
    Jayel nutzte den Moment, um vom Pferd zu springen. Rasch griff sie nach ihren Waffen, die bisher gut vor allen Blicken unter ihrer weiten Akolythenrobe verborgen gewesen waren. Sie nahm mit Genugtuung die verwunderten Blicke der Räuber und Daphnus zu Kenntnis, als sie das Rapier in der rechten und das Stilett in der linken Hand hielt und sich vor dem Anführer aufbaute. Daphnus war zwischenzeitlich ebenfalls vom Pferd gesprungen und hatte seinen Zauberstab ergriffen. Der Anführer wandte sich wieder zu Jayel und erkannte zu seinem Schrecken, dass er nun einer Bewaffneten gegenüberstand. Trotzdem machte das junge Mädchen keinen gefährlichen Eindruck auf ihn. „Na warte!“, schrie er und stürzte mit erhobenem Schwert auf Jayel zu.
    Jayel parierte ihrerseits geschickt mit dem Rapier und stieß mit dem Stilett zu. Sie traf den Waffenarm des Räuberhauptmanns, und er schrie erstaunt auf. Jayel wusste, dass sie mit den beiden Waffen nur im günstigsten Fall ernsthafte Wunden verursachen konnte, und dass auch diese Wunde nicht gravierend war. Der Schrei des Räubers war vielmehr auf dessen Verblüffung zurückzuführen. In der Zwischenzeit hatte sich ein zweiter Räuber Daphnus zugewandt, während der dritte versuchte, sich von hinten an Jayel heranzuschleichen. Er hatte sie schon fast erreicht, da erlebte er eine Überraschung. Jayel trat nach hinten aus und verpasste dem Räuber einen kräftigen Tritt gegen das Knie. Der Räuber kippte ächzend nach vorne, woraufhin Jayel ihm noch rasch ihren Ellenbogen auf die Nase rammte. Das reichte: Er ging stöhnend zu Boden. Der Räuberhauptmann sah dies und ging dafür um so wütender ans Werk. Jayel merkte bald, dass ihr Können im Fechtkampf für einen längeren Kampf wohl nicht ausreichen würde. Also ließ sie ihre Waffen kurzerhand fallen, was den Räuberhauptmann einigermaßen verblüffte. Dann grinste er – er glaubte, dass Jayel kapitulierte. Dass er sich hierbei im Irrtum befand, musste er einsehen, nachdem er Jayels Faust gegen die Schläfe und ihr Knie in seine Weichteile bekommen hatte. Auch er ging zu Boden. Jayel hob ihre Waffen auf und wandte sich Daphnus zu, der seinen Gegner mit dem Kampfstab in Schach hielt. Denn dass der Zauberstab des jungen Magiers zum Kämpfen gemacht war, sah Jayel jetzt auch; der Stab war sehr breit und stabil, und Jayel musste zugeben, dass Daphnus sein Handwerk beherrschte. Er parierte die Attacken seines Gegners beinahe spielerisch, und Jayel fragte sich, warum er ihn nicht schon längst besiegt hatte. Dann dämmerte ihr, dass er den Sieg ihnen herab und sagte in einem Bühnenflüstern extra hinauszögerte, damit sie ihn sehen konnte. Daphnus riss den Kampfstab hoch und parierte damit einen Schwerthieb; gleichzeitig trat er unter dem Stab hindurch seinem Gegner in den Magen und gab ihm, als er zusammensackte, noch einen kräftigen Hieb auf den Hinterkopf. „Süße Träume!“, sagte er zufrieden. Dann sah er Jayel an.
    „He!“, sagte die junge Bardin. „Ich hatte recht, was den Zauberstab angeht!“
    „Hm“, brummte der Magier zur Antwort. Dann fragte er interessiert: „Was war das vorhin für ein Zauber?“
    „Das war eine Anrufung als Lyria-Priesterin“, verbesserte Jayel. „Sie nennt sich ‚Sirenengesang‘ – äußerst wirkungsvoll...“
    „Das habe ich gesehen!“, stimmte Daphnus zu. Er blickte auf die bewusstlosen Räuber, die zu Jayels Füßen lagen. „Ich habe dich unterschätzt“, gab er schließlich zu und Jayel bemerkte, dass er die vertraulichere Anrede benutzte.
    „Ich dich ebenso“, ging sie darauf ein. „Aber lass uns rasch weiterreiten, ehe die Kerle wieder aufwachen oder die anderen im Wald feststellen, dass Mami sie gar nicht gerufen hat.“ Daphnus nickte. Die beiden bestiegen wieder ihre Pferde und machten sich erneut auf den Weg nach Westen.
    Am Abend erreichten die junge Bardin und ihr Begleiter ein Gasthaus. Es diente vor allem Reisenden zur Unterkunft, denn es gab hier keine Siedlungen in der Umgegend. Sie befanden sich noch immer mitten im Wald, und Jayel wusste, dass die Wälder westlich von

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