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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bruske
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„Natürlich. Das weiß ich. Ist doch klar!“ Er zog die Zügel straff an, so dass das Pferd erschrocken den Kopf nach oben riss; dann schlug er dem Pferd die Hacken mit aller Kraft in die Seite und brüllte „Los!“
    Das Pferd wieherte panisch und galoppierte los, den Berg hinab. Jayel rief: „Schnell, hinterher!“, worauf sie ihrem davonrasenden Freund eilig nachritten.
    Erst am Fuß des Gebirges, etwa eine Stunde später, holten sie Tiark und sein Pferd wieder ein. Beide waren völlig erschöpft von dem Ritt. „Seht ihr“, japste Tiark mit hochrotem Kopf, „gar kein Problem!“
    „Wir sollten eine kleine Rast einlegen“, meinte Kallabul, um dessen Mundwinkel es gefährlich zuckte.
    „Ich brauche keine Rast“, schnaufte Tiark.
    „Du nicht“, entgegnete Jayel trocken, „aber das arme Pferd. Vielleicht solltest du das nächste Mal eine langsamere Gangart anschlagen...“
    Sie stiegen ab; Tiark ließ sich vielmehr vom Pferd herunterfallen und blieb schnaufend im Gras liegen. Daphnus ging zu Tiarks Fuchsstute, die zitternd und mit Schaum vor dem Maul neben ihrem Reiter stand. Lachend klopfte er ihr auf den Hals: „Na, jetzt haben wir zumindest einen passenden Namen für dich: Wirbelwind!“ Er begann, die Stute mit etwas trockenem Gras abzureiben.
    Eine Stunde später brachen sie wieder auf. Tiark ritt jetzt um einiges vorsichtiger, so dass sie gut vorankamen. Am Abend kehrten sie, wie auf dem Hinweg, in einen der Gasthöfe an der Handelsstraße ein. Neugierig wurde die seltsame Gruppe gemustert; zum Glück gab es außer ihnen nur wenige Gäste. Der Wirt erzählte, dass seit Kriegsbeginn die Zahl der Reisenden abgenommen hätte. „Natürlich“, meinte Daphnus, „jeder kaisertreue Bürger ist jetzt entweder an der Front oder zu Hause, bei seiner Familie.“
    Auch am nächsten Abend kehrten sie in einen Gasthof ein. Hier erfuhren sie neues von der Front; leider waren es keine guten Nachrichten. Ein Mann in zerlumpter Kleidung, der vorgab, als Marketender die Armee begleitet zu haben, sagte, die Belagerung der Ilbatan-Balenndischen Hauptstadt Kazad dauere nunmehr seit Wochen an, und immer wieder griffen einzelne Partisanengruppen von Bewohnern der Südreiche die wartende Armee vor den Toren an. „Die Gruppen sind nicht groß“, erzählte der Marketender, „aber sie erscheinen wie aus dem Nichts und richten verheerende Schäden an. Danach verschwinden sie wieder in die Wüste und jede Verfolgung ist zwecklos. Mir wurde das zu unheimlich, deswegen bin ich auch abgehauen.“ Er senkte die Stimme zu einem ängstlichen Flüstern: „Die Soldaten munkeln, der Herrscher der Ilbatan und Balenndi bediene sich schwarzer Magie...“
    Jayel schauderte. Dieser dunkle Herrscher musste ein mächtiger Magier sein, nach dem, was sie schon alles von ihm gehört hatte. Er war urplötzlich in Kazad aufgetaucht und hatte die Völker der Südreiche ohne Probleme geeint. Allein das wäre den meisten Bewohnern Celanes bis vor kurzem noch wie ein Wunder vorgekommen. Doch ein Krieg gegen den mächtigen Norden, hielten viele für puren Wahnsinn – trotzdem schienen die Südreiche Erfolg zu haben. „Er muss über eine große Macht gebieten“, murmelte Jayel.
    Daphnus nickte: „Und deswegen brauchen wir die Kristalle, um ihm diese Macht zu nehmen.“ Jayel nickte. Doch sie war sich nicht ganz sicher, ob es wirklich das war, wovon die alte Prophezeiung sprach...
    Am nächsten Abend gelangten sie nach Hirzburg. Tiark und Kallabul, die noch nie in einer so großen Menschenstadt gewesen waren, sahen sich neugierig um. Und da die Bewohner von Hirzburg auch nur selten Erdmenschen und nie Aquanten zu Gesicht bekamen, waren sie bald von einer Menschentraube umringt, die ihnen auch ins Gasthaus folgte. So kam es, dass sie sich an diesem Abend schon recht früh zur Ruhe begaben, um den neugierigen Fragen der Hirzburger zu entgehen.
    Am nächsten Morgen stand Jayel bereits früh auf, um vor ihrer Abreise noch ein bisschen über den Markt zu schlendern. Sie bewunderte die vielen unterschiedlichen Buden und freute sich am Geschrei der Marktweiber, die ihre Waren anpriesen. Sie probierte am Stand eines Imkers frischen Honig und befühlte an einem anderen bunte Tücher. Bei einem Waffenhändler bewunderte sie einen bronzenen Dolch, der mit Ziersteinen besetzt war. Zunächst überlegte sie sich, ob sie den Dolch als Geschenk für ihren Bruder kaufen sollte, doch der Preis erschien ihr letztlich zu hoch.
    Schließlich traf sie auf Daphnus,

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