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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bruske
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der seine Zaubermaterialien an einem Kräuterstand auffrischte. Zusammen machten sie sich auf den Weg zurück zum Gasthof. „Morgen oder übermorgen müssten wir die
Unendlichen Wälder
erreichen“, meinte Jayel.
    „Und was dann?“, fragte Daphnus. „Ich meine, auf dem Hinweg haben wir am Straßenrand keinen Wegweiser gesehen: ‚Hier geht’s zu den Elfen’. Wie wollen wir sie finden?“
    Jayel sah ihn schräg von der Seite an. Sofern sie die Unterhaltung neulich nachts nicht geträumt hatte, sollte doch gerade Daphnus ein Weg einfallen. Der jedoch sah sie fragend an. Die Bardin seufzte. „Ich weiß nicht. Vielleicht fällt uns ja noch etwas ein. Oder jemand von den einheimischen Bauern weiß Rat...“
    Gegen Mittag des nächsten Tages erreichten sie schließlich die ersten Ausläufer des Waldes. Sie ritten wieder den Pfad durch den Wald, dem sie bereits auf dem Hinweg gefolgt waren. Nachdem das Gehölz zu beiden Seiten des Weges langsam immer dichter zu werden begann, fragte sich Jayel allmählich, ob ihre Idee so gut gewesen war. Ihre Gefährten sagten zwar nichts, aber ihre Blicke wurden zunehmend zweifelnder, je weiter sie in den Wald vordrangen.
    Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Daphnus und Jayel griffen rasch zu ihren Waffen, denn sie vermuteten einen Räuberangriff wie auf dem Hinweg. Stattdessen teilte sich das Gebüsch und ein großer Hirsch mit einem riesigen, majestätisch anmutenden Geweih trat auf den Weg. Wiederkäuend blickte er die Gruppe aus klugen Augen an.
    „He!“, rief Tiark und griff nach seiner Keule, „das könnte unser Abendessen sein!“
    „Warte!“, rief Jayel und sprang aus dem Sattel. Hastig begann sie, an ihrer Satteltasche herumzunesteln. „Ich habe eine Idee.“ Endlich hatte sie den Erdkristall gefunden. Hastig ergriff sie ihn mit beiden Händen, schloss kurz die Augen und konzentrierte sich. Dann blickte sie den Hirsch an und trat auf ihn zu. „Hallo!“, sagte sie. Der Hirsch neigte sein Geweih. Jayel zögerte. War das nun eine Antwort oder wirkte die Magie des Kristalls nicht? „Äh...“, sagte sie, „wir bitten um eine Auskunft...“
    Der Hirsch schmatzte und sah Jayel an. Keine Antwort. Jayel drehte sich um: „Es scheint nicht zu funktionieren. Er antwortet nicht“, sagte sie enttäuscht.
    „Wieso? Du hast ihm doch noch gar keine Frage gestellt“, antwortete Konstantius.
    Jayel starrte ihren Rappen an. „Oh. Äh ... ja, du hast recht.“
    „Mit wem spricht sie denn jetzt?“, wollte Tiark mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.
    Jayel wandte sich wieder dem Hirsch zu: „Entschuldige. Kannst du uns sagen, wie wir die Elfen finden?“
    Der Hirsch räusperte sich und antwortete mit klarer Baritonstimme: „Eigentlich finden die Elfen die Menschen, nicht umgekehrt.“
    „Wir müssen aber dringend zu ihnen!“, entgegnete Jayel flehentlich.
    Der Hirsch schnaubte: „Ach, ihr Menschen habt es immer so eilig. Aber gut, ihr kennt den Weg doch schon. Selbst die kleinen Kinder erzählen von ihm.“
    Jayel blickte ihn zunächst verständnislos an, doch dann begriff sie: „Oh! Habt Dank. Und, ähm ... schönen Tag noch...“ Der Hirsch nickte, drehte sich um und verschwand wieder im Unterholz. Strahlend drehte sich Jayel zu ihrem Pferd um: „Danke, Konstantius. Heute kriegst du eine Extraportion Hafer!“
    Der Rappe schüttelte den Kopf: „Nein danke, ich muss auf meine Figur achten. Aber du könntest etwas für Wirbelwind tun...“
    „Ja!“, schnaubte Tiarks Fuchsstute. „Wenn ich schon jeden Tag den Dicken schleppen muss, sag ihm doch wenigstens, er soll diese blöde Keule irgendwie anders verstauen. Sie drückt mich in den Rücken!“
    „Ja, werde ich tun“, sagte Jayel verwirrt. Sie steckte den Kristall zurück in die Satteltasche.
    „Alles in Ordnung?“, wollte Daphnus vorsichtig wissen.
    Jayel blickte ihn an: „Wie? Oh, ja. Ich weiß jetzt, wie wir die Elfen finden, dank Konstantius!“ Der Rappe wieherte, als die Bardin ihm auf den Hals klopfte.
    Sie stieg wieder in den Sattel und kümmerte sich nicht um die etwas verwirrten Blicke ihrer Gefährten. Dann lenkte sie Konstantius entschlossen auf den Waldrand zu.
    „He, was soll denn das jetzt?“, rief Tiark. „Willst du einfach ins Blaue hinein reiten?“
    Jayel wandte sich im Sattel um und erklärte: „Der Hirsch sagte, dass wir Menschen den Weg schon kennen und selbst die kleinen Kinder davon erzählen. Ist doch logisch, er meinte die Legenden, die man sich erzählt. Und darin heißt es, wenn

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