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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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diese Kinder nie haben würden.
    Jayel blickte Daphnus an. Er verstand, dass sie begriffen hatte und ließ sie los. Schweigend gingen sie weiter.
    Plötzlich blieb Jayel verblüfft stehen. Sie waren gerade wieder auf die Handelsstraße getroffen, die sie von Farseth aus bis hierher geführt hatte. Jayel folgte mit ihren Blicken der Straße und sah, dass sie ins Meer hineinführte. „Das ist ja verrückt...“, murmelte sie.
    „Nee, das ist symbolisch!“, krächzte es wenige Meter neben ihr. Jayel fuhr herum; da war er wieder, der alte Mann aus dem Schankraum.
    „Ha!“, rief Jayel triumphierend. „Das ist er, Daphnus!“
    Der junge Magier blickte den alten Mann an und sagte zweifelnd: „Aha...“
    Der Alte erschien Jayel im Tageslicht noch kleiner und verschrumpelter, und jetzt bemerkte sie auch, dass seine Haare nicht verfilzt, sondern dass sie in viele kleine Zöpfe geflochten waren. „Brauchst gar nicht so komisch zu gucken, Magikus! Hab‘ gehört, ihr wollt zu den Aquanten...“
    „Allerdings!“, rief Jayel. „Könnt Ihr uns sagen, wie wir sie erreichen?“
    „Aber natürlich! Nichts leichter als das!“, rief das Männchen vergnügt.
    Jayel atmete auf. Endlich wollte ihr jemand helfen. „Wie? Wie kommen wir nach Aquien?“, wollte sie wissen.
    Der Alte kicherte. „Folgt einfach nur der Handelsstraße!“, sagte er und deutete auf das Meer hinaus.
    Jayel starrte ihn an. „Seid Ihr verrückt? Die Straße führt ins Meer hinein!“
    Das Kichern des Alten wurde zu einem knurrenden Gelächter: „Jaha! Aber ihr wollt doch ins Meer, hm? Da wohnen die Aquanten. Wartet, ich gehe voraus...“
    Und damit drehte sich der Alte um und begann, auf dem Pflaster der Handelsstraße ins Wasser hineinzuwaten.
    „Der ist total verrückt!“, stellte Daphnus fest. Jayel rannte dem Alten hinterher, dem das Wasser bereits bis über die Schultern reichte. Als es ihr bereits über die Hüften stieg, wurde ihr klar, dass der Alte bereits schwimmen musste – wie konnte er sonst noch den Kopf über Wasser halten, wo er doch ein gutes Stück kleiner war als sie und mehrere Schritt vor ihr.
    „So wartet doch!“, rief Jayel verzweifelt, „Ihr werdet ertrinken!“
    Daphnus war an ihre Seite geeilt und bewegte sich ebenfalls auf den Alten zu: „Holla, Väterchen! In eurem Alter solltet Ihr nicht mehr im Meer herumplanschen...“
    Der Alte wandte sich schließlich um, als sich Jayel und Daphnus nur mit Mühe selbst über Wasser halten konnten. „Nun macht mal nicht so angestrengte Gesichter!“, rief er fröhlich, „ich hab da was, das euch die Sache erleichtern wird!“
    Mit diesen Worten warf er zuerst Jayel und dann Daphnus etwas zu. Jayel fing aus einem Reflex heraus das seltsame grünliche Ding. Sie betrachtete es verwundert. Es war eine Art Kristall, ähnlich einem Smaragd. Er schimmerte leicht und war recht schwer. „Was ist das?“, wollte die junge Bardin rufen, doch zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass sie keinen Ton über die Lippen brachte. Japsend versuchte sie, Luft zu holen, doch die kostbare Atemluft wollte nicht in ihre Lungen gelangen. Panisch blickte Jayel zu Daphnus, dem es offenbar ähnlich erging, denn er ruderte wild mit den Armen.
    „Keine Angst!“, hörte sie da die Stimme des alten Mannes, der jetzt in kurzem Abstand vor ihr schwamm. „Kopf unter Wasser, und da geht’s euch besser!“ So irrational es ihr auch erschien, Jayel gehorchte. Sie tauchte unter – und es erschien ihr, als sei die Welt verrückt geworden: Unter Wasser konnte sie atmen! Gierig sog sie Sauerstoff in ihre Lungen – wie auch immer – erst dann blickte sie sich nach Daphnus um, der es ihr gleich tat, und schließlich sah sie den alten Mann an, der ebenfalls untergetaucht war und sie angrinste. Vor ihren Augen verschwamm langsam seine Gestalt, und er wurde jünger, bis er ein Mann mittleren Alters zu sein schien. Als Jayel jedoch seiner grünlich schimmernden Haut gewahr wurde, den Seetang in seinen Haaren und die Schwimmhäute zwischen seinen Fingern bemerkte, da wusste sie, dass sie einem Aquanten gegenüberstand. Wirklich stand, wie sie nebenbei feststellte, denn sie waren unmerklich auf den Grund des Meeres abgesunken. Jayel blickte unwillkürlich nach oben und sah, dass sich die Wasseroberfläche etwa einen Schritt über ihr befand. Sie sah sich um. Nicht nur, dass sie unter Wasser atmen konnte, sie schien sich auch frei bewegen zu können und spürte die Kühle des Wassers nicht mehr. Sie sah ihre

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