Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Prolog
Warme Sommerluft strich über Tanyas Haut, als sie in die Nacht hinaustrat.
Zwar war es kühler als zuvor an diesem Tag, aber immer noch heiß im Vergleich zum Coffeeshop mit seiner Klimaanlage. Sie atmete die feuchte Luft ein, als sie losging und ihren Blick über den so gut wie leeren Parkplatz schweifen ließ. Ihr fiel sofort der Van auf, der jetzt neben ihrem schweren Truck stand. Als sie nach der langen Fahrt angehalten hatte, um eine Pause einzulegen, war niemand außer ihr dort gewesen. Zudem war sie bis vor ein paar Minuten der einzige Gast im Lokal gewesen, bis der Fahrer des Vans hereingekommen war. Er war der Grund, weshalb sie jetzt schon wieder aufbrach. Der Mann war groß, schlank und dunkelhaarig, aber etwas an seinem blassen Gesicht und an diesem gierigen Blick, den er ihr zuwarf, brachte sie zu der Überzeugung, dass ihre Pause schon lange genug gedauert hatte.
Sie hatte die Fahrerseite ihres Trucks fast erreicht, da hörte sie hinter sich Schritte auf dem knirschenden Kies. Als Tanya sich argwöhnisch umdrehte, erkannte sie in ihrem Verfolger den Mann aus dem Coffeeshop. Die dunklen Haare und seine düstere Kleidung verschmolzen zwar mit der Nacht, doch sein blasses Gesicht und die silbernen Augen waren nicht zu übersehen.
„Ich wollte Ihnen etwas in meinem Van zeigen”, erklärte er, während er näher kam. Spöttisch verzog sie die Lippen. Ganz sicher hatte er etwas, das er ihr zeigen wollte. Männer! Kaum fand einer von ihnen heraus, dass sie Truckerin war, schien er prompt zu glauben, das sei nur ein anderer Ausdruck für Schlampe.
„Ich will.... ” Ihre Stimme versagte ihr den Dienst, und der Rest des Satzes, dass sie nichts davon sehen wolle, schien sich irgendwie aus ihrem Kopf zu verflüchtigen.
„Keine Angst, es wird Ihnen gefallen.” Sein Tonfall war besänftigend, fast ein Singsang, und Tanya fühlte, wie sie ruhiger wurde und das Schrillen der Alarmglocken in ihrem Kopf sich in ein leises, fernes Läuten verwandelte.
„Es wird mir gefallen”, wiederholte sie flüsternd.
„Oh ja, ganz bestimmt”, bekräftigte er und bedeutete ihr näher zu treten, während er die Hecktüren seines Vans öffnete.
Sie musste feststellen, dass sie völlig selbstverständlich in den Wagen einstieg. Dann sah sie zu, wie er die Türen schloss und sie von der Welt um sie herum abschottete. Als er sich ihr zuwandte, schien das Silber in seinen Augen in Flammen zu stehen, schien förmlich Blasen zu werfen, während er nach ihren Schultern griff und sie zu sich heranzog. Ihr Blick wanderte zu seinem Mund, den er in diesem Moment öffnete, und sie entdeckte die Reißzähne, die augenblicklich zum Vorschein kamen.
Als er den Kopf vorbeugte, konnte sie den Blick nicht von diesen Zähnen abwenden, und sie folgte ihnen mit den Augen, bis sein Gesicht so dicht an ihrem Hals war, dass sie sie nicht länger sehen konnte. Sie nahm einen leichten Stich wahr, als sich die Zähne durch ihre Haut bohrten, und dann wurde sie von einer Woge der Lust durchflutet, die jedes andere Gefühl hinwegriss.
Ich habe doch gesagt, es wird dir gefallen, hörte Tanya ihn sagen, obwohl es nicht ihre Ohren waren, die diese Worte wahrnahmen.
„Ja.... oh, ja”, stöhnte sie voller Ekstase und hob die Arme, um sich an seinen Schultern festzuklammern, während er ihr den Lebenssaft aussaugte.
1
„Tut mir leid, dass wir so spät losgefahren sind.”
Samantha Willan wandte den Blick vom sternenübersäten Himmel ab und sah überrascht ihre jüngere Schwester an. Sie hatten es sich auf dem hölzernen Landungssteg vor dem Cottage der Familie bequem gemacht, um die Abendluft und die wunderschöne Aussicht zu genießen. Zumindest hatten sie das getan, bis Jo auf die Idee gekommen war, sich zu entschuldigen. Als Samantha deren betrübte Miene bemerkte, legte sie ihrerseits die Stirn in Falten, beugte sich vor und stieß die junge Frau liebevoll mit der Schulter an. Dabei scherzte sie: „Das ist auch richtig so. Deinetwegen haben wir den Berufsverkehr verpasst, konnten nicht im Schneckentempo fahren und waren viel zu schnell am Ziel. Alles in allem war das zur Abwechslung Mal eine schrecklich angenehme Fahrt, und du solltest dich wirklich schämen, dass du uns das zugemutet hast.”
Grinsend schüttelte Jo den Kopf. „Außerdem ist es schon nach zwei, wir haben gerade erst den Wagen ausgeladen, und das Cottage muss auch erst noch auslüften, bevor wir uns schlafen legen können.” Sie hob herausfordernd die
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