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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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nicht gewachsen!“
    Kallabul meinte ruhig: „Wir sollten diese Diskussion auf morgen verschieben. So lange wir das Nest der Krätschen nicht gesehen haben, können wir die Situation auch nicht einschätzen. Lasst uns morgen weiterziehen und dann überlegen, wie wir vorgehen, wenn wir uns entscheiden müssen.“
    Sicherheitshalber stellten sie trotzdem Nachtwachen auf, damit sie die Dämmerung nicht versäumten. Wie erwartet erfolgte dann auch am Morgen ein erneuter Angriff der Krätschen, der jedoch von Daphnus mit einer Illusion, einer Feuerwand, rechtzeitig abgewendet werden konnte. Als die Tiere die scheinbar hoch aufzüngelnden Flammen sahen, kehrten sie um und flogen zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    „In diese Richtung müssen wir auch!“, sagte Jayel und sah den fünf flatternden Gestalten hinterher. Also machten sich die Reisenden auf den Weg, weiter gen Süden. Alle atmeten auf, als die Dämmerung vorbei war und die Sonne über die schlammbedeckten Hügel des Modermoores stieg. Wieder kamen sie nur langsam voran, denn das Gelände erschien ihnen immer unsicherer, und so ließen sie bei der Wahl ihrer Wege immer größere Vorsicht walten. Plötzlich fing Gemma an zu jammern.
    „Was hast du denn?“, fragte Tiark ungeduldig.
    „Mein Fuß!“, schniefte sie. „Ich bin auf einen scharfen Stein getreten.“ Kallabul sah sich Gemmas Fuß an. Da die Elfin barfuss ging, waren ihre Füße bereits arg mitgenommen von dem ungewohnten Marsch. Ihr linker Fuß zeigte eine Schnittwunde, die zwar nicht gefährlich war, auf jeden Fall aber schmerzhaft sein musste. Da Gemma nur noch humpelnd vorwärts kam, setzte Kallabul sie schließlich auf sein Pferd. Da sie ohnehin kein eigenes besaß, konnte so immer noch jeder, der ein Pferd führte, den Weg sichern. Jayel ging vorneweg, dann folgte Kallabul mit Gemma, dann Tiark und das Schlusslicht bildete Daphnus.
    Plötzlich schoss direkt vor Jayel eine kleine, schwarze Schlange aus einem Sumpfloch hervor. Jayel reagierte geistesgegenwärtig und schlug das Tier mit ihrem Stock beiseite, so dass es einige Schritt entfernt ins Moor fiel und rasch davon schlängelte. Konstantius jedoch war zu Tode erschrocken und wieherte panisch auf. Er versuchte, sich von den Zügeln loszureißen, die Jayel fest in der Hand hielt, und die Bardin konnte ihren Rappen kaum beruhigen. Die Panik griff auf die anderen Pferde über. Auch Daphnus‘ Pferd scheute, und Kallabuls Pferd begann in seiner Angst zu schnauben und stieg. Gemma schrie vor Schreck laut auf, und ehe einer der anderen reagieren konnte, flog sie in hohem Bogen vom Pferderücken herunter und landete einige Schritt weiter im Moor.
    „Gemma!“, rief Jayel erschrocken. Endlich gelang es ihr, Konstantius zu beruhigen.
    „Geht es dir gut? Hast du dir weh getan?“, wollte Daphnus wissen.
    Gemma richtete sich benommen auf. „Schon gut“, sagte sie, „ich bin weich gelandet.“ Daphnus wollte zu der Elfin laufen, doch Tiark hielt ihn zurück.
    „Sieh hin!“, zischte Tiark. „Die Erde!“
    Auch Jayel hatte es bemerkt: Der Schlamm um Gemma herum blubberte. Dicke Luftblasen stiegen an die Oberfläche, als Gemma begann, langsam zu versinken. Auch der Elfin wurde ihre Situation bewusst und sie robbte panisch in die Richtung ihrer Gefährten. Dabei sank sie jedoch immer tiefer in die schlammige Erde ein. „Beweg dich nicht!“, rief Jayel erschrocken. Sie warf Kallabul einen verzweifelten Blick zu. Was sollten sie nur tun?
    Da warf ihr Tiark ein langes Seil zu, das er aus der Satteltasche geholt hatte. „Binde das an deinem Sattel fest“, schrie er. Jayel sah ihn an, dann verstand sie. Rasch band sie das Seil mit einem festen Knoten an den Sattelknauf von Konstantius. Das andere, lose Ende, warf sie Gemma zu. Es fiel jedoch einige Schritt vor ihr in das Moor, und Gemmas verzweifelt ausgestreckte Hände konnten es nicht erreichen.
    „Warte“, sagte Daphnus. „Ich binde mir das Seil um und gehe zu Gemma hin. Ich hole sie da raus.“
    Ehe einer der anderen widersprechen konnte, hatte sich Daphnus das Seil um die Hüften geschlungen. Dann ging er entschlossen auf Gemma zu – versank jedoch bereits nach zwei Schritten bis zur Hüfte im Moor.
    „Du erreichst sie nie“, meinte Kallabul ruhig und half dem Magier, wieder auf den sicheren Pfad zu kommen. Daphnus blickte an sich herunter und verzog das Gesicht, als er seine schlammdurchtränkte Robe sah.
    Gemma war inzwischen langsam, aber stetig immer weiter

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