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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Kamrath
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verwirrt. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Warum nur?«
    »Das kann ich dir auch nicht beantworten, aber so viel weiß ich, wenn du Tim magst, dann musst du das mit ihm klären. Aber zuerst solltest du dir darüber klar werden, was du willst. Und die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, da musst du selbst durch. Mehr kann ich dir jetzt auch nicht sagen, aber wenn du mit jemandem reden willst, weißt du ja, meine Tür steht dir immer offen.«
    »Ja, ich versuch jetzt etwas zu schlafen.«
    »Schlaf gut.«
    »Du auch, und Sammy?«
    »Ja?«
    »Danke.«
    »Schon gut.«
    Ich ging wieder zurück in mein Zimmer, in dem nur noch Mike saß.
    »Wo ist Timmy?«
    »Er ist ins Wohnzimmer, er wollte noch etwas allein sein. Und was ist mit Danny?«
    »Der kann auch nicht schlafen. Wenn ich richtig liege, dann haben wir bald ein neues Pärchen.«
    »Hat er dir gesagt, er ist …«
    »Nein, gib ihm Zeit. Das ist alles ganz neu für ihn, und du weißt doch noch, wie das bei dir war. Je mehr dich die Leute bedrängen, desto mehr verschließt du dich.«
    »Du hast ja recht, aber es ist doch so offensichtlich.«
    »Ja, aber er braucht Zeit, es selbst zu akzeptieren.«
    »Schon gut, komm ins Bett, ich bin müde.«
    Ich zog mich noch aus, putzte meine Zähne und schlüpfte zu Mike unter die Decke. Ich gab ihm einen Kuss, kuschelte mich an ihn und kurz darauf war ich auch schon in Morpheus Armen.

31. KAPITEL

    Um 10 Uhr wurde ich durch ein lautes Dröhnen, das scheinbar unmittelbar neben meinem Ohr war, wach. Ich öffnete die Augen und blickte direkt in Mikes offenen Mund. Er schnarchte wie ein alter Presslufthammer und jeglicher Versuch ihn zum Schweigen zu bringen misslang. Es war unerträglich und obwohl ich noch hundemüde war, stand ich auf und ging in die Küche um mir einen Kaffee zu machen. Tim lag auf der Couch im Wohnzimmer und auch er schnarchte wie ein Weltmeister. Schien wohl in der Familie zu liegen. Wie dem auch sei, während der Kaffee durch die Maschine lief, ging ich zum Kiosk und holte frische Semmeln und eine Sonntagszeitung. Als ich zurück kam, roch es schon nach frischem Kaffee. Ich schenkte mir eine Tasse ein, schmierte mir eine Semmel und begann in der Zeitung zu lesen. Ich war noch nicht weit gekommen, als auch schon Danny in der Tür stand und mich mit verschlafenen Augen anschaute.
    »Morgen Sammy.«
    »Morgen Danny, konntest wohl auch nicht schlafen?«
    »Nein, aber warum bist du schon wach?«
    »Mike schnarcht wie ’ne alte Dampflok und da bin ich aufgewacht. Auch Kaffee?«
    »Ja, irgendwie muss ich wach werden.«
    Ich schenkte ihm eine Tasse ein und dann wandte ich mich wieder der Zeitung zu. Danny frühstückte. Es war eine komische Stille in der Küche, nur das Kauen und Umblättern war zu hören.
    »Sammy, ich glaub ich bin auch schwul.«
    »Bitte?« Ich hatte gar nicht richtig zugehört und war mir nicht sicher, ob er wirklich gesagt hatte, was ich dachte.
    »Ich glaube ich bin schwul«, wiederholte er.
    »Glaubst du es oder bist du es?«
    »Ich bin schwul.«
    Er hatte es gesagt, endlich. Diesen Satz konnte ihm keiner abnehmen. Das war etwas, das er selbst sagen musste. Ich habe ja schon länger gedacht, dass er schwul ist. Da ich aber weiß, dass es nichts bringt, jemanden darauf anzusprechen habe ich gewartet, bis er so weit war.
    »Und du hast dich in Tim verliebt.«
    »Ja, er ist einfach so süß. Ich kann das nicht beschreiben, aber schon als ich ihn das erste Mal gesehen habe, fing mein Herz zu rasen an und ständig musste ich an dieses scheue Lächeln denken, das er mir bei der Begrüßung zuwarf.«
    »Ich weiß, das haut einen um.«
    »Und was soll ich jetzt tun? Ich kann ihm doch nicht einfach sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe.«
    »Sag ihm einfach, was du gerade mir gesagt hast. Er wird es sicher verstehen und vielleicht fühlt er ja genauso.«
    »Ich geh gleich zu ihm.«
    »Lass ihn doch schlafen, ihr werdet noch so viel Zeit haben, dass du auch noch etwas warten kannst.«
    Danny ging wieder und ich las endlich meine Zeitung zu Ende. Ich hatte gerade das Wetter durch, als Mike kam und sich einen Kaffee nahm. »Morgen Sammy.«
    »Morgen Mike, nimm dir eine Semmel. Gerade erst geholt.«
    »Wie lang bist du denn schon wach?«
    »Seit 10. Du hast mich ja nicht schlafen lassen.«
    »Was? Ich?«
    »Ja, du hast geschnarcht.«
    »Echt? Das tut mir leid, ich hoffe du verzeihst mir.«
    »Klar, sonst hätte ich dir wohl keine Semmel angeboten.«
    »Wo ist eigentlich Tim?«
    »Der schläft

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