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Das fehlende Glied in der Kette

Das fehlende Glied in der Kette

Titel: Das fehlende Glied in der Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Mann jetzt stark hinkte, er, der doch zu seiner Zeit einer der berühmtesten Mitarbeiter der belgischen Kriminalpolizei gewesen war. Für einen Detektiv hatte er ein außergewöhnliches Flair bewiesen, und er hatte Triumphe gefeiert, als er einige der rätselhaftesten Fälle seiner Zeit gelöst hatte.
    Er wies auf das kleine Haus, das er zusammen mit seinen Landsleuten bewohnte, und ich versprach, ihn so bald wie möglich zu besuchen. Dann lüftete er Cynthia gegenüber schwungvoll seinen Hut und wir fuhren weiter.
    «Er ist ein reizender kleiner Mann», sagte Cynthia, «ich hatte keine Ahnung, dass Sie ihn kennen.»
    «Sie hatten eine Berühmtheit zu Gast und waren sich dessen nicht bewusst», erwiderte ich.
    Dann erzählte ich ihnen auf dem Rest des Heimwegs von den verschiedenen Heldentaten und Triumphen Hercule Poirots.
    In bester Stimmung kehrten wir heim. Als wir die Eingangshalle betraten, kam gerade Mrs. Inglethorp aus ihrem Boudoir. Ihr Gesicht war gerötet und sie sah aufgebracht aus.
    «Ach, ihr seid es», sagte sie.
    «Stimmt irgendetwas nicht, Tante Emily?», fragte Cynthia.
    «Nein, alles ist bestens», erwiderte Mrs. Inglethorp scharf. «Was sollte nicht stimmen?» Dann sah sie das Stubenmädchen Dorcas, die eben ins Esszimmer gehen wollte, und rief ihr zu, sie möge ihr ein paar Briefmarken in ihr Boudoir bringen.
    «Sehr wohl, gnädige Frau.» Das alte Dienstmädchen zögerte, dann fügte sie zaghaft hinzu: «Sollten Sie nicht lieber zu Bett gehen? Sie sehen sehr müde aus.»
    «Vielleicht hast du Recht, Dorcas, ja – nein – noch nicht. Ich muss noch einige Briefe beenden, damit sie rechtzeitig zur Post kommen. Hast du in meinem Zimmer das Kaminfeuer angezündet, wie ich es dir gesagt habe?»
    «Ja, gnädige Frau.»
    «Dann werde ich gleich nach dem Abendessen zu Bett gehen.»
    Sie verschwand wieder in ihrem Boudoir und Cynthia starrte ihr nach.
    «Ach, du liebe Güte! Ich möchte nur wissen, was wieder los ist!», sagte sie zu Lawrence.
    Anscheinend hatte er sie nicht gehört, denn er drehte sich wortlos auf dem Absatz um und verließ das Haus.
    Ich schlug ein kurzes Tennismatch vor dem Abendessen vor, Cynthia stimmte zu und ich rannte nach oben, um meinen Schläger zu holen.
    Auf der Treppe begegnete ich Mrs. Cavendish. Vielleicht bildete ich es mir ein, aber auch sie machte einen seltsam verstörten Eindruck.
    «Hatten Sie einen angenehmen Spaziergang mit Doktor Bauerstein?», erkundigte ich mich und versuchte möglichst gleichgültig zu wirken.
    «Ich bin nicht weggegangen», erwiderte sie knapp. «Wo ist Mrs. Inglethorp?»
    «In ihrem Boudoir.»
    Ihre Hand umklammerte das Geländer, dann schien sie sich für eine Begegnung stark genug zu fühlen und schritt rasch an mir vorbei nach unten, durchquerte die Halle bis zur Tür des Boudoirs und schloss sie hinter sich.
    Als ich kurz darauf zum Tennisplatz lief, musste ich am geöffneten Fenster des Boudoirs vorbei und konnte nicht verhindern, dass ich den folgenden Gesprächsfetzen auffing. Mrs. Cavendish sagte mit der Stimme einer Frau, die sich verzweifelt um Selbstkontrolle bemüht: «Du willst es mir also nicht zeigen?»
    Worauf Mrs. Inglethorp erwiderte: «Meine liebe Mary, das hat mit der Sache überhaupt nichts zu tun.»
    «Dann zeig es mir doch.»
    «Ich habe dir doch schon gesagt, es ist nicht das, was du denkst. Es betrifft dich nicht im Geringsten.»
    Mrs. Cavendish entgegnete mit wachsender Verbitterung: «Natürlich. Ich hätte mir ja denken können, dass du ihn in Schutz nehmen würdest.»
    Cynthia wartete schon auf mich und begrüßte mich eifrig: «Also so was! Es hat einen fürchterlichen Krach gegeben! Dorcas hat mir alles erzählt.»
    «Was für einen Krach?»
    «Zwischen Tante Emily und ihm. Ich kann nur hoffen, dass sie ihm endlich auf die Schliche gekommen ist!»
    «War Dorcas denn dabei?»
    «Natürlich nicht. Sie war nur zufällig nah an der Tür. Es war ein richtiger mordsmäßiger Stunk. Ach, ich wünschte ich wüsste, worum es dabei ging.»
    Ich dachte an Mrs. Raikes’ hübsches Gesicht und an Evelyn Howards Warnung, aber ich beschloss klugerweise, mich da herauszuhalten, während Cynthia alle nur denkbaren Hypothesen durchspielte und fröhlich der Hoffnung Ausdruck verlieh: «Tante Emily wird ihn wegschicken und nie wieder mit ihm reden.»
    Ich hätte gern John zu fassen bekommen, aber er war nirgendwo zu sehen. Offensichtlich hatte sich heute Nachmittag etwas Folgenschweres ereignet. Ich versuchte die wenigen Worte zu

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