Das Fest der Pferde
Verlobter, das Nachbargut Peershof verwaltet, das seinem Vater gehört. Außerdem hat sie mir versprochen, bei ihrem Vater anzufragen, ob auf dem heimatlichen Gestüt nicht vielleicht das geeignete Pferd für mich zu finden ist.“
„Ja, sie haben sehr gute Pferde bei Joy zu Hause, wir waren einmal in den Ferien dort.“
Obwohl es wirklich klüger wäre, du suchtest dir einen anderen Sport, dachte Bille. Mir tut jedes Pferd leid, das dich in den Sattel bekommt.
„Wir sollten allmählich aufbrechen“, mahnte Daniel. „Immerhin haben wir noch eine gute Stunde Fahrt vor uns. Flori , du hast doch einen Platz für Chrissy frei in deinem Anhänger? Ein Glück, daß Nicos Sylvester heute daheim bleiben mußte!“
„Ja, schon...“ antwortete Florian gedehnt. „Wenn Chrissy friedlich ist und sich mit Florentine verträgt!“
„Wir werden aufpassen, daß deiner Prinzessin nichts zustößt, keine Sorge!“
Daß der ehemalige Besitzer von Chrissy sich vor dem Verladen hastig verabschiedete, ließ nichts Gutes ahnen. Erstaunlicherweise betrat die Stute die Rampe nach einigem Zögern doch, ohne Schwierigkeiten zu machen - nachdem Florentine sich nämlich neugierig umsah und sie mit einem leisen Wiehern begrüßte. Die Neugier siegte auch bei Chrissy. Eine Leidensgenossin im Transporter vorzufinden, ließ ihr die Fahrt weniger schrecklich erscheinen, und die Kameradin war ihr sofort sympathisch.
„Na, siehst du, sie beschnuppern sich, keine legt die Ohren an! Wenn du mich fragst: Chrissys Hauptproblem hat bis jetzt darin bestanden, daß sie keine Gesellschaft hatte. Ein Pferd allein in einem Stall, ohne Artgenossen, muß ja neurotisch werden!“ stellte Joy zufrieden fest. „Sie wird sich in Peershof fühlen wie im Himmel!“
Florian war vorn in den Transporter geklettert, um die Pferdedamen miteinander bekannt zu machen und Florentine, wenn nötig, zu beruhigen, aber er sah gleich, daß das gar nicht nötig war.
„Sie tratschen schon miteinander, wir können starten“, sagte er fröhlich. „Seid ihr fertig?“
Bille und Onkel Paul waren gerade dabei, die Klappe ihres Transporters hinter Black Arrow und San Pietro zu schließen.
Tom, der mit seinem Fuchs Troilus am Turnier teilgenommen hatte, saß bereits hinter dem Steuer seines Wagens. Ihm folgte Daniel mit Asterix und Saphir. Für beide Pferde war es eine Abschiedsvorstellung gewesen, sie würden in Zukunft nur noch im Gelände gehen. Jetzt waren die Jungen dran - in Zukunft würden Joy und er mit dem gerade erworbenen Wikinger und mit Chrissy starten.
Simon, der an diesem Tag nicht mitgeritten war, fuhr den Transporter mit Florentine und Chrissy, als Schlußlicht kam Onkel Paul mit Billes Pferden. So konnten sie während der Fahrt ein Auge auf die beiden Stuten haben und nach vorn signalisieren, falls die beiden in Streit geraten sollten. Langsam setzte sich der Konvoi in Bewegung und war bald darauf auf der Autobahn.
In dem Dorf Wedenbruck , in dem Bille wohnte, trennten sich die Wagen. Die Henrichs fuhren nach Peershof weiter, Onkel Paul und Tom bogen in die Allee nach Groß- Willmsdorf ein und hielten bald darauf vor dem alten Pferdestall. Die Rosetten am Rückspiegel gaben schon von weitem Auskunft über ihre Erfolge, und wie immer versammelte sich bald eine Schar Neugieriger um die Wagen, um sich nach dem Verlauf des Turniers zu erkundigen. Es war den Internatsschülern zwar verboten, diesen Bereich des Hofes zu betreten, aber an so einem Tag setzte man sich schon mal darüber hinweg. Die kleine Mini, stolz in der Würde ihres Amtes als Billes Pferdepfleger, gab bereitwillig Auskunft auf alle Fragen.
Troilus , Black Arrow und San Pietro wurden ausgeladen und versorgt. Bille scheuchte die Schar Neugieriger vom Hof.
„Geht schon mal rüber zum Schulstall, wir kommen gleich nach. Simon und Florian werden auch gleich dort sein. Sie bringen Nico herüber, und wir haben uns beim Indianer verabredet.“
„Okay. Kommst du mit, Mini?“
Mini schaute Bille fragend an.
„Lauf nur, ich will schnell Zottel begrüßen und von der Koppel holen, dann komme ich.“
„Soll ich das nicht machen?“
„Nein, Mini, ich möchte meinen kleinen Dicken schon gern selbst holen, er war den ganzen Tag allein. Okay?“
„Natürlich!“ sagte Mini großmütig. Es lag ihr viel daran, die enge Verbundenheit mit Bille und ihrem Pony Zottel, das sie hin und wieder reiten durfte, bei jeder Gelegenheit zu betonen. „Kannst ihn ja mit rüberbringen!“
„Mache
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