Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
gewöhnlich stellte Spocks Mutter ihre Gefühle aus Rücksicht auf Spocks selbst gewählte vulkanische Lebensweise nicht so offen zur Schau, doch nun zeigte sie ihre Besorgnis, indem sie vortrat und ihn umarmte. Spock legte unbeholfen die Arme um sie. Inmitten seiner emotionalen Krise empfand er tatsächlich Freude bei dieser Geste.
    »Es geht mir gut, Mutter«, beteuerte Spock. Nur einen Moment später, trat sie zurück und blickte ihn an.
    »Ich bin so froh«, sagte sie. »Wann bist du angekommen?«
    »Ich habe das Haus erst vor ein paar Minuten betreten«, antwortete Spock. Es würde noch genügend Zeit bleiben, um die ganze Geschichte zu erzählen.
    »Wie lange wirst du bleiben?«, fragte Amanda.
    Spock schaute kurz zu Sarek hinüber und sagte dann: »Eine Zeit lang, nehme ich an.«
    »Das ist ja wunderbar«, kommentierte Amanda. Sie schaute Sarek an und streckte ihm dann zwei ihrer Finger entgegen, die er mit seinen eigenen berührte. Die Berührung dauerte nur einen kurzen Moment lang an – eine persönliche, aber nicht intime Begrüßung zweier Partner. Sie deutete auf den Beutel an der Tür und sagte: »Ich habe ein paar frische Früchte vom Markt mitgebracht und wollte gerade anfangen, das Mittagessen zuzubereiten. Wirst du mit uns essen?«
    »Ja, Mutter«, antwortete er. »Danke.«
    »Gut«, entgegnete sie mit einem Lächeln, nahm den Beutel und eilte in die Küche.
    »Ich werde deiner Mutter helfen«, sagte Sarek. »Du kannst inzwischen deine Sachen nach oben in eines der Gästezimmer bringen.«
    »Das werde ich tun«, erwiderte Spock. »Danke.«
    Während Sarek Amanda in die Küche folgte, nahm Spock seine Tasche und trat in die Mitte des Hauses, wo eine gewundene Treppe in den ersten Stock führte. Oben betrat er den ersten Raum, an dem er vorbeikam – es war sein ehemaliges Kinderzimmer. Es sah nicht viel anders aus als in seiner Kindheit, obwohl einige Dinge fehlten, mit denen er es damals dekoriert hatte.
    Spock stellte seine Tasche auf dem Bett ab und packte aus. Nachdem er seine Datentafel auf dem Schreibtisch abgelegt hatte, setzte er sich aufs Bett und sah sich im Zimmer um.
    Ihm war alles so vertraut – irgendwie schon fast
zu
vertraut. Er hatte jahrelang hier gelebt, sich jedoch auf Vulkan nie so richtig heimisch gefühlt. Obwohl er hier geboren worden und aufgewachsen war, hatte man ihn stets als Außenseiter wahrgenommen. Nun, da er sich in dem Zimmer befand, in dem er als Kind so viel Zeit verbracht hatte, fühlte er sich einfach nur zu Hause.

DREIZEHN

1930
    Kirk griff nach seinem Mantel und folgte Keeler mit gemischten Gefühlen die Treppe hinauf. Ihr Ärger – der sich wegen des Diebstahls der Werkzeuge ungerechterweise ausschließlich auf Spock konzentrierte – hatte ihn verletzt. Ungeachtet ihres Verständnisses für das, was er getan hatte, und ungeachtet seiner Rechtfertigung für die begangene Tat, hatte er sie enttäuscht, was ihm schwer zu schaffen machte. Er und Spock waren zwar erst seit drei Wochen hier in der Vergangenheit, aber Kirk hatte in der kurzen Zeit dennoch starke Gefühle für diese Frau entwickelt, die er doch kaum kannte.
    Als er das obere Ende der Treppe erreichte, wartete Edith dort zusammen mit einem schlanken Mann, der eine braune Jacke trug und vielleicht Mitte vierzig war. Kirk erkannte ihn als einen der beiden Uhrmacher, die zuvor in der Mission gewesen waren. Er musste aus irgendeinem Grund zurückgekehrt sein, und als er sein Werkzeug nicht finden konnte, hatte er wohl Edith Bescheid gegeben.
    »Mister McKenna«, sagte Edith, »das hier ist Mister Kirk. Sein Freund hat ihr Werkzeug aus der Kiste genommen, aber sie haben mir versichert, dass sie es nicht stehlen wollten und es am Morgen zurückgelegt hätten.«
    »Und das glauben Sie?«, fragte McKenna.
    »Ja, das tue ich tatsächlich«, entgegnete Edith und wandte sich dann an Kirk. »Mister McKenna musste letzten Monat seinen Uhrenladen aufgeben«, erklärte sie. »Wenn er kann, arbeitet er nun an den Docks, geht aber nebenbei noch immer seiner Arbeit als Uhrmacher nach. Zu Hause hat er dafür nicht genügend Platz, also lasse ich ihn nach Feierabend hier in der Mission arbeiten.«
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen«, bemerkte Kirk.
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Edith. »Das tut man eben für seine Nachbarn.« Sie wandte sich wieder an den Uhrmacher. »Ist das nicht so, Mister McKenna?«
    »Nun ja, natürlich«, sagte er. »Und ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, Ma’am.«
    »Dann halten Sie

Weitere Kostenlose Bücher