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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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und sein Vater saßen sich nun gegenüber.
    »Es ist angenehm, dich zu sehen, mein Sohn«, begann Sarek. »Deine Mutter und ich haben uns um dein Wohlergehen gesorgt.«
    Diese Aussage überraschte Spock. »Aus welchem Grund?«, fragte er.
    »Kurz nach Captain Kirks Tod erfuhren wir, dass du von deinem Amt als Botschafter zurückgetreten bist«, erklärte Sarek. »Als wir versuchten, dich auf der Erde zu erreichen, fanden wir heraus, dass du deine Wohnung gekündigt hattest. Das signifikante und unerwartete Ausmaß dieser Veränderungen in deinem Leben gab uns zu denken, besonders da wir nichts von dir hörten.«
    »Natürlich«, sagte Spock und ihm wurde bewusst, dass er dies hätte voraussehen müssen. In Sareks Position als Botschafter war er sicher darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass Spock seine Anstellung bei der Abteilung für interplanetare Angelegenheiten aufgegeben hatte. »Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte weder dir noch Mutter Sorgen bereiten.«
    »Darf ich fragen, wieso du deinen diplomatischen Posten aufgegeben hast?«, fuhr Sarek fort.
    »Dafür gibt es mehrere Gründe«, sagte Spock, der nicht im Detail über die Dinge reden wollte, die ihn gerade beschäftigten. »Hauptsächlich, weil ich mich für einen anderen Lebensweg entschieden habe.«
    »Ich bin neugierig, von diesem ‚anderen Lebensweg‘ zu hören«, entgegnete Sarek.
    »Ich kehrte nach Vulkan zurück, um mich dem
Kolinahr
zu unterziehen«, erklärte Spock seinem Vater.
    Sarek legte den Kopf schief, ein klares Zeichen für seine Überraschung. »Das kommt ebenfalls unerwartet«, sagte er. »Wann möchtest du dein Gesuch vorbringen?«
    »Das habe ich schon getan«, antwortete Spock. »Ich bin bereits vor einem Monat auf Vulkan angekommen und habe gleich um ein Treffen mit einem Meister gebeten. Die Zeit bis dahin habe ich dafür genutzt, mich vorzubereiten und zu meditieren.«
    »Das
Kolinahr
ist sehr anspruchsvoll«, gab Sarek zu bedenken.
    »Ich habe mein Gesuch gestern vorgetragen«, sagte Spock. »Es wurde abgelehnt.«
    Sarek nickte, zeigte aber kein sichtbares Anzeichen von Enttäuschung. Trotzdem nahm Spock an, dass er von seinem Versagen enttäuscht sein
musste
. Seit Spock ein kleiner Junge gewesen war, hatte sein Vater deutlich gemacht, dass er die Lebensweise der Vulkanier für seinen Sohn ins Auge fasste. Zwar hatte er ihm scheinbar die Wahl gelassen, sich für die Philosophie der Menschen oder der Vulkanier zu entscheiden, doch er hatte stets deutlich gemacht, welche der beiden er für die überlegene hielt. Obwohl sich Spock für den Pfad der Logik entschied, hatte er andere Entscheidungen in seinem Leben getroffen, die sein Vater vehement missbilligte.
    Nachdem er den Dienst in der Sternenflotte einer Anstellung an der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften vorgezogen hatte, sprachen die beiden achtzehn Jahre lang nicht mehr auf privater Ebene miteinander. Es hatte sehr lange gedauert, den Riss in ihrer Beziehung zu kitten. Doch erst viel später, nach Spocks
Fal-Tor-Pan
, hatte Sarek eingeräumt, dass es ein Fehler gewesen sei, Spocks Entscheidung für die Sternenflotte zu missbilligen.
    »Wirst du ein weiteres Gesuch für das
Kolinahr
einreichen?«, fragte er nun.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Spock. »Vielleicht werde ich es in Erwägung ziehen.«
    »Welche Pläne hast du dann?«, wollte Sarek wissen.
    »Ich habe keine«, entgegnete Spock. »Zurzeit verfüge ich nicht über die volle Kapazität meiner Fähigkeiten. Ich bin nicht in der Lage, meine Aufgaben in der Sternenflotte oder in der Abteilung für interplanetare Angelegenheiten zu erfüllen oder mich anderen Aufgaben zu widmen. Ich benötige Ruhe und eine längere Phase der Meditation.«
    »Selbstverständlich bist du hier willkommen und kannst bleiben solange du willst«, sagte Sarek. »Deine Mutter und ich brechen in drei Wochen zu einem Gipfeltreffen auf Andor auf. Vielleicht ist dir dieser Umstand von Nutzen, um die Ruhe und die Meditation zu finden, die du benötigst.«
    »Danke, Vater«, begann Spock. »Ich bin …«
    »Spock!«, rief eine Stimme von der Eingangstür aus. Er drehte sich um und sah seine Mutter, die einen Stoffbeutel in der einen Hand hielt. Sie trug ein einfaches smaragdgrünes Gewand, das im harten Kontrast zu ihrem weißen Haar stand.
    »Mutter«, sagte Spock, während er und Sarek sich erhoben. Amanda stellte den Beutel ab und eilte zu ihm herüber.
    »Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht«, sagte sie.
    Für

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