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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Ronnie Sinclair kameradschaftlich, aber bestimmt den Arm um die Schultern, da dieser erneut Anstalten machte, in Richtung der Grillgrube zu entfliehen.
    »Komm mit, Ronnie«, sagte er. »Ich muss ein Wörtchen mit dem Leutnant reden. Ich glaube, er hat vor, bei Mistress Lindsay einen Schinken zu kaufen«, fügte er hinzu und blinzelte mich dabei wie eine Eule an, seine Version eines zugekniffenen Auges. Dann wandte er sich wieder an Ronnie. »Und ich weiß, dass er gern hören würde, was du ihm über seinen Pa erzählen kannst. Du warst doch gut mit Gavin Hayes befreundet, nicht wahr?«
    »Oh«, sagte Ronnie, und seine säuerliche Miene erhellte sich ein wenig. »Aye. Aye, Gavin war ein guter Kerl. Eine echte Schande.« Er schüttelte den Kopf - er spielte wohl auf Gavins Tod vor ein paar Jahren an. Er spitzte die Lippen und sah zu Jamie auf. »Weiß sein Sohn, was geschehen ist?«
    Das war eine heikle Frage. Gavin war nämlich in Charleston wegen Diebstahls
gehängt worden - ein schändlicher Tod, ganz gleich, wie man ihn betrachtete.
    »Aye«, sagte Jamie leise. »Ich musste es ihm sagen. Aber ich glaube, es wird ihm helfen, wenn du ihm ein wenig von früher erzählen kannst - erzähl ihm, wie es uns ergangen ist, damals in Ardsmuir.« Etwas wie ein Lächeln erschien in seinem Gesicht, als er Ronnie anblickte, und ich sah, wie auch Sinclairs Gesichtszüge als Antwort sanfter wurden.
    Jamies Hand drückte Ronnies Schulter, dann ließ er sie sinken, und sie setzten sich Seite an Seite bergauf in Bewegung. Vergessen waren die subtilen Regeln der Grillkunst.
    Wie es uns ergangen ist ... Ich sah ihnen nach - verbunden durch die Erinnerungen, die dieser schlichte Satz herauf beschwor. Fünf Worte, die die Nähe zurückbrachten, die durch jene Tage, Monate und Jahre geteilter Not geschmiedet worden war; eine Verwandtschaft, die jedem verwehrt blieb, der dies nicht selbst durchlebt hatte. Jamie sprach nur selten von Ardsmuir, und das Gleiche galt auch für die anderen Männer, die es überlebt hatten, um schließlich hier die Neue Welt zu sehen.
    Nebel erhob sich jetzt aus den Mulden des Berges; innerhalb von Sekunden waren die Männer nicht mehr zu sehen. Aus dem diesigen Wald über mir schwebte der Klang schottischer Männerstimmen zur Barbecuegrube herunter, die in freundschaftlichem Unisono sangen:
    Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen...
     
    Bei meiner Rückkehr zum Lager sah ich, dass Roger von seinen Erledigungen zurückgekehrt war. Er stand am Feuer und unterhielt sich mit Brianna. Sein Gesicht war sorgenvoll.
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte ich zu ihm und langte an seiner Hüfte vorbei, um den surrenden Teekessel an mich zu nehmen. »Jamie wird es bestimmt irgendwie regeln. Er ist gerade unterwegs, um sich darum zu kümmern.«
    »Wirklich?« Er machte ein etwas erschrockenes Gesicht. »Dann weiß er es schon?«
    »Ja, ich denke, es kommt schon in Ordnung, sobald er den Sheriff findet.« Ich drehte die angeschlagene Teekanne, die ich unterwegs benutzte, mit einer Hand um, schüttete die alten Teeblätter auf den Boden, stellte sie auf den Tisch und goss ein wenig kochendes Wasser aus dem Kessel hinein, um die Kanne vorzuwärmen. Es war ein langer Tag gewesen, und der Abend würde wahrscheinlich genauso lang werden. Ich freute mich auf eine anständige, belebende Tasse Tee und dazu eine Scheibe des Früchtekuchens, den ich bei der Morgensprechstunde von einer meiner Patientinnen bekommen hatte.
    »Den Sheriff?« Roger warf Brianna einen verblüfften Blick zu, unter den sich ein Hauch von Alarmiertheit mischte. »Sie hat mir doch nicht etwa einen Sheriff auf den Hals gehetzt, oder?«

    »Dir einen Sheriff auf den Hals gehetzt? Wer denn?«, stimmte ich in den Chor der Verblüfften ein. Ich hängte den Kessel wieder an seinen Dreifuß und griff nach der Teedose. »Was in aller Welt hast du angestellt, Roger?«
    Eine schwache Röte erschien auf seinen hohen Wangen, doch bevor er antworten konnte, schnaubte Brianna los.
    »Tante Jocasta die Meinung gesagt.« Sie sah Roger an, und ihre Augen verengten sich zu Dreiecken, in denen sich leichte Schadenfreude mit Belustigung mischte, als sie sich die Szene vorstellte. »Mensch, wäre ich gern dabei gewesen.«
    »Was hast du denn zu ihr gesagt?«, erkundigte ich mich interessiert.
    Die Röte nahm zu, und er wandte den Blick ab.
    »Das möchte ich nicht wiederholen«, sagte er knapp. »Es war nicht die Art von Dingen, die man zu einer Frau sagt, geschweige denn einer

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