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Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition)

Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition)

Titel: Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Kriminalschriftsteller gibt, der nicht schon damit geliebäugelt hat, eine Sherlock-Holmes-Erzählung zu schreiben – oder es schon längst getan hat. Der vorliegende Band enthält fünf Erzählungen, in denen der Meisterdetektiv die Hauptrolle spielt. In jeder von ihnen nehme ich Bezug auf Holmes’ anglo-irische Abstammung. Sein Erfinder Sir Arthur Conan Doyle war der Enkel von John Doyle (1797 bis 1868), der mit Mitte zwanzig seine Heimatstadt Dublin verließ, weil die diskriminierenden Gesetze ihn als Katholiken daran hinderten, als Porträtzeichner seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. In London wurde er als Karikaturist berühmt.
    Einer seiner Söhne zog nach Schottland und heiratete dort eine Irin, Mary Foley. Ihr gemeinsamer Sohn, Arthur Conan Doyle, wurde in Edinburgh geboren.
    Die Sherlock-Holmes-Erzählungen sind gespickt mit irischen Namen. Man denke nur an seine Erzfeinde Moriarty und Moran. Conan Doyle war sich seiner irischen Herkunft nur allzu bewußt. Was Sherlock Holmes’ akademische Bildung betrifft, so habe ich ihn auf den Spuren des Schriftstellers Oscar Wilde wandeln und wie diesen (der übrigens auch Ire war), erst am Trinity College in Dublin und anschließend, aufgrund eines Stipendiums, in Oxford studieren lassen. »Der Zwischenfall im Kildare Street Club«, der in Dublin spielt, ist nach meiner Zeitrechnung Holmes’ erster Fall. Oft sind die Handlungen inspiriert durch beiläufige Hinweise in Conan Doyles Werken. »Das Phantom von Tullyfane Abbey« entstand beispielsweise anhand jener Zeile in »Das Rätsel der Thor-Brücke«, in der ein gewisser James Phillimore erwähnt wird, der in sein Haus zurückkehrte, um seinen Schirm zu holen, und fortan nie wieder gesehen wurde. Und in der »Sirene von Sennen Cove« erfährt der Leser, was Sherlock Holmes beschäftigte, als er sich aufs Land zurückzog, um an seiner Monografie über »Chaldäi sche Ursprünge im kornischen Zweig der keltischen Sprachfamilie« zu schreiben, auf die in Doyles Erzählung »Der Teufelsfuß« Bezug genommen wird. Diese Episoden sind meine »Verneigung« vor einem der größten Kriminalschriftsteller aller Zeiten.
    Bereits als Kind faszinierten mich Geschichten, die in Britisch-Indien spielten. Mehr noch als Rudyard Kipling interessierte mich Talbot Mundy (1879–1940), dessen Abenteuerromane sich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreuten. Schon allein Mundys Biografie liest sich wie ein Abenteuerroman: Als Sprößling einer angesehenen britischen Offiziersfamilie besuchte er die berühmte Rugby School, die er aber wegen schlechten Betragens vorzeitig verlassen mußte. Es folgten Reisen rund um die Welt, unter anderem nach Indien und Afrika, wo er wegen Straßenraubs und Wilderei mehrere Haftstrafen verbüßte, ehe er sich 1909 unter dem falschen Namen Mundy nach New York einschiffte, wo er 1911 begann, in Zeitschriften zu veröffentlichen und 1917 amerikanischer Staatsbürger wurde. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt; der bekannteste ist »King of the Khyber Rifles« (1916), der erstmalig 1929 von John Ford verfilmt wurde, mit Victor McLaglen in der Hauptrolle, und erneut im Jahre 1954 unter der Regie von Henry King mit Tyrone Power als Hauptdarsteller.
    Irgendwann in den siebziger Jahren wurde ich von meinem alten Freund, dem amerikanischen Verleger Donald M. Grant, gefragt, was ich über Mundys frühe Jahre wisse. Damals war nur wenig über ihn bekannt, da er unter einem anderen Namen geboren war. Don beauftragte mich 1976, das Rätsel zu lösen und eine Biografie über Talbot Mundy zu verfassen. Ich ging mit Optimismus an die Sache heran, die sich dann jedoch als so schwierig erwies, dass ich erst nach langjährigen, akribischen Recherchen mit dem Ergebnis aufwarten konnte und Don bis 1984 warten musste, um den Titel »The Last Adventurer: The Life of Talbot Mundy« zu veröffentlichen.
    Abschließend komme ich zu jener Erzählung, die Ende des zwanzigsten oder sogar Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts spielt. Als mich mein Lektor Mike Ashley bat, eine »Locked Room Mystery« (eine Kriminalgeschichte, die in einem abgeschlossenen Raum spielt) zu verfassen, die sich von den gängigen unterschied, setzte ich alles daran, das Genre zu perfektionieren, indem ich eine Geschichte ersann über einen Mord in der von innen verriegelten Toilettenkabine eines Flugzeugs, das sich in neuntausendsiebenhundert Metern Höhe befindet. Wie Mike bemerkte, als ich ihm die Geschichte zu lesen gab:

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