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Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Das Frankenstein-Projekt (German Edition)

Titel: Das Frankenstein-Projekt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert C. Marley
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hier vollkommen isoliert.«
    Joseph spürte, wie Waldstein ihn konzentriert beobachtete und nach Anzeichen von Unsicherheit forschte. »Sobald Sie hier mit drin stecken – falls ich überhaupt beschließe, Ihnen zu vertrauen – dann kommen Sie nicht mehr davon weg.«
    Joseph war sich nicht sicher, was »nicht mehr davon wegkommen« bedeuten sollte. Lag darin eine Drohung verborgen? Waldstein war ein Milliardär, ein sehr mächtiger Mann. Niemand, den man gegen sich aufbringen sollte.
    Nicht, dass das für ihn von Bedeutung war. Joseph hatte keinerlei Absichten, Geheimnisse zu verraten, Wirtschaftsspionage zu betreiben. Seine einzige Leidenschaft war die Wissenschaft. Wissen war das Einzige, wonach er sich sehnte.
    Und dieser Mann, dieser Waldstein … Er war ein Visionär. Ein Genie. Das Glück zu erleben, einem derartigen Menschen zu begegnen … und die Chance, mit ihm zusammenzuarbeiten … Nein, er hatte keine Zweifel, er spürte keinerlei Verunsicherung. Er wusste, wofür er sich entscheiden musste. 
    Er hatte keinerlei Zweifel, und doch war da eine nagende Neugier, die ihn dazu trieb, eine letzte Frage zu stellen: »Könnten Sie mir über dieses Projekt irgendetwas erzählen, Mister Wald…s…stein? Die ungefähre Richtung, vielleicht?«
    Waldstein presste seine Fingerspitzen zusammen, schloss die Augen und versank in stummer Konzentration. Joseph nutzte den Moment, um sich noch einmal in dem weitläufigen, auf allen Seiten von Glaswänden umgebenen Raum umzuschauen. Dank seiner großen Zahl an Patenten war Waldstein auf dem besten Wege, zu einem der reichsten Männer des Landes aufzusteigen. Und dennoch schien er sehr einfach zu leben.
    Ein Bett.
    Ein Schreibtisch.
    Ein paar Sessel.
    Das war alles. Aber was brauchte ein Genie auch mehr? Der Geist ist ein Palast, in dem sich alle wahren Schätze, alle Kunstwerke, alle Freuden finden.
    Nun senkte Waldstein die unter dem Kinn gefalteten Hände und öffnete die Augen. »Joseph, dieses Projekt … Eigentlich handelt es sich um eine ganz einfache Sache. Es geht einzig und allein darum, die Menschheit vor sich selbst zu retten.«
    Hinter Waldsteins Schulter konnte Joseph die grüne Silhouette der Freiheitsstatue sehen. Sie war so weit weg, dass sie ein wenig flimmerte. Ein bisschen so, als tanze und winke sie. Und ja, Waldstein hatte recht: Es sah wirklich so aus, als stünde sie auf der Wasseroberfläche.
    Sie wandelt über das Wasser. So wie Jesus.
    »Also, Joseph, wie sieht es aus? Werden Sie mir helfen? Werden Sie mir helfen, die Menschheit vor sich selbst zu retten?«
    Von dem Augenblick an, in dem Joseph diesen Raum betreten und dem berühmten Mann zum ersten Mal gegenübergestanden hatte, war ihm klar, wie er auf diese Frage antworten würde.
    »Ja.«

2001 ⇒ New York
     
    Sal starrte es durch die schmutzige Schaufensterscheibe hindurch an. Sie stand vor dem Kostümverleih und Bühnenausstatter Weisman’s Stage Surplus inmitten von Dingen, die aussahen, als seien sie aus dem Laden auf den Bürgersteig gequollen: eine alte, bemalte Indianerfigur aus Holz, eine Piratentruhe voller Kinderkostüme und Obstkisten mit alten Büchern.
    Es war der 15 Minuten vom Eisenbahnbogen entfernte Laden, in dem sie die Sachen gefunden hatte, die Liam, Bob und Becks auf ihrer letzten Mission getragen hatten. Bei jenem Besuch war sie sich nicht sicher gewesen, ob sie dort etwas finden konnte, mit dem man Liam und die anderen guten Gewissens ins 12. Jahrhundert schicken konnte. Doch zu ihrer großen Überraschung hatte sie in den überfüllten, nach Mottenkugeln und Lavendel riechenden Regalen Sachen gefunden, in denen die drei wie arme Bauern ausgesehen hatten – und im mittelalterlichen England nicht aufgefallen waren.
    Den Laden muss ich mir merken, hatte sie damals auf dem Rückweg zur Einsatzzentrale gedacht.
    Heute aber war sie nicht gekommen, um Verkleidungen für die anderen einzukaufen. Sie war wegen dem einen Gegenstand hier, den sie gerade durch die Glasscheibe hindurch betrachtete. Das Ding auf dem Schaukelstuhl gleich neben dem Fenster. Auf der abgenutzten Sitzfläche waren Stofftiere und Puppen wie für ein Familienfoto aufgereiht. Alte Puppen, ein Clown, von dem wohl jedes Kind Albträume bekommen würde, ein Elefant mit überdimensional großen Ohren, ein Frosch, dem aus einer geplatzten Naht die Füllung quoll … und ein kleiner, himmelblauer Teddybär mit einem einzigen Knopfauge. Von dem fehlenden Auge war nur noch ein Rest des Fadens übrig, mit

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