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Das fünfte Zeichen

Titel: Das fünfte Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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Olaug.
    » Die Kavallerie, Frau Sivertsen «, sagte die Stimme. » Haup t kommissar Tom Waaler. «
    Er streckte ihr die Hand entgegen und sagte mit einem kurzen Blick auf Beate: » Ich habe mir übrigens erlaubt, Ihre Haustür abzuschließen, Frau Sivertsen. «
    » Wo sind die anderen? «, fragte Beate.
    » Keine anderen. Nur … «
    Beate gefror das Blut in den Adern.
    Tom Waaler lächelte: » … wir zwei, meine Liebe. «
     
    E s wurde acht Uhr.
    In den Fernsehnachrichten kündigten sie eine Kaltfront auf dem Weg nach England an. Die Hitzewelle sollte bald vorüber sein.
    Auf einem Flur des Postgirohauses sagte Roger Gjendem zu einem seiner Kollegen, die Polizei habe in den letzten Tagen auffallend geheimnisvoll gewirkt. Er vermute, dass d a e twas im Busch sei. Gerüchteweise habe er vernommen, ein Sonderein satzkommando sei ausgerückt, und deren Chef, Sivert Falkeid, habe seit zwei Tagen auf keine der Nachrichten reagiert, die er ihm auf dem Anrufbeantworter hinterlassen habe. Der Kollege meinte, das sei Wunschdenken, und die Redaktionsleitung teilte diese Meinung. Sie nahmen die Kaltfront auf die Titelseite.
     
    B jarne Møller saß auf dem Sofa und guckte sich › Beat for Beat ‹ an. Er mochte Ivar Dyrhaug. Und die Lieder. Ihn kümmerte es nicht, dass einige in der Abteilung meinten, das sei erzkonser vativ und bestenfalls als Familiensendung gedacht. Er mochte Familiensendungen. Und immer wieder dachte er, dass in Norwegen wirklich viele Gesangstalente verborgen waren, die nie den Durchbruch schaffen würden. Doch an diesem Abend gelang es Møller nicht, sich auf die Texte und Pointen zu konzentrieren. Er sah apathisch zu, während seine Gedanken um den Situationsbericht kreisten, den Harry telefonisch durchgeg e ben hatte.
    Er blickte auf die Uhr und dann zum fünften Mal im Laufe der letzten halben Stunde zum Telefon. Harry hatte versprochen anzurufen, sobald es Neuigkeiten gab. Und der Polizeipräsident wartete auf Møllers Bericht, sobald die Operation abgeschlossen war. Møller fragte sich, ob sein Chef einen Fernseher auf der Hütte hatte und jetzt wie er auf die Mattscheibe starrte, ohne wirklich bei der Sache zu sein.
     
    O tto zog an der Zigarette, schloss die Augen und sah die erleuchteten Fenster vor sich. Er hörte den Wind in den trock e nen Blättern rascheln und verspürte das bedrückende Gefühl, das sich einstellte, wenn sie die Vorhänge zuzogen. Die andere Blechdose lag im Graben. Nils war nach Hause gegangen.
    Otto hatte keine Zigaretten mehr, hatte sich aber ein paar von diesem Typ namens Harry schnorren können. Ein e h albe Stun de, nachdem Waaler gegangen war, hatte Harry ein Päckchen Camel Light aus der Tasche geholt. Eine gute Wahl, wenn man davon absah, dass es Light-Zigaretten waren. Falkeid hatte ihnen einen missbilligenden Blick zugeworfen, als sie beide zu rauchen begannen. Er hatte aber nichts gesagt. Jetzt musterte er Sivert Falkeids Gesicht durch eine dicke Schicht blauen Dunst, der einen versöhnlichen Schleier über die zermürbend unbewe g ten Bilder von Fluren und Treppenabsätzen legte.
    Harry hatte seinen Stuhl neben den von Otto geschoben, so dass er die Bildschirme näher vor sich hatte. Er rauchte langsam, während er unablässig die Bilder betrachtete, eines nach dem anderen. Als ob dort etwas sein könnte, was er noch nicht gesehen hatte.
    » Was ist das da? «, fragte Harry und deutete auf eines der Bilder auf dem linken Bildschirm.
    » Da? «
    » Nein, weiter oben. In der vierten Etage. «
    Otto starrte auf das Abbild eines weiteren leeren Flures mit blassgelben Wänden.
    » Ich kann da nichts Besonderes erkennen «, sagte Otto.
    » Rechts über der dritten Tür. Im Putz an der Wand. «
    Otto kniff die Augen zusammen. Da waren ein paar weiße Kratzer. Er fragte sich, ob das die Spuren eines gescheiterten Versuches waren, dort eine Kamera zu installieren. Doch er konnte sich nicht erinnern, dass sie dort etwas hatten aufhängen wollen.
    Falkeid beugte sich vor. » Was ist denn da? «
    » Weiß nicht «, sagte Harry. » Wie ist das, Otto, kann man das so weit ranzoomen, dass … «
    Otto fuhr mit dem Mauspfeil auf das Bild und zog ein kleines Viereck über die Wand oberhalb der Tür. Er drückte zwei Tas ten. Der Ausschnitt über der Tür füllte jetzt den gesamten 21-Zoll-Bildschirm aus.
    » Gütiger Himmel «, sagte Harry leise.
    » Ja, ich hab euch hier keinen Schrott installiert «, sagt e O tto stolz und tätschelte liebevoll die Konsole. So langsam

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