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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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dem Hotel stapfte und einigen jüngeren Beamten in strengem Ton Befehle zurief. Niemandem fiel der grüne Seesack auf, den er bei sich trug und der nicht zur normalen Polizeiausrüstung gehörte.
    Und niemandem fiel auf, wie er sich durch die Menge schwatzender Gäste arbeitete, in einen der weiter vorn parkenden Einsatzwagen einstieg und gemächlich davonfuhr.
    Nach der Aussage des Zeugen war der schwarze Porsche nach links abgebogen. Doch der Zeuge hatte unsicher gewirkt und zögerlich. Ben bog nach rechts ab. Sobald er das Hotel hinter sich gelassen hatte, trat er das Gaspedal bis zum Bodenblech durch, während er im Rückspiegel kontrollierte, ob seine Flucht unbemerkt geblieben war. Die ersten Meldungen kamen über Funk. Lange konnte er nicht in diesem Wagen bleiben.
     
    Sie war nach unten gegangen, um sich in der kleinen Kleiderboutique der Hotellobby umzusehen. Ben hatte im Vorzimmer inmitten eines Berges zerknitterter Blätter Schreibpapier tief und fest geschlafen. Sie hatte ihn nicht aufwecken wollen – sie wollte ja nur fünf Minuten lang weg sein, um sich endlich frische saubere Sachen zum Anziehen zu besorgen.
    Die Boutique öffnete erst um Viertel vor neun. Sie betrachtete die Auslagen im Schaufenster, wählte einen Pulli aus, der ihr gefiel, und eine schwarze Jeans. Jetzt brauchte sie nur noch ein paar Minuten totzuschlagen. Sie bemerkte, dass die Morgenluft angenehm frisch und kühl war. Und so trat sie nach draußen und wanderte über das Grundstück. Sie bewunderte ein paar Blumen und bemühte sich, nicht an den letzten Abend zu denken.
    Sie bemerkte den Mann nicht, der plötzlich hinter ihr war. Er bewegte sich lautlos und schnell. Von einer Sekunde zur anderen war eine schwarz behandschuhte Hand über ihrem Mund, und eine Messerspitze drückte gegen ihren Hals. «Los, setz dich in Bewegung, Miststück», sagte eine heisere Flüsterstimme mit stark ausländischem Akzent dicht an ihrem Ohr.
    Auf der anderen Seite des Parkplatzes, halb versteckt hinter einem dichten Zierstrauch, stand ein schwarzer Porsche mit offenen Türen. Der Mann war groß und unglaublich stark. Es gelang ihr nicht, sich aus seinem Griff zu winden oder die Hand von ihrem Mund zu zerren und um Hilfe zu schreien. Als sie das Auto erreichten, versetzte er ihr einen Faustschlag ins Gesicht, dass sie Sterne sah. Roberta kippte in den Wagen, wo sie augenblicklich das Bewusstsein verlor.
    Sie wusste nicht, wie lange sie ohnmächtig gewesen war. Ihr Verstand klärte sich rasch, als Adrenalin durch ihren Kreislauf jagte. Neben ihr auf dem Fahrersitz des engen Sportwagens saß ihr Entführer mit einem Gesicht wie Granit. Er drückte ihr die Messerklinge gegen den Leib, während er mit einer Hand fuhr. Der Porsche jagte mit hundertfünfzig Stundenkilometern über die Landstraße. Gelegentlich huschte ein Baum vorbei.
    Es wäre Irrsinn, irgendetwas gegen ihn zu unternehmen. Es würde uns beide umbringen. Und wenn nicht? Dann benutzt er das Messer.
    Sie versuchte es dennoch.
    Der Porsche fuhr gerade durch eine Serie von S-Kurven, weshalb der Entführer die Geschwindigkeit verringern – er bremste auf fünfundachtzig Sachen herunter – und auf den Straßenverlauf achten musste. Für einen Moment war er abgelenkt. Sie schlug mit aller Kraft zu und traf ihn am Ohr. Das Messer klapperte zu Boden. Er brüllte auf, und der Porsche geriet ins Schleudern. Roberta schnellte vor, packte das Lenkrad und riss es herum. Der Wagen schleuderte nach rechts, geriet von der Fahrbahn und prallte seitlich gegen einen Baum. Roberta wurde gegen die Beifahrertür geworfen. Die Wucht des Aufpralls warf ihren Entführer auf sie, und sein Gewicht raubte ihr die Luft.
    Der Porsche stand in einer Staubwolke. Der Entführer fand sofort sein Messer wieder und drückte es gegen Robertas Hals. Er stellte sich vor, wie ein klein wenig mehr Druck den sorgfältig gewetzten Stahl durch die oberen Hautschichten dringen und seinen langsamen, bedächtigen Weg in das darunter liegende Fleisch nehmen ließ, während das Blut zu fließen begann. Zuerst nur allmählich, dann in pulsierenden Spritzern. Gleichzeitig würde er sie festhalten und spüren, wie sich ihr Leib gegen seinen Griff stemmte.
    Durch den roten Nebel seiner Lust kam die Erinnerung an das Telefonat mit dem Erzbischof am Abend zuvor. «Der Engländer hat das Manuskript», hatte er dem Erzbischof berichtet, ohne zu verraten, dass er es bereits gehabt hatte und es ihm durch die Finger geglitten war.
    «Ich will,

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