Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
dass sie am Leben bleiben, Franco!», hatte der Erzbischof ihm befohlen. «Wenn du das Manuskript nicht beschaffen kannst, müssen wir uns einen Weg ausdenken, wie wir Hope dazu bringen, es uns zu geben.»
Bozza liebte seine Arbeit für Gladius Domini , doch Politik und Intrigen waren nicht sein Ding. Er starrte nun wütend hinunter auf die sich aus Leibeskräften wehrende Roberta Ryder, die ihn hasserfüllt anschrie und ihm ins Gesicht spuckte. Es war frustrierend, dass ihm das Vergnügen verwehrt wurde, sie zu töten. Er legte das Messer beiseite und versetzte ihr einen neuerlichen Faustschlag ins Gesicht. Anschließend krabbelte er wieder auf seinen Sitz und fuhr weiter.
Der gestohlene Streifenwagen wirbelte Staubwolken auf, als Ben ihn über die einsamen Straßen jagte. Er fing allmählich an, sich zu fragen, ob er nicht vielleicht doch die andere Richtung hätte einschlagen sollen. Doch dann erreichte er die Serie von S-Kurven und sah die frischen schwarzen Reifenspuren, die nach rechts von der Straße herunter und die felsige Böschung hinauf führten. Oben am Rand der Böschung war ein alter Baum zu Schaden gekommen. Rinde war vom Stamm abgerissen, und ein Ast hing herunter wie ein gebrochener Arm.
Ben hielt an und untersuchte die Spuren. Sowohl auf dem Boden als auch in der Rinde des Baumstamms entdeckte er Spuren abgesprungener schwarzer Farbe.
Etwas dunkel Glänzendes am Straßenrand erweckte seine Aufmerksamkeit. Er beugte sich hinunter und tippte den Finger hinein. Ein Tropfen Motoröl, noch ganz warm. Nach ihrer Breite zu urteilen, stammten die Schleuderspuren von sehr dicken Sportreifen. Einem schwarzen Sportwagen, der es eilig hatte. Es musste der Porsche sein. Ein Stück weiter die Straße hinunter fand er weiteres Öl. Bald waren es regelmäßige Flecken und Kleckse, die sich vom Unfallort entfernten. Der Fahrer hatte offensichtlich einen Felsen erwischt, wobei die Ölwanne beschädigt worden war. Warum hatte der Wagen diesen Unfall gehabt? Wie stark war er beschädigt? Bestand etwa die Chance, dass er ein Stück weiter die Straße entlang mit einer Panne liegenblieb, falls er weiter so viel Öl verlor? Andererseits, selbst wenn es so war – der Streifenwagen war äußerst verdächtig, und Ben war darin so auffällig wie eine bunte Kuh.
Er folgte der Ölspur einige Kilometer weiter, während er unablässig dem Polizeifunk lauschte. Wie erwartet dauerte es nicht lange, und sie merkten, dass ein Streifenwagen fehlte. Sie schickten weitere Wagen los mit dem Auftrag, das verschwundene Fahrzeug zu finden.
Ben musste sich einen neuen fahrbaren Untersatz zulegen, und zwar schnell – oder er verspielte seine Chance, den beschädigten Porsche einzuholen.
Am Rand eines verschlafenen ländlichen Weilers gab es eine kleine Werkstatt mit einer einzelnen Zapfsäule und einem träge im Wind knarrenden Blechschild. Kurz dahinter führte ein ausgefahrener Feldweg von der Straße weg. Er lenkte den Wagen frustriert hinein und folgte dem Verlauf des Weges, der nach etwa einem halben Kilometer an einem Feld endete, das von Felsbrocken, Dorngestrüpp und gelbem Buschwerk übersät war. Dort zog Ben die Polizeimontur aus und legte die eigenen Sachen an. Anschließend wischte er alles sorgfältig ab, was er im Wagen angerührt hatte, warf die Schlüssel weg und marschierte in Richtung Werkstatt davon.
Der Mechaniker blickte auf, als der große blonde Mann durch die Öffnung in der Metalljalousie hereinkam. Er rieb sich mit rauen, ölverschmierten Fingern über das Stoppelkinn und löste sich von dem alten Lieferwagen auf der Bühne, um sich eine Zigarette anzustecken.
Bereitwillig antwortete der Mechaniker auf die Fragen des Fremden. Ja, er hatte einen schwarzen Porsche vorbeikommen sehen. Vor etwas weniger als einer Stunde, schätzungsweise. Schicker Wagen; dumme Sache, das mit dem Unfall. Der hintere Kotflügel war völlig verbeult, und das Blech hatte über den Reifen gescheuert, dem Lärm nach zu urteilen.
«Italienische Nummernschilder? Der dämliche Bastard hat mich gerammt», sagte Ben. «Hat mich einfach so von der Straße abgedrängt. Ich musste kilometerweit laufen bis hierher.»
«Soll ich Sie abschleppen?» Der Mechaniker nickte mit dem Kopf in Richtung des Abschleppwagens, der draußen im Hof vor sich hin rostete.
Ben schüttelte den Kopf. «Ich habe einen speziellen Vertrag mit meiner Versicherung. Ich muss sie nur anrufen. Danke für das Angebot.»
Während sie sich unterhielten, sah
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