Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Alliierten zum Ende des Krieges in ihren Besitz brachten – und es gibt noch eine ganze Menge mehr zu finden –, stammten nicht aus den Goldfüllungen und den zusammengeschmolzenen Schmuckstücken, die sie den Juden in den Konzentrationslagern abgenommen hatten, wie uns die Geschichtsbücher glauben machen wollen. Nicht einmal sechs Millionen jüdische Gefangene könnten so viel Gold besessen haben. Die ganze Geschichte wurde von den Alliierten in die Welt gesetzt, um die Tatsache geheim zu halten, dass Hitler tatsächlich alchemistisches Gold hergestellt hatte. Sie befürchteten den Zusammenbruch der gesamten Weltwirtschaft, falls die Wahrheit ans Licht kommen würde.»
Ben lachte auf. «Mir sind ja schon eine Menge wilder Verschwörungstheorien zu Ohren gekommen, aber diese gehört zweifellos zu den besten.»
«Lachen Sie, soviel Sie wollen, Mr. Hope. Es dauert nicht mehr lange, bis wir ebenfalls alchemistisches Gold erschaffen werden. Grenzenloser Reichtum. Denken Sie darüber nach.»
«Sie scheinen auch so nicht an Mittelknappheit zu leiden. Ihre Operationen müssen eine Menge Geld verschlingen.»
«Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wer unsere Investoren sind», erwiderte Usberti. «Nur so viel: Sie kommen von überallher, aus der ganzen Welt. Einschließlich einiger der mächtigsten Wirtschaftsführer. Doch meine Pläne erfordern eine Menge Kapital.»
«So wie die von Hitler?»
Usberti zuckte die Schultern. «Hitler hatte seinen großen Plan, ich habe meinen.»
Eine Minute lang breitete sich Schweigen aus, während Ben über die Ungeheuerlichkeit von Usbertis Worten grübelte.
«Jedenfalls verstehen Sie jetzt, warum ich das Fulcanelli-Manuskript brauche», fuhr der Erzbischof schließlich fort, während er vor dem dunklen Fenster auf und ab schlenderte. «Aufgrund der Zerstörung der Nazi-Produktionsanlage fehlen uns gewisse Einzelheiten, die zur Vervollständigung des Prozesses erforderlich sind. Ich glaube, dass das Manuskript den Schlüssel enthält. Außerdem war das nicht das einzige Geheimnis, das der Alchemist Fulcanelli hütete.» Usberti hielt inne, sah Ben forschend in die Augen und fuhr fort. «Als der alte Narr herausfand, dass das Geheimnis der Goldherstellung in die Hände von Rudolf Hess und dessen Freunden gefallen war, geriet er in Panik. Er verschwand einfach. Und nahm das zweite große Geheimnis mit sich, das er seinem Studenten Daquin niemals verraten hatte und von dem ich glaube, dass es in diesem Manuskript enthüllt wird.»
«Sprechen Sie weiter.»
«Sehen Sie, Mr. Hope, die zwei Dinge, die ich am dringendsten benötige, um Gladius Domini groß zu machen, sind Reichtum und Zeit. Ich bin neunundfünfzig Jahre alt und werde nicht ewig leben. Ich möchte nicht, dass all meine harte Arbeit in die Hände eines Nachfolgers gerät, der möglicherweise alles ruiniert. Zumindest will ich fünfzig weitere Jahre oder vielleicht sogar noch länger alles unter Kontrolle haben, um für die Verwirklichung meiner Ziele zu sorgen.»
Ben hielt sein Glas hoch, und Usberti schenkte ihm noch einen Cognac ein. «Und deswegen suchen Sie nach dem Elixier des Lebens?»
Usberti nickte. «Für mich selbst – und um sein Geheimnis zu schützen. Als meine Spione mich informierten, wie dicht Dr. Ryder davorstand, es zu entdecken, beschloss ich, sie töten zu lassen.»
«Ein wenig extrem, meinen Sie nicht? Angesichts der Tatsache, dass sie noch längst nicht alle Antworten kannte? Sie stand ganz am Anfang ihrer Forschung.»
«Zugegeben. Doch sie erzählte freimütig jedem davon, der bereit war, ihr zuzuhören.»
«Hätten Sie Dr. Ryder nicht einfach für sich arbeiten lassen können?»
Wieder dieses kalte Lächeln. «All meine Wissenschaftler sind Mitglieder von Gladius Domini . Sie glauben aufrichtig an unsere Sache. Dr. Ryder hingegen ist eine Individualistin – ihr Verhalten zeigt das überdeutlich. Sie ist ehrgeizig und voller Ressentiments gegen ihre Wissenschaftskollegen. Sie will mit aller Macht beweisen, dass die anderen sich geirrt haben und sie recht hat. Sie hätte niemals freiwillig für mich gearbeitet.»
«Und warum lassen Sie sie jetzt am Leben?»
«Nur im Moment», sagte Usberti. «Es hängt ganz allein von Ihnen ab, Mr. Hope, ob sie noch länger am Leben bleibt oder nicht.»
«Von mir?»
«In der Tat.» Usberti nickte ernst. «Ich habe bereits gesagt – ich möchte, dass Sie für mich arbeiten. Haben Sie inzwischen über mein Angebot
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