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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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wissenschaftlichen Labor, in dem vielleicht fünfzehn Personen an kompliziert aussehenden Apparaten und Geräten arbeiteten, Daten in Computer tippten oder Tabellen erfassten. Alle trugen weiße Kittel, und alle wirkten sehr ernst.
    «Willkommen in der alchemistischen Forschungseinrichtung von Gladius Domini », sagte Usberti. «Wie Sie sehen, sind wir hier ein wenig besser ausgestattet als Dr.   Ryder in ihrer Wohnung. Meine wissenschaftlichen Teams arbeiten in Schichten rund um die Uhr.» Er nahm Ben beim Ellbogen und führte ihn herum. Die Waffen der Leibwächter waren immer noch auf den unfreiwilligen Gast gerichtet.
    «Ich möchte Ihnen ein wenig über die Alchemie erzählen, Mr.   Hope», fuhr Usberti fort. «Ich nehme nicht an, dass Sie schon einmal von einer Organisation gehört haben, die sich ‹Die Wächter› nennt, oder?»
    «Doch, das habe ich.»
    Usberti hob die Augenbrauen. «Sie sind bemerkenswert gut informiert, Mr.   Hope. Dann werden Sie sicherlich auch wissen, dass die Wächter ein elitärer Zirkel in Paris waren, der sich nach dem Ersten Weltkrieg gebildet hatte. Eines ihrer Mitglieder war ein gewisser Nicholas Daquin.»
    «Fulcanellis Lehrling.»
    «Ganz recht. Wie Sie vielleicht auch wissen, brachte dieser brillante junge Mann in Erfahrung, dass sein Lehrer eine Entdeckung von gewaltiger Tragweite gemacht hatte.» Usberti hielt ein paar Momente inne, bis er schließlich weiterredete. «Es gab noch jemanden, der Mitglied bei den Wächtern war und sich für Fulcanellis Manuskript interessierte: Sein Name war Rudolf Hess.»

Kapitel 53
    Zur gleichen Zeit parkte der Mann, der bestimmten Leuten nur als Saul bekannt war, seinen zweisitzigen Mazda MX-5 vor einem alten, leerstehenden Lagerhaus am Stadtrand von Paris. Die Nacht war kühl. Die Sterne glitzerten hell über den Lichtern der Großstadt. Er warf einen Blick auf seine Uhr und stampfte mit den Füßen, während er wartete.
    Die Aktentasche in seiner Hand war gefüllt mit Banknoten im Wert von einer Viertelmillion US-Dollar – der Summe, die der Anrufer verlangt hatte im Austausch für das, was er in seiner Gewalt zu haben vorgab: den Engländer Ben Hope, gefangen, gefesselt und geknebelt. Usberti wäre sicherlich hocherfreut, wenn er erfuhr, was Saul für ihn hatte.
    Das Geld war selbstverständlich gefälscht – beschafft von einem der zahlreichen Agenten Sauls, die ebenfalls Gladius Domini angehörten. Außerdem diente es nur zur Ablenkung. Auch wenn es sich bloß um Falschgeld handelte, hatte Saul nicht die Absicht, es irgendjemandem zu übergeben. In einem verborgenen Schulterhalfter unter der Jacke trug er eine kompakte .45er Automatik, die er zu benutzen gedachte, sobald er die Ware in seinem Besitz hatte. Oder falls sich herausstellte, dass es keine Ware gab.
    Saul konnte immer noch nicht verstehen, wie es zu diesem Geschäft mit Michel Zardi hatte kommen können. Sie schienen den Burschen ernsthaft unterschätzt zu haben. Zuerst war es ihm gelungen, seinen Killern zu entgehen, dann hatte er irgendwie einige von Sauls besten Leuten ausgeschaltet. Und jetzt behauptete er, den Engländer Ben Hope in seiner Gewalt zu haben? Nie im Leben hätte Saul geglaubt, dass der kleine Computerfreak Zardi so viel Mumm in den Knochen und so viel Talent besaß.
    Doch diesmal würde er nicht davonkommen, ganz bestimmt nicht. Und falls Zardi Freunde dabeihatte – für diesen Fall hatte Saul bereits Vorsorge getroffen. Ein Scharfschütze, der eine Parker-Hale M-85 mit 7.62-mm-Munition und Nachtsichtgerät in Händen hielt, war auf dem Dach des Lagerhauses in Stellung gegangen, sobald Saul den Anruf erhalten hatte.
    Eine Minute verging, dann hörte Saul Motorengeräusch. Er beobachtete, wie ein Scheinwerferpaar das Gewerbegebiet durchquerte und sich dem Lagerhaus näherte. Ein rostiger Nissan-Lieferwagen hielt neben Sauls MX-5. Der Fahrer war nicht Michel Zardi. Es war ein kleiner, dicker Mann mit einem Schnurrbart und einer flachen Kappe. Vielleicht einer von Zardis Lakaien , dachte Saul.
    «Sind Sie Saul?», fragte der kleine Mann, während er aus dem Lieferwagen stieg.
    «Wo ist Hope?»
    Der Mann grunzte nur. «Haben Sie das Geld?»
    Auf Sauls Nicken hin deutete er auf die Hintertür des Lieferwagens. Saul grinste in sich hinein, als er sich vorstellte, wie sein Heckenschütze diesen kleinen, dicken Narren ins Visier nahm.
    Der kleine Dicke öffnete die Hecktür. Saul stieg aus und umrundete den Wagen. Auf dem rohen Holzboden der Ladefläche lag

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