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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Gefühle durcheinanderbringen?
    Sie sah aber auch wundervoll aus! Kastanienfarbenes Haar, bräunlicher Teint und ungewöhnliche grüne Augen – bestimmt hatte er nie zuvor eine schönere Frau erblickt. Und sie duftete auch verlockend – ein bisschen wie reife Erdbeeren mit einer Spur von Moschus. Ein Duft, der ihm seltsam vertraut war und auf den er instinktiv reagierte.
    Während er an die Arbeit zurückkehrte, wurde er den Eindruck nicht los, dass er sie von früher kannte. Er glaubte zu wissen, wie ihre Lippen sich anfühlten, obwohl sie sich nicht geküsst hatten, und wie ihre Haut an Stellen schimmerte, die man im angezogenen Zustand nicht zu sehen bekam.
    Waren das nun echte Erinnerungen, oder handelte es sich bloß um Wunschdenken?
    Carley blickte durch die Fliegengittertür dem Cowboy nach, der mit jedem Schritt Staub aufwirbelte. Am liebsten wäre sie ihm nachgelaufen. Vorhin hätte sie ihn beinahe angefleht, noch eine Weile bei ihr zu bleiben und mit ihr zu reden.
    Sein Anblick war fast zu viel für sie gewesen – das Grübchen in der Wange, wenn er lächelte, das hellblonde Haar, das ihm trotz des Hutes in die Stirn fiel, die hellblauen Augen. Er hatte so verletzlich gewirkt, dass sie ihn an sich drücken wollte, bis er sich einfach an sie erinnern musste.
    “Unser Houston ist etwas ganz Besonderes, finden Sie nicht auch?”
    Die Frage der Ärztin riss Carley aus ihren Überlegungen. “Etwas ganz Besonderes? Ja, eindeutig.”
    Cami hob das Köpfchen und rieb sich ein Auge.
    Doc Luisa betrachtete die Kleine. “Ist das ein Neuzugang auf der Ranch? Ich kenne sie nicht.”
    “Das ist meine Tochter Cami. Ich habe sie mitgebracht.”
    “Aha. Sie sieht Ihnen nicht sonderlich ähnlich.”
    “Sie hat meine Augen”, erwiderte Carley nervös.
    Die Ärztin richtete den Blick noch einige Sekunden auf Carley, ehe sie Mutter und Kind zulächelte und dabei unzählige Falten in ihrem Gesicht entstanden. Offenbar hatte sie sich zu einer Entscheidung durchgerungen, doch Carley wollte im Moment nicht mit Doc Luisa und auch mit sonst niemandem reden. Viel wichtiger war, dass sie telefonierte.
    “Ich sollte sie ins Bett legen. Wir haben einen langen Tag hinter uns.”
    “Sie sind heute Vormittag eingetroffen? Woher kommen Sie?”
    Carley wechselte Cami wieder zum anderen Arm. “Aus Houston. Die Fahrt war länger als erwartet.”
    Die Ärztin lachte. “Und rechts und links von der Straße nichts als Mesquitbäume und Kakteen. Sind Sie aus Houston?”
    “Ich lebe schon einige Jahre dort, aber geboren wurde ich in South Carolina, und in New Orleans bin ich aufgewachsen.”
    “Vermutlich geboren in Charleston.”
    “Ja”, räumte Carley widerstrebend ein. Diese Frau war geradezu unheimlich klug und hatte sofort erfasst, dass Carley die Abkürzung von Charleston war. “Ich muss Cami jetzt nach oben bringen. Sie entschuldigen mich?”
    Doc Luisa legte ihr die Hand auf den Arm und hielt sie zurück. “Gehen Sie nur, junge Frau, aber wir unterhalten uns später. Bestimmt haben Sie mir einiges zu erklären.” Luisa richtete den Blick auf Cami, die bereits das Gesicht verzog und jeden Moment zu schreien beginnen würde. “Ich komme sonst vormittags auf die Ranch und sehe nach den Kindern. Heute bin ich nur spät dran, weil ich vorher bei einem Kind war, das Masern hat.”
    Cami fing an zu weinen, doch die Ärztin ließ Carleys Arm noch nicht los.
    “Dieser junge Mann bedeutet mir sehr viel”, fuhr sie fort und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um ihren folgenden Worten mehr Nachdruck zu verleihen. “Ich würde es mit jedem aufnehmen, der ihm schaden will.”
    Carley verstand sie richtig.
    Eine teppichbespannte Treppe führte von der Diele zu den Zimmern der Angestellten und deren Aufenthaltsraum hinauf. Die Einrichtung des Erdgeschosses entsprach mit Linoleumböden und widerstandsfähigen Möbeln aus Metall oder Kunststoff dem Standard von Heimen. Der erste Stock war dagegen geschmackvoll und gemütlich ausgestattet.
    Sicher, die Wände sollten gestrichen werden, und die Teppiche waren an manchen Stellen schon durchgetreten, aber alles war makellos sauber. Das auf Hochglanz polierte Holz der Fußböden und der Möbel schimmerte warm. Es erinnerte Carley an das Haus ihres Großvaters in New Orleans. Auch bei ihm hatte es nach Zitronenöl und Vanille geduftet.
    Jemand hatte in Carleys Zimmer einen Blumenstrauß auf die Kommode gestellt und das Doppelbett sowie das Kinderbettchen gemacht. Dankbar, dass

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