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Das Geflecht

Das Geflecht

Titel: Das Geflecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Laudan
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wiedersehen!» Die anderen lachten, während er trank und die Flasche an Dana weiterreichte.
    «Jemand Lust auf Knabberkram?» Finn zog eine Tüte Chips aus seinem Gepäck.
    Laura winkte ab. «Bloß nicht – das geht auf die Hüften. Ich hab bei dem Prüfungsstress sowieso schon zwei Kilo zugelegt.»
    «Spaßbremse!», sagte Dana grinsend. «Du musst gerade jammern! Wenn
ich
Größe 34 tragen könnte, wäre ich froh.»
    «Aber ich nicht!», behauptete Justin und tätschelte Danas Knie. «Magersucht ist out. Habt ihr Mädels das immer noch nicht kapiert?»
    Dana errötete, warf ihrem Freund jedoch einen dankbaren Blick zu.
    «Ist wirklich ganz schön kühl hier unten», stellte Finn fest und nutzte die Gelegenheit, Laura einen Arm um die Schulter zu legen. «Wir werden wohl etwas näher zusammenrücken müssen.»
    «So hat er das garantiert auch geplant!», meinte Laura und blickte zu Justin hinüber. «Oder etwa nicht?»
    «Sagen wir mal so: Der Effekt kommt mir nicht ungelegen», gab Justin grinsend zu und legte eine Hand auf Danas Knie, während er mit der anderen in seinem Rucksack kramte. «Wie wär’s noch mit einem kleinen Entspannungsmittel?»
    «Sag bloß, du hast Dope dabei?», staunte Finn.
    «Vom feinsten.» Justin hielt ein Päckchen in die Höhe. «Garantiert ungestreckt! Ein Bekannter von mir baut es im eigenen Garten an.»
    Dana blickte ihn erschrocken an. «Ihr wollt doch hier unten kein Gras rauchen? In einem unbelüfteten Raum?»
    «Das ist ja der Witz», behauptete Justin, der in aller Ruhe mit dem Drehen eines Joints begann. «So eine geschlossene Kammer funktioniert wie ein Rauchzelt – das steigert die Wirkung.»
    «Aber dann kriegen wir alle den Rauch ab!»
    «Wenn du selbst ein paar Züge nimmst, macht dir das nichts aus.»
    «Ich weiß nicht, ob ich das möchte», sagte Dana leise. «Ich hab noch nie   … Drogen genommen.»
    «Ach komm, das ist harmloses Dope! Das erste Mal schadet sowieso nicht.»
    «Aber   …»
    Laura lachte. «Sieh mal an! Wer ist jetzt die Spaßbremse?»
    Dana biss sich auf die Lippen und verstummte.
    Abermals kreiste die Sektflasche, und dann der Joint, den Justin am Brenner der Lampe entzündete. Dana überwand sich, einen einzelnen Zug zu nehmen, begann aber sofort zu husten und verzichtete auf einen zweiten.
    Eine Weile plauderten und alberten die vier, während die Rauschmittel zu wirken begannen. Laura geriet ins Kichern, während Finn sich immer enger an sie drängte und ihr den Nacken streichelte. Erst als die beiden sich hemmungslos zuküssen begannen, als wären sie allein im Raum, zog auch Justin seine Freundin an sich und schob eine Hand unter ihren Pullover.
    «Lass mich!», bat Dana und drehte sich weg. «Ich kann das nicht   … nicht vor den anderen.»
    «Ach, die merken doch nichts mehr!», erwiderte Justin grinsend. Er hatte ganz recht: Laura und Finn waren gänzlich mit sich selbst beschäftigt.
    «Trotzdem!»
    «Was ist denn los mit dir?»
    «Mir ist   … nicht gut», flüsterte Dana und hustete. «Wahrscheinlich ist das Dope schuld. Kein Wunder, der ganze Raum ist ja voller Nebel.»
    Justin blickte zur Decke und bemerkte, dass die Rauchschwaden eine dichte Glocke gebildet hatten. Seufzend leerte er die Sektflasche, dann streckte er sich auf der Isomatte aus und klopfte auf den freien Platz an seiner Seite.
    «Leg dich zu mir! Bestimmt geht’s dir gleich besser.»
    Dankbar schmiegte Dana sich an ihn, legte den Kopf an seine Schulter und schloss die Augen, während er ihr Haar streichelte.
    «Mir ist kalt», flüsterte sie.
    Abermals seufzte Justin, griff nach einer Decke, die er vorsorglich in seinem Rucksack verstaut hatte, und breitete den Stoff über ihre Beine. Dann lag er still, blickte in die Rauchschwaden hinauf, in denen sich das rötliche Licht der Karbidlampe brach, und spürte zu seiner Überraschung eine betäubende Müdigkeit in sich aufsteigen.
     

••• 19   :   12 ••• DANA •••
    Als Dana erwachte, war ihre erste Empfindung Kälte, gefolgt vom unangenehmen Druck einer vollen Blase. Verwirrt öffnete sie die Augen, stützte sich auf einen Ellbogen und brauchte mehrere Sekunden, um zu begreifen, wo sie war. Justin lag schlafend neben ihr. Auf der anderen Seite des Mattenlagers bildeten Finns und Lauras Körper ein regloses Knäuel.
    Beklommen erinnerte sich Dana, dass sie sich sechzig Meter unter dem Erdboden befand. Solange die Stimmen und das Gelächter der anderen den Raum erfüllt hatten, hatte sie das

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