Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
nicht gesehen worden zu sein, immer noch so schmerzvoll ist), betone ich häufiger, was du gut kannst (weil deine Wunde aus deiner Kindheit die ist, als »dumm« bezeichnet worden zu sein). Somit gelangen Geben und Nehmen wieder in einen Ausgleich und beide Partner beschenken sich emotional reich, und zwar auf der Ebene eines tieferen Verstehens der jeweiligen Not des anderen. Sie gestehen sich aber auch ehrlich ein, wie weit sie bei ihren Bemühungen für den anderen gehen können. Konkret bedeutet dies dann aber auch, dass ein Partner dem anderen wohl durchaus
ein Mal
täglich explizit seine Liebe bekunden kann, aber nicht fünf Mal, oder dass er ihm
ein Mal
in der Woche sagen kann, was er am anderen schätzt, aber nicht täglich.
Susann spürte angesichts von Georgs Wünschen deutlich ihre Grenzen. Sie hätte als Kompromiss den vollen Verzichtauf Berufstätigkeit nicht leisten können. Das wäre ein fauler Kompromiss gewesen. Aber sie hätte sie reduzieren können und wäre Georg damit ein Stück entgegengekommen. Und sein Verzicht hätte darin gelegen zu akzeptieren, dass er sie nicht den ganzen Tag neben sich haben kann.
Den Stern wiederfinden
Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren können hierzu folgende sein:
Machen Sie sich klar, dass eigene Wünsche manchmal so dringlich und übersteigert sind, dass sie den anderen überfordern. Unsere Sehnsüchte können für den Partner dann sogar eine echte Zumutung sein.
Suchen Sie nach dem Ursprung drängender Wünsche in Ihrer Biografie. Hier können folgende Fragen helfen: Was hätte ich mir in meiner Kindheit so sehr gewünscht, konnte mir aber von meinen Eltern oder Geschwistern (aus heute nachvollziehbaren Gründen) nicht gegeben werden? Dies kann zum Beispiel sein: gesehen werden, gehört werden, faul sein dürfen, erfolgreich sein dürfen, es mir gut gehen lassen dürfen. Welches damit verbundene existenzielle Bedürfnis ist dadurch bei mir unterversorgt geblieben? Dies kann zum Beispiel sein: »O. K.« zu sein, so wie ich bin, dazuzugehören, einzigartig sein zu dürfen, anders sein zu dürfen, als von mir erwartet wird, etc.
Überlegen Sie, welche konkrete Situation Sie Ihrem Partner schildern können, um ihm ein tieferes Verstehen Ihres Bedürfnisses zu ermöglichen und ihm emotional nahezubringen, dass Sie dieses nicht so einfach aufgeben können, auch wenn es ihm weniger bedeutungsvoll erscheint.
Suchen Sie nach Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Partnerohne Vorwurf oder Anklage vermitteln können, welch emotionale Not er bei Ihnen auslöst, wenn er ahnungslos über Ihre Wünsche hinweggeht.
Denken Sie darüber nach, wie Sie sich selbst gegenüber im Alltag fürsorglich sein und damit den Partner von der Verantwortung entlasten können, für die Erfüllung dieser Kindheitswünsche zuständig zu sein.
Konkrete Tipps aus der Sternwarte
Lernen Sie Ihre eigene Geschichte kennen
Kommen Sie unter professioneller Anleitung der eigenen Herkunftsfamiliengeschichte und damit verbundenen unerfüllten Bedürfnissen aus der Kindheit auf die Spur. Dann können diese die aktuelle Partnerschaft nicht mehr übermäßig belasten. Es kann auch die Teilnahme an einer Selbsterfahrungsgruppe oder an einem Seminar sein, worin professionell ausgebildete Leiter und Leiterinnen das Thema »Herkunftsgeschichte« mit Ihnen beleuchten. Denken Sie nicht, »das ist doch alles Schnee von gestern und längst vorbei«. Es ist und bleibt eine Quelle, aus der sich viele Antworten ergeben für Fragen, die mit Ihrer jetzigen Beziehungsgestaltung zu tun haben.
In der Beschäftigung mit der eigenen Lebensgeschichte treten Aspekte ins Bewusstsein, die in der Vergangenheit oft der Verdrängung zum Opfer fielen, die aber immer noch in gegenwärtige Verhaltensmuster hineinwirken und zudem auf unsere Partner Funktionen übertragen, die ihnen auf Dauer nicht guttun.
Jeder hat seine Geschichte: Pflegen Sie den Austausch Anstatt »Wohlfühlglück« zu zelebrieren, indem Sie freie Zeit ausschließlich für unterschiedliche Arten von Konsum nutzen (Sauna, Essen, Filmeabende), entscheiden Siesich mutig für echte Begegnung. »Begegnungsglück« entsteht durch intensiven, emotional-persönlichen, innigen Kontakt. Erzählen Sie sich gegenseitig von der eigenen Geschichte. Planen Sie einen oder mehrere Erzählabende dafür ein, mit Kerzenlicht in gemütlicher Atmosphäre oder an einem Ort der Stille, beim Waldspaziergang oder auf einer
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