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Das Geheimnis der 100 Pforten

Das Geheimnis der 100 Pforten

Titel: Das Geheimnis der 100 Pforten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N D Wilson Dorothee Haentjes
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und im Postfach war kein Licht, darum habe ich den Schlüssel und das Notizbuch genommen.«
    »Was?«, fragte Henry. »Warum hast du das gemacht?«
    »Na ja. Ich wusste doch, dass du es mir nicht erlaubst, wenn du wach bist.« Sie lachte. »Außerdem hattest du die Sachen ja auch nicht so richtig versteckt. Sie waren in deiner Sockenschublade. Das ist der Ort, an dem Anastasia immer zuerst nachsieht. Niemand versteckt seine Sachen in der Sockenschublade. Es sei denn, man will, dass sie gefunden werden.«
    »Henrietta …«
    »Ach, hör mir doch erst mal zu.«
    Henry schoss hoch und legte einen Finger auf die Lippen.
    »Na gut«, flüsterte Henrietta. »Aber hör mir zu! In den Notizbüchern geht es die ganze Zeit um die Fächer. Irgendwo steht, dass es fünf gibt, die nicht abschließbar sind. Bisher haben wir drei Fächer geöffnet und davon waren zwei nicht abgeschlossen. Es muss also noch drei weitere geben. Und da steht auch etwas darüber, dass man durch diese Fächer hindurchschlüpfen kann. Ich habe mir ja gedacht, dass man durch sie wie durch eine Pforte auf die andere Seite kommt. Im Moment weiß ich nur noch nicht, wie das gehen soll.«

    Sie legte das alte Notizbuch auf Henrys Bett und hielt ihm das neue aufgeschlagen hin. Sie zeigte auf eine lange Liste. »Siehst du? Es hat etwas mit den Kompass-Schlössern zu tun. Jedes Fach besitzt eine Kombination, die man an den Kompass-Schlössern einstellen muss. Und dann kann man hindurch.«
    »Aber man schrumpft nicht dabei.«
    Henrietta lachte. »Doch, muss man wohl. Oder das Fach wird größer. Aber lass uns erst einmal die drei anderen Fächer öffnen, bevor wir uns darum kümmern. Oh!« Sie kniete sich auf das Bett, um die Fächerwand genauer zu inspizieren. »Im Postfach ist Licht an.«
    »Ja.«
    Henrietta sah Henry an. »Hast du noch mal hindurchgesehen?«
    »Nein. Henrietta, hör mir mal einen Augenblick zu.« Henry holte tief Luft und erzählte von der kranken Katze und was passiert war.
    Henrietta neigte ihren Kopf. »Bist du sicher, dass du wach warst?«
    »Ja. Zuerst habe ich geträumt. Aber als ich wach wurde, saßen die beiden Katzen auf mir.«
    »Das war aber sehr nett von Blake«, sagte Henrietta. »Du weißt ja, dass er dich nicht mag.« Sie betrachtete die Wand. »Von der anderen Seite kann man die Pforte also auch öffnen? Aber wie?«

    »Na ja, das schwarze wird nur auf- und zugezogen. Es hat keinen Riegel. Ich habe das Bett davorgeschoben.«
    »Woher weißt du, dass die Katze krank war?«
    »Sie hatte große Wundmale und kahle Stellen.«
    »Iiih.« Henrietta rümpfte die Nase. »Das ist ja eklig, Henry.«
    »Ja«, meinte Henry. »Ich glaube, sie hat versucht, an mein Gesicht zu kommen. Ich weiß es aber nicht genau.«
    Henrietta schüttelte den Kopf. »Mehr will ich gar nicht wissen. Lass bloß das Bett davor stehen! Und mach es nur ja nicht noch mal auf!«
    Henry merkte, wie seine Ohren heiß wurden. »Was soll das heißen, mach es nur ja nicht noch mal auf? Du bist doch diejenige, die es immer aufmachen will!«
    »Es ist ganz von selbst aufgegangen?«, hakte Henrietta nach. »Du hast es nicht vorher noch mal geöffnet?«
    Henry schwieg. »Doch, habe ich. Mein Messer war noch darin. Ich habe es herausgenommen und die Tür dann wieder zugemacht.« Den Draht und die Glocke auf der anderen Seite erwähnte er nicht.
    »Siehst du?«, sagte Henrietta. »Wer auch immer es war, der auf der anderen Seite das Messer hingelegt hat - er wollte sehen, ob du das Fach noch mal aufmachst. Also lass es in Zukunft! Und jetzt suchen wir die anderen, die nicht abgeschlossen sind.«

    Henry ließ sich auf sein Bett zurücksinken und gab sich alle Mühe, nicht sauer zu sein. »Willst du nicht erst noch einen Blick ins Postamt werfen?«, fragte er.
    »Doch.«
    Henrietta hopste schon zu der kleinen Tür hinüber, während Henry den Schlüssel aus seiner Kommode holte, um das Fach für sie aufzuschließen. Henrietta sah eine ganze Weile hindurch, aber die Hosenbeine kamen nur einmal vorbei.
    »Nicht schlecht. Aber jetzt lass uns mal nach den anderen gucken.« Henrietta betrachtete die Wand und las die Zahlen vor, die sie an jedes Fach geheftet hatte. »Es handelt sich um die Nummern 24, 49 und 3. Guck mal, 24 und 49 sind gleich hier, dicht beieinander. Aber die 3 liegt ganz am anderen Ende. Ich fände es viel besser, wenn sie alle in der richtigen Reihenfolge wären. Überhaupt - warum sind sie das eigentlich nicht?«
    Henry inspizierte bereits das Fach mit der Nummer

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