Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15
Bin sehr, sehr stolz auf sie
...“ Laura brach ab. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sternenschweifs Atem strich ihr übers Haar. „Sie war stolz auf uns, Laura.“
Laura atmete tief durch und las weiter: „
L und S sind etwas ganz Besonderes. Werde ihnen eines Tages alles hinterlassen. L noch jung, bin aber überzeugt, richtige Wahl getroffen zu haben.“
Laura blickte hoch. „Sie wusste damals schon, dass ich die nächste Hüterin sein würde“, flüsterte sie. „Das ist alles so seltsam. Wenn ich nur eine Ahnung hätte, was ich tun muss, um genauso gut wie Mrs Fontana zu sein.“
„Wir haben immer noch nicht das gefunden, was wir sauber machen sollen“, erinnerte sie Sternenschweif. Er warf einen Blick in die Kiste. „Nur der Stein ist noch übrig.“
Laura nahm ihn in die Hand. Er war oval und ganz glatt. Als sie ihn ins Sternenlicht hielt, sahen sie, dass er dunkelrot war. „Vielleicht ist es das, wonach wir suchen sollen?“, fragte sie. „Er scheint tatsächlich etwas staubig zu sein.“
Sie rieb mit ihrem Ärmel darüber. Nichts passierte.
Sternenschweif berührte ihn mit seiner Nase. Wieder nichts. Aber als er seinen Kopf enttäuscht zurückzog, streifte seine Mähne über den Stein. Ein rotes Licht blitzte auf und die Oberfläche begann zu flimmern.
„Genauso sieht es aus, wenn wir meine Magie nutzen, um in den steinernen Spiegel zu schauen!“, stellte Sternenschweif fest.
„Mel.“ Laura nannte den Namen einer ihrer besten Freundinnen. Sie wollte wissen, ob Mels Bild ebenso erscheinen würde wie im Rosenquarzspiegel. Gespannt starrte sie auf den Stein. Unverändert wirbelten die Farben über die Oberfläche. „Max“, sagte sie dann. Immer noch nichts geschah.
„Schau dir das an!“, rief Sternenschweif aufgeregt und deutete mit seinem Horn auf die Schriftrolle. Laura schnappte nach Luft. Die violetten Namen am Ende der Rolle leuchteten, einige heller als andere.
„Vielleicht müssen wir einen der Namen sagen! Den Namen eines Einhorn-Freundes! Vielleicht ist das ein ganz besonderer Stein, der nur Einhörner und ihre Freunde zeigt.“ Laut las Laura den hellsten Namen vor. Er stand ganz am Ende der Liste. „Rosie!“
Das Flimmern hörte auf und die Oberfläche des Steins begann klar wie ein Spiegel zu schimmern. Gebannt schauten Laura und Sternenschweif hinein. Sie sahen ein Mädchen mit blondem, lockigem Haar, etwa ein Jahr jünger als Laura. Sie stand zwischen einigen Bäumen und sprach mit einem dunkelgrauen Einhorn.
„Wow!“ Laura hielt vor Spannung den Atem an. „Das muss Rosie sein.“
Ein leichtes Summen stieg vom Stein auf. Laura beugte sich näher und hörte eine Stimme. „Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll, Wolkenstern. Ellie ist so traurig.“
Das Einhorn stampfte mit seinem Huf auf. „Ich wünschte, ich könnte ihr helfen“, sagte es.
Rosie legte die Arme um seinen Hals. „Ich auch. Aber mir fällt keine deiner magischen Kräfte ein, die uns dabei etwas nützen würde!“
„Sie haben ein Problem und wissen nicht, wie sie es lösen sollen!“, stellte Sternenschweif fest.
Laura nickte. „Wir sollten versuchen, ihnen zu helfen.“
„Wo wohnt Rosie?“, fragte Sternenschweif.
Laura sah auf der Liste nach: „Hill Farm, Bullmarsh“, las sie laut vor und runzelte die Stirn. „Ich glaube, Bullmarsh liegt auf der anderen Seite des Waldes. Aber ich habe keine Ahnung, wo die Hill Farm ist.“
„Wir könnten jetzt gleich versuchen, sie zu finden“, schlug Sternenschweif vor. „Wenn es nicht klappt, kannst du auf der Karte nachsehen, und wir versuchen es morgen Nacht noch einmal.“
Laura nickte eifrig. Sorgfältig packte sie alles zurück in die Kiste und stieg auf. Mit einem lauten Wiehern schwang sich Sternenschweif in die Luft.
3
Schon bald sahen sie unter sich die schimmernden Lichter einiger Straßen und Häuser. „Bullmarsh müsste gleich vor uns liegen“, sagte Laura. Sie runzelte die Stirn. „Oder vielleicht doch weiter links?“
„Bullmarsh, Bullmarsh“, murmelte Sternenschweif nachdenklich vor sich hin. „Es ist dort“, erklärte er plötzlich und wies mit seinem Horn nach links. „Frag nicht, woher ich es weiß, aber ich weiß es!“
„Dein Horn leuchtet!“, rief Laura.
„Dann ist es meine Magie. Ich glaube, wir haben gerade eine neue Zauberkraft entdeckt. Ich kann uns den Weg zu unbekannten Orten weisen.“
„Wow!“ Laura war beeindruckt. „Das ist unglaublich! Dann kannst du bestimmt auch Rosies Haus
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