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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gestört, also schaffen wir das auch ein zweites Mal!«
    Sogar Klößchen war Feuer und
Flamme.
    Tim klatschte in die Hände.
»Okay, dann los! Wo fangen wir mit der Suche an?«
    Sie waren bei den Mountainbikes
angekommen und schwiegen ratlos. Wo sucht man nach einem Unbekannten?
    Tim sah auf und beobachtete,
wie Professor Graber das Präsidium verließ. Seine Haare und seine Kleider waren
noch zerzauster als am Vortag. Er schien aufgeregt zu sein, hastete über die
Straße und steuerte auf die U-Bahn-Haltestelle zu.
    »Nichts gegen deinen Vater,
Gaby, aber... für mich ist dieser Professor so unverdächtig wie...«
    »Ein Maskierter mit
Brechstange?«, schlug Klößchen vor.
    Tim ließ den Professor nicht
aus den Augen. »Was meint ihr? Wo geht er jetzt wohl hin?«
    Der Professor verschwand in der
U-Bahn-Haltestelle.
    »Hinterher?«, fragte Gaby
unternehmungslustig.
    »Moment mal!«, rief Klößchen.
»Wir wollten doch erst mal den anderen Typen suchen!«
    »Hinterher!«, entschied Tim.
»Den anderen Verdächtigen können wir später noch aufspüren.« Eilig packten sie
ihre Räder und nahmen die Verfolgung auf.
     
    In der U-Bahn-Haltestelle
herrschte Trubel. Kurz verloren sie den Professor aus den Augen. In dem
Gewimmel war es schwierig, die Fahrräder die Treppen herunterzutragen. Aber
dann entdeckten sie ihn am anderen Ende des Bahnsteigs wieder. Sie hielten
Abstand und warteten hinter einer Gruppe Schüler, um nicht von Graber gesehen
zu werden.
    Die U-Bahn näherte sich. Die
Wartenden drängten sich an der Sicherheitslinie auf dem Bahnsteig. TKKG nutzten
sie als Deckung und wagten sich langsam näher an den Professor heran. Um ihn im
Auge zu behalten, ohne aufzufallen, wollten sie den Wagen hinter seinem nehmen.
Die U-Bahn fuhr laut quietschend ein.
    Plötzlich stand vor ihnen ein
Mitarbeiter der U-Bahn-Betriebe.
    »Tut mir leid, Freunde —
Fahrradmitnahme ist nicht gestattet.«
    »Was?«, beschwerte sich
Klößchen lauthals. »Ich fahre andauernd Bahn und nehme mein Fahrrad mit!«
    Kaum hatte er es ausgesprochen,
wurde er rot. Die Freunde sollten das eigentlich gar nicht wissen! Doch die
achteten gerade nicht auf ihn, sondern auf den Bahnmitarbeiter.
    »Schaut doch mal auf die Uhr!«,
schimpfte der. »Während der Berufsverkehrszeit ist die Fahrradmitnahme
verboten!«
    Die Türen öffneten sich. Die
Menschen strömten in die U-Bahn. Professor Graber stieg in den vorderen Wagen
ein und verschwand aus ihrem Blickfeld. Tim, Gaby, Karl und Klößchen sahen sich
an. Würden sie ihn jetzt aus den Augen verlieren, fänden sie ihn nie wieder.
Was, wenn er wirklich einen Komplizen hatte? Was, wenn der Komplize letzte
Nacht die Moorleiche gestohlen hatte? Dann würde Graber sie vielleicht jetzt
direkt zu ihr führen!

    »Rein!«, rief Gaby, ohne lang
zu überlegen. In letzter Sekunde, bevor die Türen sich schlossen, schnellten
sie samt der Fahrräder in die U-Bahn. Sie fuhr los. Den Bahnmitarbeiter sahen
sie schimpfend auf dem Bahngleis zurückbleiben. Tim stieß einen Seufzer der
Erleichterung aus.
    »Das war knapp!«
    Der U-Bahn-Waggon war voll.
Vorwurfsvolle Blicke straften die Freunde ab. Zur Berufsverkehrszeit mit vier
Fahrrädern die Bahn verstopfen, musste das sein? Gemeinsam hielten sie den
Blicken stand und zwinkerten sich zu — ihre Mitfahrer ahnten ja nicht, dass sie
in einer wichtigen Angelegenheit ermittelten. Dass sie vielleicht dem Geheimnis
der Moorleiche auf der Spur waren! Aber die Anspannung blieb. Denn jetzt galt
es, Graber nicht aus den Augen zu verlieren!
    Möglichst unauffällig spähten
sie durch das vordere Fenster in den Wagen vor ihnen. Auch dort drängten sich
die Fahrgäste, doch zum Glück wurde der Blick auf den Professor immer wieder
frei. Er schien nicht oft U-Bahn zu fahren, denn er blieb nahe an den Türen
stehen und klammerte sich an der Haltestange fest, als führe er Geisterbahn.
Unter all den modernen jungen Menschen wirkte er wie ein Relikt aus einer
anderen Zeit.
    Sie fuhren schon mindestens
fünfzehn Minuten.
    An jeder Haltestelle machten
sie sich bereit, die Bahn zu verlassen, falls der Professor aussteigen sollte.
Mit vier Fahrrädern war das kein leichtes Unterfangen. Doch Graber fuhr immer
weiter.
     
    Karl wandte sich an Gaby. »Was
hat dein Vater eigentlich über die Schlägertypen, die Gurinders Vater
überfallen haben, gesagt? Haben sie die schon gefasst?«
    Gaby schüttelte den Kopf. »Papa
sagt, Gurinders Vater konnte keine Angaben zu den Typen machen, die

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