Das Geheimnis der Moorleiche
von der Verfolgungsjagd
total fertig.«
Tim und Klößchen
verabschiedeten sich gezwungenermaßen und machten sich auf den Weg zu den
Fahrrädern. Als Schüler hatte man es bei der Verbrecherjagd wahrlich nicht
leicht. Aber zum Glück konnten ja Gaby und Karl hierbleiben und ihren Freunden
am Abend berichten, ob noch etwas Aufregendes passiert war.
»Los, du Sportskanone!«, rief
Tim Klößchen zu. »Dann gib mir mal Windschatten, damit wir es noch rechtzeitig
zurück ins Internat schaffen!«
Nach der Arbeitsstunde, die Tim
und Klößchen mit Ach und Krach pünktlich erreicht hatten, sprang Tim unter die
Dusche. Er verglich sein Deo mit dem neuen Parfüm von Klößchen, konnte sich
nicht entscheiden, welches besser roch, und legte ein bisschen von beiden auf Kein
Kamm kam in die Nähe seiner Haare, sondern er fuhr nur da mit den Fingern
durch, wo es nötig schien. Dann war er startklar für den Abend mit Gaby.
»Nervös?« Klößchen lag faul auf
dem Bett und simste mit Freunden, die ein Stockwerk entfernt ebenfalls faul auf
dem Bett lagen.
Tim schüttelte den Kopf — und
es war offensichtlich, dass er log. Klößchen grinste.
»Viel Spaß. Und viele Grüße an
Gabys Eltern«, brummte er in sein Handydisplay.
Tim schnitt ihm eine Grimasse —
dass Gabys Eltern auch da waren, ließ sich nun mal nicht verhindern.
Gaby wohnte mit ihren Eltern in
der Stadt. Unten im Haus hatte ihre Mutter einen Feinkostladen, der berühmt für
seine Antipasti und handgemachten Süßigkeiten war. Die Wohnung lag im ersten
Stock.
Tim klingelte und hinter der
Tür stimmte Oskar sofort lautes Gebell an. Scheinbar lässig an den Türrahmen
gelehnt, wartete Tim, dass Gaby aufmachte. Sein Herz klopfte wie verrückt und
das kam nicht nur von der strammen Fahrt mit dem Fahrrad bei heftigem
Gegenwind. Es war schon komisch. Als TKKG waren sie schon lange ein Team und
gingen völlig normal miteinander um. Aber Tim und Gaby ohne Karl und Klößchen,
als Liebespaar, das war immer noch neu und aufregend. Ihr letztes Date schien
eine Ewigkeit her zu sein, und Tim hoffte, dass das Abendessen mit Herrn und
Frau Glockner nicht allzu lange dauern würde. Um halb zehn musste er bereits
zurück auf der Internats-Bude sein und er wollte unbedingt noch ein bisschen
mit Gaby allein sein.
Gaby öffnete und Oskar sprang
vor Freude jaulend an Tim hoch, als sei er es, der ein Date mit Tim hatte. Ohne
auf den aufgeregten Cockerspaniel zu achten, begrüßten sich Gaby und Tim mit
einem Kuss. Erst schien es, als würde der Kuss ewig andauern. Doch dann hatte
Gaby es eilig, ihre Neuigkeiten loszuwerden, und löste sich aus Tims Umarmung.
»Die anderen kommen auch
gleich!«
Tim stutzte. »Welche anderen?«
Gaby lachte. »Na, die zwei K!
Klößchen und Karl! Hast du meine Nachricht nicht gehört?«
Tim sah ratlos auf sein Handy.
Es war seit der Beschattung des Professors auf »stumm« geschaltet, deshalb
hatte er Gabys Nachricht nicht bemerkt.
»Mein Vater will uns sprechen
und hat uns alle zum Abendessen hergebeten. Es geht um die Moorleiche!«
Tim seufzte tief. Der Traum vom
Abend mit Gaby allein zerplatzte wie eine Seifenblase.
»Was hast du?«, fragte Gaby
verwundert.
Tim zuckte die Schultern. »Die
anderen hatten recht. Diese Moorleiche verfolgt uns...«
Gaby aber war so Feuer und
Flamme, das Rätsel um die Moorleiche zu lösen und die Verbrecher)agd
fortzusetzen, dass es sie nicht zu stören schien, dass aus ihrem gemeinsamen
Abend wieder nichts wurde.
»Hallo, Tim!«, rief Gabys
Mutter aus der Küche.
»Hallo! Äh — Danke für die
Einladung!«, grüßte Tim wohlerzogen zurück.
Kommissar Glockner war noch
nicht zu Hause. Gaby schob Tim in ihr Zimmer, winkte Oskar herein und schloss
die Tür hinter ihnen. Sofort rollte Oskar sich auf dem Teppich zusammen und
fiel in einen tiefen Schlaf.
»Willst du gar nicht wissen,
wie die Beschattung weitergegangen ist?« Gaby sprang auf ihr Bett. »Graber hat
noch geschlagene zwei Stunden in der Grube verbracht. Wir haben unsere
Hausaufgaben in unserem Versteck gemacht, so langweilig war das.«
Tim legte sich neben sie auf
die Bettedecke und Gaby schmiegte sich in seinen Arm, bevor sie aufgeregt
fortfuhr zu berichten.
»Er hat wirklich etwas gesucht.
Immer wieder hat er Torf aus der Grube gehoben, und als er zwischendurch mal
auftauchte, war er total erschöpft, verschwitzt und dreckig. Aber er hat wohl
nichts gefunden, denn er sah ziemlich gefrustet und wütend aus.«
»Hat er mal
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