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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ihn
überfallen hatten. Er kann sich an nichts mehr erinnern, weil er bewusstlos
war. Nur, dass sie seinen Armreif geklaut haben, weiß er noch. Zeugen haben
sich leider keine gemeldet.«
    »So finden sie die Schläger
nie«, bedauerte Tim.
    Die Sache bekümmerte ihn. Warum
hatte nur niemand den Vorfall beobachtet?
    »Hast du deinem Vater auch von
den Typen vom See erzählt?«, fragte er. Gaby nickte.
    »Von bekloppten Typen mit
Pfeilpullis hatte er noch nie was gehört. Aber pöbelnde Jugendgangs sind wohl
schon mehrfach aufgefallen. Solange es aber keinen erkennbaren Zusammenhang zum
Überfall auf Gurinders Vater gibt, kann er nichts gegen sie machen. Und wir
sollen uns auch nicht mit denen anlegen, sagt Papa.«
    »Achtung«, mahnte Klößchen. Die
nächste Haltestelle, die Station »Seental«, nahte.
    Der Professor verließ die Bahn.
Die vier Freunde versuchten möglichst wenig Aufsehen zu erregen, als sie ihre
Fahrräder auf den Bahnsteig schoben, und folgten ihm.
    »Seental!«, raunte Klößchen.
»Von hier geht’s zum Moor!« Graber hastete auf den Ausgang zu und stieg vor dem
Bahnhof eilig in ein Taxi.
    »Na toll!«, stöhnte Klößchen.
    Doch Tim und Gaby waren schon
auf ihre Räder gesprungen und traten in die Pedale.
    »Der fährt sowieso ins Moor,
jede Wette!«, rief Karl ihnen nach. Doch Tim wollte kein Risiko eingehen und
nahm die Verfolgung des Wagens auf. Die anderen folgten, jeder so schnell er
konnte. Sie versuchten, den Abstand zum Taxi nicht zu groß werden zu lassen,
das in Richtung Moor auf die Hauptstraße abbog.

 
     
    Die Vermutung, der Professor
wolle zu der Fund stelle
im Moor fahren, stellte sich als richtig heraus. Das Taxi brachte ihn bis zum
Wald, dort zahlte er und ging zu Fuß weiter. TKKG duckten sich in die Büsche,
bis das Taxi davongefahren war und Graber sie nicht mehr sehen konnte. Dann
ließen sie ihre Räder zurück und folgten ihm.
    Zielstrebig bahnte er sich
seinen Weg. Er musste schon einmal hier gewesen sein. Wie könnte er sich sonst
so gut auskennen? Und dieser Verdacht erhärtete sich: Zur Verwunderung seiner
Verfolger kletterte er einen Hochsitz empor, um kurz darauf mit einer Schaufel,
einem Eimer und anderen Hilfsmitteln bewaffnet wieder herabzusteigen.
    »Krass!«, flüsterte Karl. »Der
hat sein Grabwerkzeug hier deponiert!«
    »Der Typ ist wirklich so
unverdächtig wie ein Maskierter mit Brechstange«, staunte Gaby. Ihr Vater hatte
bei seiner Einschätzung diesmal wohl danebengelegen.
     
    Als Graber den Waldrand
erreicht hatte, mussten Tim, Karl, Klößchen und Gaby zurückbleiben, denn auf
der weiten, öden Fläche des ausgetrockneten Moores gab es keine Möglichkeit
sich zu verstecken. Aus den Büschen heraus beobachteten sie, wie Graber eilig
zur Fundstelle lief.
    »Betreten Verboten« stand auf
dem Schild, das die Polizei hier aufgestellt hatte. Doch Graber kümmerte sich
darum genauso wenig wie um die Absperrbänder und betrat die Fundstelle, ohne zu
zögern. Das Brett, das die Grube verdeckt hatte, schob er zur Seite.
    Viel mehr konnten TKKG von
ihrem Versteck aus nicht erkennen — das Grab lag ungefähr eine Fußballfeldlänge
entfernt, viel zu weit also, um Details zu sehen. Klößchen versuchte, mit
seinem Handy heranzuzoomen, was dort vor sich ging, aber das half nichts.
Graber kletterte in die Grube hinunter und wurde damit unsichtbar.
    »Mist. Was macht er jetzt?«
    »Ist doch klar: Er sucht nach
den Grabbeigaben! Oder nach noch mehr Moorleichen!« Karl konnte kaum
stillsitzen. Zu gern hätte er jetzt gemeinsam mit dem verrückten Archäologen
nach Spuren der Germanen gesucht! Gleich würde sich vielleicht herausstellen,
dass die Moorleiche wirklich ein Germanenkönig war!
    »Doppel-Mist!« Klößchen
stöhnte. »Wir müssen sofort zur Arbeitsstunde.«
    Die Arbeitsstunde betraf nur
die Internatsschüler, also Tim und Klößchen. Für sie war sie verpflichtend,
denn sie diente der Wiederholung des Lernstoffs. Die Externen, wie Karl und
Gaby, mussten ihre Schularbeiten in Eigenverantwortung erledigen.
    »Geht ihr ruhig. Wir bleiben
hier und behalten den Professor im Auge!«, versprach Gaby.
    »Sehen wir uns heute noch?«,
fragte Tim und Gaby gab ihm einen Kuss.
    »Komm doch zum Abendessen zu
uns.«
    Tim sagte erfreut zu und gab
seiner Freundin den Kuss zurück, bis Klößchen sich geräuschvoll räusperte.
    »Ich störe ja nur ungern, aber
wir sind spät dran!
    Jetzt müssen wir wieder mit den
Rädern heizen wie die Verrückten. Dabei bin ich noch

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