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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Querbalken verriegelt und vom Keller aus unmöglich zu
öffnen.
    »Lassen Sie mich raus«, flehte
die Stimme, jetzt ganz nah. »Ich wurde entführt und werde hier gegen meinen
Willen festgehalten!«
    Tim und Karl sahen sich an. Was
würde geschehen, wenn sie die Tür öffneten? War es eine Falle? »Wer sind Sie?«,
fragte Tim durch die Tür.
    »Mein Name ist Anton Graber«,
rief die Stimme, »Professor Anton Graber!«

 
     
    Klößchen und Gaby, die von
ihrer Neugier ebenfalls wieder
ins Haus getrieben worden waren, sahen Tim und Karl ungläubig an. »Professor
Graber?«
    »Was macht der denn hier?«
    Karl deutete nickend auf die
Kellertür und zuckte die Schultern.
    Tim versuchte, die gleichzeitig
aufblitzenden Gedanken in seinem Kopf zu ordnen. Zwei voneinander gänzlich
unabhängige Spuren — der verrückte Professor und der seit 20 Jahren vermisste
Michael Schustmann — setzten sich plötzlich in einen Zusammenhang. Doch wie
passte das alles zusammen? Wie kam Graber in das Haus der Schustmanns? Waren
TKKG etwa näher an der Lösung des Rätsels, als sie ahnten?
    »Was ist«, unterbrach Karl Tims
Gedankenstrom, »lassen wir ihn raus, oder holen wir die Polizei?«
    Anstatt zu antworten, machte
Tim sich daran, den Balken vor der Tür zu lockern. Die anderen halfen ihm.
Bereit, sich auf ihn zu stürzen, falls er bewaffnet, aggressiv oder
irgendjemand anders sein sollte, positionierten sich TKKG um die Kellertür, die
sich jetzt langsam öffnete.
    Den vier Verbrecherjägern
klopfte das Herz bis zum Hals. Dann kam hinter der Tür ein hagerer,
ausgezehrter Mann hervor, die Arme wehrlos erhoben. Seine Stimme zitterte.

    »Tun Sie mir nichts!«
    Tim rieb sich die Augen. Das
war nicht Professor Graber. Zumindest nicht der Graber, den sie kannten. Doch
sah er ihm erstaunlich ähnlich: Das wirre, graue Haar, der verwilderte Bart,
die riesige Brille. Nur steckte dieser Professor in einem quietschbunten
Trainingsanzug, der so wenig zu ihm passte wie ein Clownskostüm.
    »Wer sind Sie denn?«, fragte
Gaby skeptisch.
    »Graber, mein Name«, stellte
sich der Mann höflich vor, »ich bin Archäologe aus Bad Wöringsen. Ich bin in
die Stadt gekommen, weil ich mich für den Fund der Moorleiche hier in der Gegend
interessiere... Aber als ich das Moor gesucht, und einen jungen Mann nach dem
Weg gefragt habe, hat der mich überwältigt und hier eingesperrt.«
    Sprachlos sah Tim die anderen
an. War es möglich..?
    »Und Ihre Kleider? Das sind
doch nicht Ihre...«
    Tim deutete auf den
Trainingsanzug. Graber erklärte, er habe einen guten, alten Anzug getragen, und
einen Mantel, doch beides habe sein Entführer an sich genommen.
    »Dann war der Graber, den wir
kennen, ein falscher Graber!«
    Tim konnte es kaum glauben.
    »Und Sie sind der echte
Professor!«
    Gaby schüttelte ihm die Hand —
dieser Archäologe war ihr deutlich sympathischer als der andere. Der echte
Professor war verwirrt, aber angetan.
    »Ja, ich glaube schon, dass ich
echt bin — mit wem habe ich denn das Vergnügen?«
    »Wir sind TKKG. Wir sind
Hobby-Detektive«, erklärte Klößchen, als sei es das Normalste von der Welt.
    Professor Graber verstand noch
nicht ganz, aber war so dankbar und erleichtert, dass er befreit worden war,
dass er weitere Fragen auf später verschob.
    »Wir sollten hier schnell
verschwinden, bevor mein Entführer wiederauftaucht.«
    Zügig halfen TKKG dem
geschwächten Mann aus dem Fenster und verließen mit ihm das Grundstück über den
rückwärtigen Zaun, wo sie ihre Fahrräder versteckt hatten.
    »Gabys Vater ist bei der
Polizei«, erklärte Tim und zückte schon sein Handy, doch Graber wollte keinen
Wirbel. Er war aber dankbar und einverstanden, dass seine jungen Befreier ihn
zum Präsidium begleiten würden.
     
    Ins Gespräch mit dem Professor
vertieft, merkten Tim, Gaby und Klößchen nicht, wie Karl von der Gruppe
zurückfiel. Sie waren zu Fuß unterwegs zum nächsten Taxistand, doch Karl
meinte, in der Eingangshalle der U-Bahn-Station, an der sie gerade vorbeikamen,
etwas gesehen zu haben, und wollte das überprüfen. Er ging zurück und spähte,
hinter dem Eingang verborgen, die Treppe hinunter.
    Er hatte richtig gesehen: Dort
unten standen einige Kids aus Jackys Truppe. Sie trugen die Sweatshirts mit dem
geheimnisvollen Runenzeichen darauf.
    »Wir sind auf dem Weg zu dir,
Jacky«, sagte einer der Jungs gehorsam in sein Mobiltelefon. Karl sah hinter
sich. Seine Freunde und der Professor waren längst aus seinem

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