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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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war einfach genial.
    Karl und Tim machten sich
daran, eines der Fenster an der Rückseite des Hauses von den Brettern zu
befreien. Gaby und Klößchen standen unterdessen vor dem Haus Schmiere und
behielten die Straße im Auge. Ein Auto fuhr langsam vorbei. Klößchen wurde es
mulmig. Hinten ächzten die Bretter, als die beiden Jungs mit aller Kraft
versuchten, sie aufzuhebeln. Nicht, dass jemand sie hörte!
    »Psst!«
    Für einen Moment hörte das
Ächzen auf. Dann ging es wieder von vorne los, und endete mit einem lauten
Krachen. Gaby und Klößchen zuckten zusammen.
    »Mist!«
    Es war Karls Stimme. Er hatte
aus Versehen die Fensterscheibe eingeschlagen. Einen ewig scheinenden
Augenblick lang rührte sich keiner. Alle lauschten in die Stille, atemlos, bis
in die kleinste Muskelfaser zur Flucht bereit.
    Doch nichts geschah. Kein Hund
bellte, kein Licht ging an, niemand kam, um nachzusehen, was hier los war.
Klößchen seufzte erleichtert.
    »Alles klar bei euch?«
    »Danke, bis auf die Scheibe ist
alles heil.«
    »Wie dreist!«
    Gaby kicherte, als sie und
Klößchen sich die Bescherung ansahen.
    »Wow, das gibt Ärger«, seufzte
Karl betroffen, der nichts kaputt machen hatte wollen.
    »Wo das Fenster nun schon mal
hin ist, können wir ja auch endlich reingehen«, schlug Klößchen vor.
    Tim griff vorsichtig durch die
Scherben und drehte den alten Fensterriegel um. Das Fenster fiel leicht nach
innen auf. Einer nach dem anderen kletterte auf die Fensterbank und schob sich
vorsichtig durch die Öffnung, bis alle im Haus der Schustmanns angekommen
waren.
     
    Es war stockdunkel. Sofort
leuchteten vier Handydisplays auf. TKKG sahen sich um. Was sich ihnen
offenbarte, legte die Vermutung nahe, dass es hier auf eine zerbrochene Scheibe
mehr oder weniger nicht ankam: Umgestürzte Möbel, zerschlissene Polster und
jede Menge Abfall türmten sich auf dem staubigen Teppichboden. Der Raum war
früher einmal das Wohnzimmer gewesen. Gaby entdeckte ein Familienfoto an der
Wand.
    »Die Schustmanns
wahrscheinlich.«
    Das Bild zeigte ein Elternpaar
mit ihren beiden Söhnen. Die Jungs, ca. 10 und 12 Jahre alt, sahen sich
ähnlich. Niemand auf dem Foto lächelte.
    Karl hob ein paar Unterlagen
vom Boden auf, die überall verstreut lagen, während Tims Lichtschein auf einen
alten, in die Wand eingelassenen Panzerschrank fiel. Jemand hatte offenbar
erfolglos versucht, ihn aufzubrechen.
    »Hier muss mal jemand eingebrochen
sein, so wie es hier aussieht.«
    »Vor uns, meinst du«, ergänzte
Klößchen.
    Gaby leuchtete in einen
Pizzakarton am Boden.
    »Igitt — und wie es aussieht,
ist das noch gar nicht lange her...«
    Die anderen kamen heran. In dem
Karton lag ein recht frisch aussehender Pizzarest.
    »Hm, Salami...«, seufzte
Klößchen.
    Tim erschrak. Jemand musste vor
Kurzem hier gewesen sein. Vielleicht waren sie nicht so allein, wie sie
dachten!
    »Wir hauen besser ab«, raunte
er den anderen zu und schob Gaby zurück zum Fenster.
    »Wir haben doch den ganzen Rest
noch nicht gesehen!«, rief Gaby laut aus. Sie hatte keine Lust, jetzt schon
abzubrechen.
    Tim wollte gerade anfangen, mit
ihr zu diskutieren, als sie plötzlich aus dem Inneren des Hauses etwas hörten,
und jäh verstummten.
    »Hallo?«
    Es war die Stimme eines Mannes.
    Allen lief ein Schauer über den
Rücken. Sie waren nicht allein hier! Die Stimme wurde lauter.
    »Hallo, ist da jemand?«
    »Nichts wie weg!«, drängelte
Klößchen sich ans Fenster.
    Gaby sprang, so schnell sie
konnte, nach draußen. Tim half erst Karl, dann Klößchen aus dem Fenster, und
kletterte als Letzter aufs Fensterbrett.
    »Bitte! Hallo! Helfen Sie mir!«
    »Komm jetzt«, zischte Gaby von
draußen. Tim zögerte.
    »Habt ihr das gehört? Er hat um
Hilfe gerufen.«
    »Quatsch, Tim, sei nicht blöd!«
    Gaby wollte Karl und Klößchen
hinterher, die schon ein Stück weggerannt waren, und sich jetzt mit fragenden
Gesichtern zu ihren beiden Freunden umwandten. Tim warf noch einmal einen Blick
zurück ins dunkle Haus hinter sich.
    »Helfen Sie mir! Ich bin hier!«
    Die Stimme klang verzweifelt.
    Entschlossen wandte Tim sich um
und kletterte zurück ins Haus. Karl folgte ihm mit einigem Abstand.
    »Sei bloß vorsichtig!«
    Schritt für Schritt tastete Tim
sich im Schein seines Handys voran.
    »Hallo?«, rief er in die
Dunkelheit.
    »Ich bin im Keller!«, rief die
Stimme.
    Karl und Tim erreichten das
Treppenhaus. Unter der Treppe in den ersten Stock war die Kellertür. Sie war
von außen mit einem

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