Das Geheimnis der sieben Palmen
gewesen.«
»Warum?«
»Wir hätten noch lange auf der Insel bleiben müssen, bis Sie diesen Schatz nach und nach, Stück für Stück, rund um die Welt unter der Hand hätten verkaufen können.«
»Das stimmt!« Don Fernando blickte ihn aus den Augenwinkeln an. »Trotzdem, Phil, welche Chance haben Sie da verpaßt! Was soll bloß aus Ihnen werden?«
»Ein glücklicher Mensch, Commander.« Phil legte seine Hände um Evelyns Schulter. Sie saß vor ihnen und klammerte sich wegen des groben Seegangs an der Sitzbank fest. »Nennen Sie mir einen Schatz, der eine große Liebe aufwiegen könnte!«
»Welch neue Töne, Phil!« Don Fernando hielt sich nach einer hohen Welle an seinem Sitz fest. Die Flut lief – die Schaluppe mußte gegen die anrollenden Brecher anfahren. Wie auf Kommando drehten Phil und Don Fernando ihre Köpfe und blickten zurück auf die Insel. Die sieben Palmen wiegten sich im Wind. Die Lavafelsen glänzten in der Sonne, wie mit Wachs eingerieben. Drohend ragten die Basaltsäulen in den blauen Himmel. Vor der ersten Barriere schäumte das Meer meterhoch und verdeckte den Blick auf die Bucht und den kleinen Strand. »Sie flüchten aus Ihrem Paradies? Wie war das doch vor ein paar Monaten? Da gab es doch mal einen Mann, der flüchtete vor den Menschen …«
»Das war ein Fehler.«
»Aha!«
»Man kann nicht vor dem weglaufen, in das man hineingeboren wurde.« Phil beugte sich vor und legte die Arme um Evelyn. Sie lehnte sich zurück, und weil ihr langes Haar dabei über Phils Gesicht fiel, mußte Don Fernando gut aufpassen, um alles zu verstehen, was Hassler sagte. »Man kann sich nur in Wünschen und Träumen baden. Das sind die wahren, einzigen Paradiese: die eigenen Träume!«
Eine neue Welle erfaßte die Schaluppe. Sie wurden von den Sitzen gerissen und fielen hart wieder auf die Bank zurück.
»Da haben Sie's, Commander!« rief Phil. Er umklammerte Evelyn, damit sie nicht gegen die Bordwand geschleudert wurde. »Das Leben ist nicht für Träumer da …«
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