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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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1. KAPITEL
    D er Mann, der die Uniform eines US-Drei-Sterne-Generals trägt, steht auf und geht zum Fenster. Für einen Augenblick starrt er hinaus.
    »Und Sie glauben wirklich, dass es so etwas gibt?«
    John McMulligan klappt den Aktendeckel zu, nimmt die randlose Brille ab, lockert seine Krawatte und lehnt sich in seinem Schreibtischsessel zurück.
    »Der Bericht ist sauber recherchiert. Ich weiß, es klingt fantastisch, aber Parker ist ein knallharter Realist. Er würde niemals einen solchen Bericht schreiben, wenn er keine konkreten Anhaltspunkte hätte.«
    Für einen Augenblick herrscht Stille im Raum. Kein Laut dringt von außen durch die Panzerglasscheiben in den karg möblierten Raum.
    Der Uniformierte dreht sich um.
    »Und sein Informant ist einen Tag später tot aufgefunden worden, sagen Sie?«
    McMulligan nickt.
    »Am nördlichen Stadtrand von Kairo. Er wurde erschossen. In den Hinterkopf. Hinweise auf den oder die Täter gibt es bisher nicht. Allerdings mauern die Ägypter.«
    Der General dreht sich wieder zum Fenster um.
    »Wir wissen nicht, ob es das überhaupt gibt und – wenn ja – wo wir es suchen sollten. Aber nehmen wir mal an, dass es so etwas gibt, das wäre rein militärisch gesehen die größte Sensation aller Zeiten.«
    McMulligan beugt sich wieder nach vorn.
    »Wir werden es finden!«
    Der General sieht ihn mit seinen wasserblauen Augen an.
    »Wir müssen!«
*
    Die Twin Turbopropmaschine der Aerospatiale/Alenia, Flugnummer LH 4078, war pünktlich um neunzehn Uhr fünfzehn auf dem Florentiner Flughafen »Amerigo Vespucci« gelandet. Robert Darling lächelte zufrieden. Der Ausflug hatte sich gelohnt. Da er nur einen kleinen Handkoffer bei sich trug, brauchte er nicht an der Gepäckausgabe zu warten und hatte so den Parkplatz in wenigen Minuten erreicht. Mit schnellen Schritten ging der Siebenunddreißigjährige mit den schwarzen, welligen Haaren auf den dunkelblauen Range Rover Sport zu, der erst vor zwei Wochen geliefert worden war. Ein schönes Auto hast du dir da gekauft, Roberto , dachte er, als er die elektronische Entriegelung betätigte und der Wagen ihm freundlich entgegenblinkte.
    Er legte den Koffer auf den Rücksitz, zog das Jackett des naturfarbenen Leinenanzugs aus und warf es ebenfalls dorthin.
    »Roberto, kennst du mich nicht mehr?«
    Der Angesprochene fuhr herum. Hinter ihm stand ein kleinerer Mann mit ebenso schwarzen Haaren, der sich offensichtlich darüber freute, Robert überrascht zu haben.
    »Ach, Fabio! Ich war völlig in Gedanken. Wie geht es dir?«
    Fabio Cavora lachte und zeigte seine makellos weißen Zähne. Dieses Lachen gehörte zu seinem Handwerk, denn als Wirt des renommierten Florentiner Restaurants »Da Giulio« in der Via della Vigna Vecchia hatte er nicht nur für erstklassige Speisen und Weine zu sorgen, sondern auch für die gute Laune seiner Gäste. Er beherrschte sowohl das eine als auch das andere in Perfektion.
    »Danke, alles bestens! Ich habe Gäste aus München, die will ich abholen. Warst du auch in der Maschine?«
    »Ja«, antwortete Robert, »aber ich war in Berlin und musste via München fliegen. Ziemlich zeitaufwändig für eine so kurze Strecke ... Aber es hat sich gelohnt – ich habe meinen deutschen Verleger getroffen.«
    »Und?« Fabio spitzte den Mund und riss die Augen auf. »Warst du erfolgreich?«
    Robert nickte.
    »Er kauft zwei Lizenzen und ein Originalspiel.«
    »Fantastisch«, lachte Fabio. »Das müssen wir feiern. Komm doch mal wieder vorbei! Du warst schon so lange nicht mehr bei mir. Aber jetzt entschuldige mich, da hinten warten meine Gäste. Ciao, Roberto.«
    Robert hob die rechte Hand.
    »Ciao, Fabio!«
    Stimmt, dachte er, als er den Wagen in die Via del Termine lenkte, der Mann hat Recht . Es ist lange her, dass du dort warst.
    Seitdem Francesca in Kalifornien lebte, mied er das »Da Giulio«. Obwohl er sich jedes Mal fest vornahm, nicht an sie zu denken, konnte er nicht anders, wenn er das Restaurant betrat. Ihre Stimme, ihre Augen, ihr sinnlicher Mund, die Art, wie sie sich ihr kastanienbraunes Haar aus dem Gesicht strich, all das ging ihm an diesem Ort, an dem sie viele wunderbare Abende verbracht hatten, nicht mehr aus dem Kopf.
    Zweimal hatte sie ihm seither geschrieben, aber dieses Jahr war noch keine Nachricht von ihr gekommen.
    Schau nach vorn, Roberto , sagte er zu sich und musste diesen Satz gleich wörtlich nehmen, als ein schwarz-weiß gefleckter Hund so plötzlich über die Fahrbahn lief, dass er eine

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