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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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keinen klaren Gedanken mehr fassen. Eden hat Abendessen gemacht, mir gesagt, sie habe gerade aus den Nachrichten von Lindsays Tod erfahren. Ich bin zusammengebrochen. Was dachten Sie denn? Ich habe sie schließlich geliebt. Ich war außer mir, und Eden hat mir geholfen, mich zu beruhigen, alles gut durchzudenken. Sie hat sich Sorgen um mich, um unsere Kinder gemacht. Deshalb wollte sie der Polizei sagen, dass ich bei ihr gewesen sei, und zwar seit halb sechs. Damit wir keinen Skandal verursachen und wegen Landon in die Presse kommen.«
    »Sie hat gelogen.«
    »Sie hat mich und unsere Familie beschützt. Ich habe sie enttäuscht, aber sie hat zu mir gehalten. Sie wusste, dass ich Lindsay nicht umgebracht habe.«
    »Ja«, pflichtete ihm Eli bei. »Sie wusste, dass du Lindsay nicht umgebracht hast. Und auch, dass ich Lindsay nicht umgebracht habe. Sie hat dir ein Alibi gegeben, Justin, eines, das euch die Polizei abgenommen hat. Umgekehrt hast du ihr auch eins gegeben: Sie war zu Hause bei dir. Ganz die liebende Ehefrau, die ein paar Margaritas und etwas zum Abendessen macht, obwohl sie bei Lindsay war, um sie zur Rede zu stellen. Und Lindsay hat sie reingelassen.«
    »Das ist eine Lüge. Eine lachhafte, egoistische Lüge.«
    »Lindsay dürfte ihr etwas ganz Ähnliches gesagt haben wie mir bei unserem letzten Gespräch. Dass es ihr leidtue, aber dass sie dich liebe. Dass ihr ein Recht darauf hättet, glücklich zu sein. Daraufhin hat Eden wutentbrannt zum Schürhaken gegriffen und sie umgebracht.«
    »Dazu wäre sie niemals in der Lage gewesen.«
    »Du weißt es besser: Sie hat zugeschlagen, weil sie von der Frau hinters Licht geführt wurde, die sie für ihre Freundin gehalten hat. Die drohte, ihr alles zu nehmen, was ihr wichtig war. Den Mann, dem sie vertraut und an den sie geglaubt hatte. Einen Mann, der sie betrogen hatte und bereit gewesen war, ihretwegen die Familie zu zerstören.«
    »Sie hat nicht einfach gesagt: Gut, lassen wir uns scheiden«, warf Corbett ein. »Sie haben miteinander gestritten. Sie hat nachgefragt, und da haben Sie ihr erzählt, dass Sie eine andere lieben. Und wer die andere ist.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Wann? Wann haben Sie ihr von Lindsay erzählt?«
    »In der Nacht vor dem Mord. Eden hat mich beschützt und im Gegenzug nur gefordert, dass ich es noch einmal mit ihr versuche, wenigstens ein paar Monate. Sie hat es meinetwegen getan.«
    »Sie hat es um ihrer selbst willen getan.« Eli sprang auf. »Ihr beide habt es um euretwillen getan. Die anderen waren euch egal. Du hättest sie haben können, Justin. Ich wollte nur den Ring meiner Großmutter holen. Aber Eden wollte mehr als das und hat dich benutzt, um es zu bekommen. Man kann ihr das fast nicht vorwerfen.«
    Eli verließ den Raum und ging schnurstracks zu Abra. Sie sprang von der Bank auf, auf der sie gewartet hatte, drückte ihn an sich. Er umarmte sie, und ihre Stirnen berührten sich.
    »Es war ganz schön schwierig«, sagte er leise. »Schwieriger als gedacht.«
    »Erzähl.«
    »Das werde ich. Aber lass uns erst nach Hause fahren, einverstanden? Ich will nur noch weg und nach Hause.«
    »Eli.« Vinnie kam aus dem Verhörraum geeilt. »Warte eine Sekunde.« Schweigend musterte er Elis Gesicht. »Wie geht es dir?«
    »Unterm Strich geht es mir gut. Es tut gut, das alles loszuwerden. So langsam kann ich glauben, dass dieser Albtraum endlich vorbei ist.«
    »Das freut mich zu hören. Ich soll dir von Corbett ausrichten, dass er Wolfe persönlich anrufen wird, sobald er mit Suskind fertig ist. Man wird Eden Suskind abholen und vernehmen. Meiner Meinung nach wird Corbett mitfahren.«
    »Von mir aus gern. Aber ich bin raus. Ich will nichts mehr damit zu tun haben. Danke für deine Hilfe, Vinnie.«
    »Das gehört zu meinem Job. Du darfst mir gern ein Bier ausgeben, wenn du willst.«
    »So viele du möchtest.«
    Abra nahm Vinnies Gesicht in beide Hände und küsste ihn kurz auf den Mund. »Er gibt dir ein paar Biere aus. Und ich gebe dir das.«
    »Lass uns nach Hause fahren«, wiederholte Eli. »Für mich ist der Fall erledigt.«
    *
    Aber dem war nicht so, zumindest nicht ganz.
    Schon am nächsten Morgen saßen Eli und Abra Eden Suskind gegenüber.
    Obwohl sie blass war, wandte sie den Blick nicht ab, und ihre Stimme klang gefasst.
    »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr nach Boston gekommen seid. Ich weiß, wie mühsam das ist.«
    »Du wolltest uns etwas sagen«, half Eli ihr auf die Sprünge.
    »Ja. Als ihr zu mir nach

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