Das Geheimnis der Wellen
Leuchtturmklippen gestoßen haben?«
Suskinds Kiefer mahlten erneut, und er wandte den Blick ab. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich weiß nicht einmal, wer Kirby Duncan ist.«
»Nun, da helfe ich Ihnen gern auf die Sprünge. Er ist der Privatdetektiv aus Boston, den Sie beauftragt haben, Eli Lan don zu beschatten.« Corbett hob die Hand, bevor Suskind etwas sagen konnte. »Bitte, ich möchte es gern kurz machen. Die Leute meinen, sie könnten ihre Spuren verwischen. Zum Beispiel indem sie in Duncans Detektei und seine Wohnung einbrechen, sämtliche Unterlagen verschwinden lassen. Sicherungskopien zum Beispiel, die sie dann bei sich aufbewahren. Deshalb werden wir sie finden, wenn wir Ihr Haus in Whiskey Beach und Ihre Wohnung in Boston durch suchen lassen.«
Er ließ seine Worte bewusst im Raum stehen.
»Dann ist da noch die Waffe, die Sie gezogen haben. Wir haben festgestellt, dass sie auf Kirby Duncan registriert war. Wie sind Sie in den Besitz von Duncans Waffe gelangt?«
»Ich habe sie gefunden.«
»Ein glücklicher Zufall also?« Corbett sah ihn grinsend an. »Wo? Wann? Wie?«
Corbett trieb Suskind in die Enge.
»Darauf haben Sie keine Antwort. Denken Sie gut dar über nach und berücksichtigen Sie bitte Folgendes: Viele meinen, es genügt, Handschuhe zu tragen oder die Waffe abzuwischen, um alle Spuren zu vernichten. Aber das vergessen sie, wenn sie die Waffe laden. Sie haben die Waffe in Abra Walshs Haus geschmuggelt, Suskind. Aber es waren nicht Abras Fingerabdrücke auf den Patronen, die der Gerichtsmediziner aus der Leiche entfernt hat. Raten Sie mal, von wem die waren?«
»Es war Notwehr.«
»Verstehe. Erzählen Sie weiter.«
»Er ist auf mich losgegangen. Ich musste mich wehren. Er hat mich angegriffen.«
»Wie Abra Walsh?«
»Ich hatte keine andere Wahl. Er ist auf mich losgegangen.«
»Sie haben Kirby Duncan erschossen und seine Leiche von den Leuchtturmklippen gestoßen?«
»Ja, in Notwehr. Außerdem habe ich seine Waffe an mich genommen. Er hat mich angegriffen, und es kam zum Kampf. Es war ein Unfall.«
Corbett kratzte sich am Hals. »In Ihrem Beisein passieren ziemlich viele Unfälle. Es ist nur so, dass wir wirklich etwas von unserem Job verstehen. Kirby Duncan wurde nicht aus nächster Nähe bei einem Kampf erschossen. Die Ergebnisse der Spurensicherung bestätigen Ihre Version nicht.«
»Aber genauso ist es gewesen.« Suskind verschränkte die Arme vor der Brust. »Es war Notwehr. Ich hatte das Recht, mich zu verteidigen.«
»Sie hatten das Recht, in ein Haus einzubrechen, dort zu graben, eine Verletzte liegen zu lassen, die überhaupt erst gestürzt ist, weil Sie zu nachtschlafender Zeit bei ihr eingebrochen sind, und einen Mann anzugreifen und zu ermorden? Sie werden feststellen müssen, dass das Gesetz Ihnen keines dieser Rechte einräumt, Suskind. Darüber können Sie im Gefängnis nachdenken, nachdem Sie wegen vorsätzlichen Mordes lebenslänglich bekommen haben.«
»Es war Notwehr.«
»Ist das auch Ihre Ausrede für den Mord an Lindsay Landon? Hat sie Sie angegriffen und bedroht, sodass Sie ihr hinterrücks den Schädel einschlagen mussten?«
»Ich habe Lindsay nicht umgebracht. Landon hat sie umgebracht, und ihr Bullen habt ihn davonkommen lassen! Weil er Geld hat und aus einer einflussreichen Familie stammt. Nur deshalb ist sie tot und er auf freiem Fuß. Nur deshalb lässt er es sich in einem Haus gut gehen, das eigentlich mir gehört.«
Corbett warf einen Blick durch den Überwachungsspiegel und nickte unmerklich. Er seufzte unterdrückt. Hoffentlich machte er keinen Fehler, aber abgemacht war abgemacht.
»Woher wissen Sie, dass Landon sie umgebracht hat?«
»Weil er es getan hat. Sie hatte Angst vor ihm.«
»Sie hat Ihnen gesagt, dass sie Angst vor ihrem Mann hat?«
»Sie war das reinste Nervenbündel, nachdem er sie an dem bewussten Tag in aller Öffentlichkeit angeschrien hatte. Sie meinte, sie wisse nicht, wozu er noch in der Lage sei. Er hatte ihr gedroht, gesagt, dass ihr das leidtun und sie dafür büßen werde. Dafür gibt es Zeugen. Ich habe ihr versprochen, dass ich mich um alles kümmern werde. Sie hat mich geliebt. Ich habe sie geliebt. Landon wollte ohnehin nichts mehr von ihr wissen. Als er das mit uns erfahren hat, konnte er es einfach nicht ertragen, sie glücklich zu sehen. Er ist zu ihr gefahren und hat sie umgebracht. Dann hat er die Polizei bestochen und ist davongekommen.«
»Wolfe wurde also bestochen?«
»Natürlich wurde er
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