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Das Geheimnis des alten Filmstudios

Das Geheimnis des alten Filmstudios

Titel: Das Geheimnis des alten Filmstudios Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Tor der Einfahrt. Eine Rolle Stacheldraht bildete eine Krone darauf. Der Weg hinter dem Tor war mit Rissen und Schlaglöchern übersät und führte an ein paar Schuppen und einer kleinen Holzhütte vorbei zum Haupteingang des Filmstudios. Die Holzhütte wurde von den Männern benutzt, die das Filmstudio nachts bewachten.
    Sie gingen am Drahtzaun entlang. Überall war dieser zusätzlich mit Stacheldraht gesichert. Mach etwa fünfzig Metern gelangten sie ans Ende des Geländes und erreichten die kleine Brücke, die über den Kanal führte. Sie lehnten sich über das Geländer und blickten hinab. Jetzt im Sommer war der Kanal meist ausgetrocknet. Mur ein schmales Rinnsal floß träge durch den Schlamm.
    »Ich hab’ mich schon immer gefragt, warum er im Sommer austrocknet«, sagte Mick.
    Izzie meinte: »Er wird auf der einen Seite von einem Fluß gespeist und mündet am anderen Ende in die Themse. Wenn es keinen Regen gibt, führt der Fluß wenig Wasser, und der Kanal trocknet aus.«
    Überall im Bett des Kanals lag Abfall. Mick entdeckte ein verrostetes Bettgestell, ein Stück weiter eine verbeulte Autotür und ein paar Flaschen neben einer Menge Unrat, der die gleiche graue Farbe hatte wie der Schlamm.
    Das linke Ufer entlang der letzten Häuser der Canal Street bestand aus einer hohen Mauer, aber auf der anderen Seite war sie nur halb so hoch. Izzie wies auf den flachen Streifen am unteren Ende der Ufermauer, der von Sträuchern und Büschen überwuchert war. »Da müssen wir rüber«, sagte er.
    Mick nickte. Das Problem war lösbar. Wo das Brückengeländer endete, reichte ein Maschendrahtzaun, der entlang des rechten Ufers verlief, bis hinab zur Ufermauer.
    Er stieg auf das Geländer, richtete sich auf und klammerte sich am Zaun fest. Indem er seine Turnschuhe in die Löcher des Maschendrahtes bohrte, kletterte er vorsichtig hinab, so weit es ging. Dann sprang er. Es war ein Fall aus etwa einem Meter Höhe bis zum Ufer des Kanals. Mick landete weich und rief: »Es ist ganz einfach!«
    Wenig später stand Izzie neben ihm am Ufer.
    Sie gingen los. Vorsichtig bahnten sie sich ihren Weg durch Brombeersträucher und mußten aufpassen, daß sie sich nicht an Brennesseln verbrannten.
    »Ich wette, hier gibt es Ratten«, sagte Mick.
    »Woher willst du das wissen?« fragte Izzie skeptisch.
    »Sie sind überall, wo es Wasser gibt.«
    An einer Stelle wurde das Bett des Kanals fast in der ganzen Breite von einem Autowrack versperrt. Es war verrostet und hatte weder Türen noch Räder.
    Izzie blickte sich um. »Wie ist das bloß hierher gekommen?« fragte er. Oberhalb der steilen Ufermauer auf der anderen Seite verlief ein Schienenstrang, und dahinter ragten die Backsteinmauem einer Fabrik auf. Es war Izzie völlig schleierhaft, wie das Autowrack hierher ins Kanalbett gelangt war.
    Sie folgten dem Ufer um eine sanfte Biegung, bis sie von der Brücke aus nicht mehr gesehen werden konnten. Sie befanden sich jetzt auf der Rückseite des Filmstudios. Izzie wies nach vorn. Das flache Ufer verengte sich. Dort wuchsen keine Büsche mehr.
    »Da ist es«, sagte Izzie.
    Mick blickte in die Richtung und erkannte eine runde, dunkle Öffnung in der Ufermauer. Das mußte das Kanalrohr sein, von dem Izzie gesprochen hatte. Im Winter, wenn der Kanal Wasser führte, mußte die Öffnung unter der Wasseroberfläche liegen.
    Izzie sagte: »Das Rohr führt mitten ins Filmstudio.«
    Mick sah sich um. Er entdeckte eine verrottete schmale Planke, die von einem Baugerüst stammte. Als er sie aufhob, sah er eine Unzahl von krabbelnden Insekten, die sich darunter verborgen hatten.
    Er schleppte die Planke bis zum Ende des schmalen Ufers und sagte zu Izzie:
    »Damit können wir das Rohr erreichen, ohne daß wir nasse Fuße kriegen.«
    Er hielt die Planke senkrecht vor sich und ließ sie dann nach vom kippen. Sie klatschte mit einem schmatzenden Laut in den Schlamm, so daß das Ende genau vor dem Abflußrohr lag.
    »Gute Idee«, sagte Izzie. Er faßte unter den Sweater und holte eine kleine, dünne Taschenlampe aus der Brusttasche seines T-Shirts. »Ich gehe besser als erster«, sagte er.

    Er nahm die Lampe in die linke Hand, mit der rechten stützte er sich an der Ufermauer ab, als er auf die Planke trat. Sie sackte etwas im Schlamm ein, aber nicht so tief, daß seine Schuhe naß geworden wären. Am anderen Ende der Planke knipste er die Taschenlampe an und steckte sie zwischen die Zähne -so, daß sie nach vom leuchtete. Er griff nach den Rändern des

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