Das Geheimnis des alten Filmstudios
spielten im Sturm. Es dauerte eine Weile, bis Izzie sich daran gewöhnt hatte. Fußball mit einem Tennisball zu spielen.
Beide standen im Mittelfeld, als ihr Torwart einen weiten Abstoß auf den rechten Flügel machte. Izzie rannte los, um den Ball anzunehmen. Schon während des Laufens sah er sich um und erkannte, daß Mick steil ging.
Zwei Verteidiger griffen Izzie an. Izzie lupfte den Ball über ihre Köpfe hinweg genau vor Micks Füße. Mick stoppte den Ball, drehte sich geschickt um die eigene Achse und jagte die Filzkugel ins Tor.
Nachdem ihr Zusammenspiel so gut geklappt hatte, suchten sie sich im Spiel immer wieder. Mick hatte ein fantastisches Auge für den freien Raum, und Izzies Pässe kamen wie an der Schnur gezogen.
Auf diese Weise erzielten sie drei weitere Tore.
Als die Klingel sie wieder zum Unterricht rief und die Meute zurück in die Schule drängte, legte Mick den Arm um Izzies Schultern. Er sah die anderen Jungs an und sagte: »Hat er nicht klasse gespielt?«
Das Lob ging Izzie runter wie Öl.
Als Mick an diesem Abend von seiner Tour zurückkehrte, brauchte er nicht noch einmal los. Alle Austräger waren erschienen, und so begann er damit, den Laden auszufegen. Er war noch nicht damit fertig, da kehrte Izzie von seiner Tour zurück.
»Vielleicht muß ich diesen Job bald aufgeben, Mr. Thorpe«, sagte Mick.
Mr. Thorpe schaute von seinen Büchern auf und nahm die Brille von der Nase. »Warum?« fragte er.
»Vielleicht ziehen wir bald um. Unser Haus wird wegen eines Hotels, das sie bauen wollen, abgerissen. Wir werden uns irgendwo eine neue Wohnung suchen müssen.«
»Tut mir leid, das zu hören«, sagte Mr. Thorpe. »Warum sucht ihr euch keine Wohnung hier in der Nähe?«
»Meine Mom sagt, daß es nicht leicht sein wird, überhaupt etwas Neues zu finden.«
»Das befürchte ich auch«, murmelte Mr. Thorpe. »Ich würde es bedauern, dich zu verlieren. Warum soll das Hotel ausgerechnet bei euch gebaut werden?«
»Sie reißen das Kellerman’s Filmstudio ab.«
»Ich verstehe.« Mr. Thorpe setzte seine Brille auf und wandte sich wieder seinen Büchern zu. Mick fegte den Staub durch die Tür hinaus auf die Straße und brachte den Besen in die kleine Kammer hinter dem Laden. Als er zurückkehrte, sagte Izzie zu ihm; »Mein Vater hat früher im Kellerman’s Filmstudio gearbeitet. Bist du jemals drin gewesen?«
»Nein. Und jetzt kommt sowieso keiner mehr rein«, sagte Mick.
»Ich kenne einen Weg«, sagte Izzie. Mr. Thorpe schaute wieder von seinen Büchern auf. »Wenn ihr beiden Bengel irgendeinen Unfug ausbrütet, dann tut das lieber draußen und nicht in meinem Laden«, sagte er. »Ich will nichts davon wissen.«
Die beiden grinsten und verließen den Laden. Draußen bei ihren Rädern blieben sie stehen. »Wie kommst du ins Filmstudio rein?« fragte Mick. Izzies Bemerkung hatte seine Neugier geweckt.
»Du mußt in den Kanal runter und dann durch ein Abflußrohr«, erwiderte Izzie. »Wenn du willst, zeige ich es dir.« »Okay«, sagte Mick. »Morgen?« Izzie nickte. »Ich hole dich ab. Wo wohnst du?« »Canal Street. Nummer siebzehn.« »Morgen ist Sonnabend. Ich bin gegen neun Uhr da. Du solltest alte Klamotten anziehen, denn in dem Abflußrohr ist es verdammt dreckig.«
Sie stiegen auf ihre Fahrräder und fuhren in entgegengesetzte Richtungen davon.
Mick saß auf der Treppe vor dem Hauseingang und band die Schnürsenkel seiner Turnschuhe zu, als Izzie auftauchte. Er blinzelte in die Sonne und sagte: »Hi.« Izzie trug alte Jeans und einen Sweater mit einem Loch im Ärmel.
Mick stand auf und stieg die Stufen hinab.
»Wo kann ich mein Rad abstellen?« fragte Izzie. »Im Hof?«
»Der gehört dem Hausbesitzer«, sagte Mick. »Du kannst es da runter bringen.« Er wies auf eine Treppe, die zu einer Kellertür hinabführte.
Dort unten befand sich ein kleiner betonierter Platz, wo die Mülltonnen standen. Izzie holte ein Schloß mit einer Kette aus der Hosentasche und legte die Kette um Rahmen und Hinterradfelge, so daß niemand mit dem Rad davonfahren konnte. Dann hob er es an, um es die Treppe hinabzutragen.
»Soll ich dir helfen?« fragte Mick.
»Geht schon. Es ist ziemlich leicht«, sagte Izzie. Unten lehnte er das Rad gegen die Betonmauer und kehrte zu Mick zurück. Er hatte die Nase gerümpft. »Mann, stinkt das da unten«, sagte er.
Sie gingen die Straße hinunter, bis sie die Querstraße erreichten, an der sich der Eingang zum alten Filmstudio befand. Bald sahen sie das hohe
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