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Das Geheimnis des alten Filmstudios

Das Geheimnis des alten Filmstudios

Titel: Das Geheimnis des alten Filmstudios Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Abflußrohrs und schob sich mit Kopf und Schultern hinein.
    Mick sah, daß das Rohr für sie beide groß genug war. Ein Erwachsener dagegen hätte wahrscheinlich Schwierigkeiten gehabt, sich hineinzuzwängen.
    Izzie verschwand ihm Rohr. »Komm schon I« hallte seine Stimme hervor. Mick balancierte über die Planke und stand Sekunden später vor dem Rohr. Ein modriger Geruch drang daraus hervor.
    Als er hineinkroch, um Izzie zu folgen, stellte er zufrieden fest, daß es im Rohr ziemlich trocken war. Offenbar hatte es schon lange kein Wasser mehr geführt.
    Das Licht von draußen versickerte nach ein paar Metern, und nur der dünne Strahl von Izzies Taschenlampe wies ihnen den Weg.
    Die Luft wurde kälter, und der Mörtel der gemauerten Kanalisation begann sich feucht anzufühlen.
    Mick schoß plötzlich durch den Kopf, was er Izzie über die Ratten erzählt hatte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken.
    Ratten griffen sogar Menschen an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlten, das wußte er.
    Es ging ganz sacht bergauf. Es schien schon eine Ewigkeit vergangen zu sein, als Izzie sagte: »Da sind wir.«
    Mick blinzelte über Izzies Schulter hinweg. Der dünne Strahl von Izzies Lampe leuchtete in einen Schacht, der aufwärts führte.
    Izzie sagte: »Da oben ist das Einstiegsloch. Ich muß auf deine Schultern steigen.« Er richtete sich langsam auf, und sein Oberkörper verschwand in dem Schacht.
    Mick kroch zwischen Izzies Beine und kniete sich hin. Er faßte nach Izzies Füßen, führte sie auf seine Schultern und erhob sich dann langsam, indem er sich mit den Händen an den Wänden des Schachts hinaufschob.
    Den Kopf in den Placken gelegt, starrte er nach oben.
    Izzie hatte eine Metallplatte ertastet - den Einstiegsdeckel des Schachts, wie Mick vermutete.
    »Hilf mir, dagegenzudrücken!« keuchte Izzie.
    Mick stemmte die Hände gegen die Schachtwände und zog die Schultern hoch, so daß er dem Druck von Izzies Füßen standhalten konnte. Plötzlich ließ der Druck nach.
    »Ich hab’s geschafft!« stieß Izzies atemlos hervor.
    Die Fuße verschwanden von Micks Schultern. Izzie zog sich durch die Schachtöffnung. Dann tauchte sein Gesicht über Mick auf. »Ich ziehe dich hoch«, sagte er und reichte Mick die Hand.
    Mick stemmte die Füße gegen die eine Seite der Schachtwand, den Rücken gegen die andere. Mit Izzies Hilfe schob er sich langsam höher, bis seine Hände den Rand erreichten und er sich selbst hochziehen konnte.
    Es war dunkel um sie herum. Sie folgten dem dünnen Lampenstrahl, den Izzie über die Wände wandern ließ. Sie befanden sich In einer Art Lagerraum. Die Wände waren mit Spinden vollgestellt. Izzie sagte: »Ich vermute, daß sich dieser Ausstieg früher außerhalb befunden hat. Wahrscheinlich ist dieser Teil irgendwann mal ans Hauptgebäude angebaut worden.«
    Der Lampenstrahl traf eine Tür. Izzie ging darauf zu und öffnete sie. Mick folgte Izzie auf einen Korridor hinaus. Überall lag der Staub fingerdick, und von der Decke hingen Spinnweben herab.
    »Der Gang führt rund durch das ganze Gebäude«, sagte Izzie. Er flüsterte, obwohl es keinen Grund dafür gab. »Außen herum befinden sich die Büros, innen die Studios. Sie haben keine Fenster.«
    Er richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf eine gegenüberliegende Tür. Darüber befand sich ein Schild. Darauf stand: ›Studio B. Eintritt strengstens untersagt, wenn das rote Licht leuchtet!‹ Izzie trat auf die Tür zu und öffnete sie. Mick folgte ihm.
    Izzie fand einen Schalter. Licht flammte auf, und Mick fand sich plötzlich mitten im Wilden Westen wieder.
    Genau vor sich sah er einen Eingang mit Schwingtüren, über dem ein Schild mit der Aufschrift ›Saloon‹ hing. Über die Schwingtüren hinweg konnte er eine Theke erkennen, auf der eine Flasche und ein paar Gläser standen. Der Fußboden sah aus, als würde er aus Holzbohlen bestehen, aber Mick erkannte, daß sie nur auf das Linoleum aufgemalt waren. Ein halbes Dutzend Holztische mit wacklig aussehenden Stühlen darum befanden sich auf der anderen Seite.
    »Phantastisch!« stieß Mick keuchend hervor. Er streckte die Brust raus, verhakte die Daumen im Hosenbund und marschierte mit wiegendem Gang durch die Schwingtüren auf die Theke zu. Dort ließ er die Faust auf die Platte krachen und sagte mit rauher Stimme und breitem Texasslang: »Whisky!«
    »Stark, was?« sagte Izzie. Er durchquerte den
    Saloon und trat auf die Wand zu, die eigentlich die Rückseite des Saloons sein

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