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Das Geheimnis des Goldmachers

Das Geheimnis des Goldmachers

Titel: Das Geheimnis des Goldmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hereld
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gelangen, war für ihn nun ein Leichtes, trotz der Rippe, die wie
wild in seiner Seite pochte.
    Schwer atmend hockte er neben dem
Brunnen und betrachtete Johann, der nach wie vor selig vor sich hinschlummerte.
Einige Augenblicke wog Robert ab, ob ihr Bewacher in diesem Zustand eine Gefahr
darstellte, ehe er sich schwerfällig erhob, sich vor Johann aufstellte und mit
einem kräftigen Hieb dafür sorgte, dass der Lump so rasch nicht mehr aufwachen
würde.
    Bebend vor Erschöpfung wankte
Robert zurück zum Brunnen, nahm die zusammengebundenen Kutten vom Rundholz und
warf ein Ende seinem Freund hinunter, das andere wickelte er sich um die Hände.
Rasch kletterte Osman daran hinauf, ohne dass Robert ihm behilflich sein
musste. Auch riss der Stoff nicht weiter ein, was Robert nicht erstaunte
angesichts der spindeldürren Statur seines Freundes.
    Nun standen sie beide oben,
splitternackt wie Gott sie schuf, und Osman kam nicht umhin, Roberts Verletzung
zu begutachten, die in allen ihm bekannten Farben schillerte und leuchtete.
Allein der Anblick schmerzte schon und Osman wollte sich gar nicht erst
ausmalen, welche Qualen die Rippe seinem armen Freund wohl bereitete.
    »Kannst du den Knoten wieder
lösen? Ich möchte den Feinden nicht nackt gegenüberstehen«, sagte Robert, an
sich herunterschauend.
    »Ich kann da nichts Schlechtes
dran entdecken. So hättest du zumindest die Überraschung auf deiner Seite.«
    Robert lächelte müde zurück,
während Osman geschickt den Knoten entwirrte, dann warfen sie sich die
wassertriefenden Kutten über.
    »Und was nun?«, fragte Osman.
    »Fort, so schnell wie möglich,
denn auf einen Kampf können wir es nicht mehr ankommen lassen. Ich kriege ja
noch nicht mal mehr die Arme nach oben!«, erwiderte Robert und schwankte
bedenklich.
    »So sei es«, antwortete Osman,
»möge Allah mit uns sein!«

     
    *

     
    Von Stenweden runzelte verwundert die Stirn.
    Die Spuren der beiden
führten tatsächlich direkt ins Kloster der Dominikaner. Was zum Teufel hatten
sie hier verloren? Sie würden doch nicht solch ein Wagnis auf sich nehmen, nur
um ihre Kleider zurückzubekommen? Inzwischen mussten sie doch wissen, dass
ihnen sämtliche Waffenträger Hildesheims auf den Fersen waren. Was nur
bezweckten sie hiermit, und wo befand sich Albert, sollten sie ihn doch
entführt haben?
    Fragen über Fragen,
und jede einzelne von ihnen nährte von Stenwedens Zweifel an der Schuld der
beiden Flüchtigen.
    Die Sonne stand bereits im Westen,
als die Glocken zur Non schlugen und, allen voran der Hauptmann, siebzehn
geharnischte und bewaffnete Soldaten durch das tagsüber geöffnete Klostertor
den Gemüsegarten des Dominikanerstifts betraten.

     
    *

     
    Erst einmal raus aus
dieser Falle, dachte sich Robert, während er geduckt hinter Osman durch die
sorgsam vom Botanicus gepflegten Bohnensträucher schlich. Draußen könne man
sich immer noch Gedanken machen, ob sie denn ihr Wissen über den Prior
weitergeben oder einfach nur das Weite suchen sollten. Das Tor in die Freiheit
war jedenfalls bereits zum Greifen nah und noch hatte sie niemand entdeckt, da
schlugen die Glocken zur Non an.
    Osman blieb unvermittelt stehen,
als im gleichen Augenblick ein waffenstarrender Soldat nach dem anderen den
Klostergarten betrat. Robert, ihm direkt folgend und nicht im Bilde, was vorn
geschah, stieß ihn beinahe zu Boden.
    »Was stockst du denn so plötzlich?
Fast hätte ich dich umgerannt!«
    Hastig gab Osman ihm ein Zeichen,
umgehend Ruhe zu geben, dann wies er nach vorn zum Tor.
    Robert nickte nur, wollte der
Ärger denn gar nicht mehr enden?
    Unschlüssig, was nun zu
tun sei, verharrte er regungslos, als plötzlich einige Schritte hinter ihm ein
lautes Rascheln zu hören war, kurz darauf gleich wieder. Wohl ein Tier im
Gemüsebeet, dachte sich Robert und wandte vorsichtig seinen Kopf. Doch es war
kein Hase, der gerade einige Möhren stibitzte, sondern Mattias beim Bewässern
seiner Lieblinge. Er hatte nur Augen für die Soldaten, die in einem scheinbar
endlosen Strom in sein Reich strömten. Wie gebannt verfolgte er die Szene, die
sich vor ihm am Klostertor abspielte, ob aus purer Neugier oder Sorge um seine
sprießenden Zöglinge, doch wie lange noch? Sobald sein Blick auch nur ein Stück
nach rechts fiele, müsste er die beiden Flüchtigen sehen, denn sie befanden
sich gerade einmal fünf Schritte von ihm entfernt.
    Robert überlegte
fieberhaft. Sich von Mattias zu entfernen hieße, den Soldaten näherzurücken,
keine

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