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Das Geheimnis des Rosenhauses - Roman

Titel: Das Geheimnis des Rosenhauses - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette John
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mit Aufräumen dran, ich hab gekocht!« Damit schlug sie das Buch wieder auf, die Musik säuselte los und der Parfümgeruch wurde stärker. Lulu drehte ab in Richtung Küche, Bumbum und ein Teil der Gobblings folgten ihr.
    »Wenn du willst, kannst du nachher mit uns ›Serafia‹ gucken!«, rief Rafaela etwas milder hinter ihr her. »Ist eine neue Folge. Arminio und Clementio haben sie aus der Stadt mitgebracht.«
    »Keine Lust«, sagte Lulu und ließ die Tür knallen.
    Die Küche war ein Schlachtfeld. Überall stapelten sich schmutzige Teller, Töpfe und Pfannen. Auf dem Herd simmerte das, was Rafaela so großspurig als Lulus »Abendessen« bezeichnet hatte – ein winziger Rest Suppe, der schon verbrannt roch. Angewidert schmetterte Lulu den Deckel zurück auf den Topf. Darauf hatte sie keinen Appetit, eigentlich war sie überhaupt nicht hungrig, schließlich hatte sie gerade erst ein Cremetörtchen verdrückt.
    Seufzend machte sie sich an den Abwasch, das heißt, sie ließ die Helferlein aus ihrem Käfig. Die kleinen Kerle waren schon völlig außer sich vor Ungeduld, tobten herum, warfen ihre hölzernen Körper gegen die Gitterstäbe, begierig, sich endlich in ihre Lebensaufgabe, das Saubermachen, zu stürzen.
    Nun hätte Lulu eigentlich zu den anderen in den Wintergarten gehen können. Sie liebte »Serafia und der König«. Es wurde viel gesungen darin und getanzt und die Geschichte war sehr spannend. Sie spielte in längst vergangenen Tagen, zur Zeit des großen Kriegs. Damals hatte eine schrecklich böse Hexe ihren Körper mit dem des Königs vertauscht, und nur Serafia, die tapfere Schöne, ahnte die Wahrheit. Bestimmt würde sie am Ende dafür sorgen, dass alles gut ausging, doch bis dahin hatte sie noch eine Menge Abenteuer zu bestehen.
    Lulus Bedarf an Abenteuern war für heute gedeckt, und ihr Bedarf an Rafaelas spitzen Bemerkungen ebenfalls. Sie hatte auf rein gar nichts mehr Lust. Sie setzte sich auf einen Stuhl, nahm Bumbum auf den Schoß, sah den Helferlein zu und rezitierte stumm ihren Text. Er war noch da, Corina sei Dank, er war noch da!
    »Bumbum«, sagte Bumbum müde. Er wollte, dass sie ihm ein Lied sang, wie immer, wenn er schläfrig wurde. Also sang Lulu. Sie nahm die Melodie von »Fuchs im Kirschgarten«, dazu die Worte ihrer geheimen Botschaft. Es klappte ganz gut, ein bisschen holprig zwar, doch Bumbum schlief ein. Wenn er müde war, schlief er überall ein, sogar in der Küche, während die Helferlein lärmend ihre Arbeit verrichteten.
    Langsam wurden sie fertig mit dem Geschirr, und Lulu überlegte, wie sie es schaffen sollte, sie wieder in ihren Käfig zu bugsieren, ohne Bumbum aufzuwecken. Ein paar von ihnen klapperten schon über den Boden, wischten ihn auf und begannen die Schränke abzuwaschen. Das war zwar im Prinzip nicht schlecht, doch wenn man ihnen nicht rechtzeitig Einhalt gebot, würden sie in ihrer Arbeitswut das ganze Haus auseinandernehmen, danach wieder von vorne anfangen, wieder und immer wieder, bis sie völlig ausgelaugt wären und bestenfalls noch als Feuerholz taugten. Lulu versuchte, die aufgeregten Holzkerlchen mit dem Fuß auf die Ablage neben der Spüle hinaufzutreiben, doch erreichte nur, dass die Helferlein sich an ihre Sandale klammerten und wie verrückt an den Riemchen herumpolierten.
    »Borleif« , fluchte sie verhalten und wollte sich gerade unter Bumbum herauswinden, als die Küchentür aufging und Arminio hereinkam.
    »Lass nur, ich mach das schon«, sagte er, sammelte die Helferlein ein und steckte sie in den Käfig. Da saßen sie nun und trommelten wütend an die Gitterstäbe. Niemand kümmerte sich darum. Nach einer Weile würden sie damit aufhören.
    »Rafaela lässt fragen, ob du heute noch zu kommen gedenkst«, sagte Arminio. »Bei ›Serafia‹ fängt nämlich gleich ein neues Kapitel an.«
    »Nö«, sagte Lulu. »Hab keine Lust.«
    »Keine Lust auf ›Serafia‹ oder keine Lust auf deine Schwester?«, grinste Arminio.
    Lulu zog die Schultern hoch und grinste ebenfalls. Sie mochte Arminio. Rafaela mochte ihn auch. Die war überzeugt, dass er nur wegen ihr so häufig zu Besuch kam, aber Lulu wusste, dass das nicht stimmte. Arminio kam nur als Mutmacher, als Verstärkung für seinen Bruder Clementio, der in Rafaela verliebt war. Aber aus dem machte sich Rafaela nichts, sie fand ihn kindisch. Er war erst sechzehn, und nicht achtzehn wie Arminio.
    »Du, Minio«, fragte Lulu zögernd, »kannst du Auras sehen?«
    »Hm«, nickte er, »du nicht?«
    Sie

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