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Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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sich inzwischen anderweitig das Horn abstößt. Im Gegenteil, manchmal bewahrt ein solches Vorgehen die Eheleute davor, eine Dummheit zu begehen. Ich halte es für das beste“, sagte sie zu Gero, „wenn Ihr in die Kammer nebenan zieht, damit Ihr erst gar nicht in Versuchung geratet, Eurer Frau zu nahe zu treten.“
    Sie bedachte Gero mit einem strengen Blick und gab der Kammerfrau, die Lissy in ein frisches Nachthemd gesteckt hatte, einen Wink, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. „Ich gehe und bereite inzwischen einen stärkenden Kräutersud“, fügte sie an Elisabeth gerichtet hinzu. „Ihr begebt euch einstweilen in die Kissen und wartet auf mich.“
    Als die Frauen gegangen waren, setzte sich Gero zu Lissy aufs Bett. Die Abendsonne fiel durch die bunt verglasten Fenster und warf farbige Muster auf das helle Bettzeug. Lissys zweifelnde Blicke bekümmerten ihn. Die unbedachten Bemerkungen der Hebamme machten ihr augenscheinlich zu schaffen.
    „Es tut mir leid, dass ich dir bis zur Geburt keine richtige Frau mehr sein kann“, wisperte sie traurig und griff nach seiner Hand. Sie verschränkten ohne ein Wort die Finger ineinander.
    „Dir muss nichts leidtun“, sagte er leise. „Und du brauchst auch keine Angst zu haben, dass ich mir inzwischen eine andere suche.“ Er schluckte, als er sah, wie sich eine einzelne Träne aus ihren Augenwinkeln stahl. „Lissy“, sagte er ernst und fasste ihre Hand noch enger.
    „Ja?“, flüsterte sie.
    „Du musst mir versprechen, dass du niemals an meiner Liebe zweifelst. Was wäre ich für ein Teufel, wenn ich dir ein Kind zeuge und mir bei der ersten Schwierigkeit ein anderes Weib suche? Ich verspreche dir, dass du dir überhaupt keine Sorgen machen musst. Das, was Ines gesagt hat, ist dummes Geschwätz.“
    „Und was ist, wenn du dich nicht beherrschen kannst?“, murmelte sie. „Es gibt so viele hübsche Mägde im Haus, die sich dir mit Freuden hingeben würden. Ich habe schließlich Augen im Kopf und kann sehen, wie schamlos sie dich mitunter anschmachten.“
    Gero lachte kurz auf. „So weit solltest du mich aber kennen“, meinte er beinah beleidigt. „Ich wurde schließlich zum Ritter geschlagen. Ritter zu sein setzt eine gewisse Selbstbeherrschung und die Fähigkeit zur Enthaltsamkeit voraus, wenn es vonnöten ist.“ Er schaute sie mit treuen Augen an. Nach einer kurzen Weile stieß sie einen Seufzer aus und fiel ihm erleichtert um den Hals.
    „Ach, Gero“, hauchte sie und küsste ihn wild, bevor sie ihm mit treuem Blick in die Augen schaute. „Verzeih meine dummen Gedankenspiele. Es ist nur so, ich weiß nicht warum, ich habe einfach schreckliche Angst, dass ich dich irgendwann einmal verlieren könnte. An wen oder was auch immer.“
    „Das wirst du nicht“, beruhigte er sie und strich ihr besänftigend über die glühende Wange. „Dafür werde ich schon sorgen. Und nun ruh dich aus, damit unser Kind gesund zur Welt kommen kann.“ Er drückte sie sanft, aber bestimmt in die Kissen und deckte sie zu. Dann stand er auf und bückte sich noch einmal zu ihr hinunter, um sie zu küssen.
    „Ich bin dir auf immer treu“, flüsterte er an ihre Lippen. „Mein wunderschönes, einzigartiges Eheweib.“
    Plötzlich stand Ines hinter ihm mit einem dampfenden Krug. „Euer Weib benötigt nun ein wenig Ruhe“, bestimmte sie und zog Gero in ihrer unerbittlichen Art zur Seite.
    Gero zwinkerte Lissy ein letztes Mal zu, dann ging er nach unten zurück zu den Gästen.
    Nachdenklich kehrte er zu Roland zurück, der nach wie vor mit seinen Männern am Tisch saß, die inzwischen ein Trinklied angestimmt hatten. Gero musste grinsen, weil einige von ihnen bereits lallten. Es war lustig, ihnen zuzuschauen, und ein bisschen Aufmunterung konnte er nun durchaus vertragen.
    Roland gab dem Diener einen Wink, auf dass er Gero einen frischen Humpen mit Bier bringen soll, den er anschließend gleich im Stehen und in einem Zug leerte.
    „Danke“, sagte er und gab den Krug an den Diener zurück. Danach wischte er sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. Roland zog ihn am Arm zu sich auf die Bank, und Gero ließ sich von der aufgeheizten Stimmung der Männer mitreißen. Sie grölten lautstark, als sich die Musik zu einem schnelleren Rhythmus veränderte und ein leicht bekleidetes Mädchen in die Mitte des Saales hüpfte, wo sie zu tanzen begann und im Takt ihrer Schritte ein Tambourin schlug. Die meisten Kerle glotzten sie mit glasigen Augen an, während sich ihr

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