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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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d’Empures blieb unter einem Olivenbaum stehen und sah ihn fassungslos an. „Sie ist eine Hure, Gero. Sie liebt es, mit Männern zu schlafen, besonders wenn sie so hünenhaft und gut gebaut sind wie du. Sie war es, die dich verführt hat, und nicht umgekehrt. Die Weiber dort setzen Opiumpfannen ein, um die Freier entweder zu betäuben oder sie willenlos zu machen. Je nachdem, was sie mit den Männern vorhaben. Bei dir kam mit Sicherheit letztere Variante zum Einsatz.“ Er lachte befreit und setzte seinen Weg fort. „Ich liebe es übrigens, wenn Mafaldas Engel so etwas mit mir anstellen. Es macht so schön hemmungslos. Man vergisst all die Scheiße, die man im Leben bereits durchgemacht hat. Ich sage es nur dir, aber es gibt Tage, da heule ich wie ein Schlosshund, wenn ich im Bett einer Hure liege, obwohl ich sie kurz zuvor noch wunderbar geritten habe. Es überkommt mich einfach, wenn ich danach in den Armen einer vollbusigen, verständnisvollen Frau liege, die keinerlei Ansprüche stellt, und ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen darf.“
    Hugo stieß einen begeisterten Seufzer aus und ließ seine weißen Zähne im Halbdunkel aufblitzen.
    Gero konnte sich denken, was den Ordensritter so glücklich machte. Wahrscheinlich genau das Gleiche, was ihn selbst in Wardas Armen hatte hinwegschlummern lassen. Aber er wollte nicht glauben, dass die Anteilnahme und die mütterliche Zuwendung der Huren nur eine List war, um zahlungswillige oder wenigstens ausdauernde Freier anzulocken.
    Immer noch leicht verunsichert, folgte er Hugo durch das Tor zur Taverne der Engel, deren Pforte sich nur auf ein Losungswort hin wie von Geisterhand öffnete.
    Plötzlich fragte er sich, was er Warda sagen würde, wenn sie vor ihm stand. Er wollte auf keinen Fall anfangen, nach Worten zu suchen oder gar zu stottern, was wirklich peinlich gewesen wäre. Die Taverne war gut besucht, wie man an den edlen Rössern erkennen konnte, die mit ihren kostbaren Geschirren draußen im Hof angebunden standen. „Die überwiegende Kundschaft in Mafaldas Paradies besteht aus reichen Kaufleuten“, erklärte ihm Hugo. „Aber man munkelt, dass auch jede Menge Ministerialbeamte des Könighofes hierherkommen. Sie alle werden von Mafalda, der langjährigen Wirtin des Etablissements, bestens bedient und dafür anständig zur Kasse gebeten.“
    Etwas Ähnliches hatte Warda auch schon erzählt, als Gero das erste Mal ihre Bekanntschaft gemacht hatte. Nur Ordensritter hatten freien Zutritt, und das auch nur unter der Hand, weil das Haus auf steuerfreiem Templergrund stand. Mit dem kleinen, aber feinen Haken, dass die Ordensleitung nichts davon ahnte, was dort geschah. Offiziell handelte es sich um eine Herberge für pilgernde Christen. Und zwar welche von einer besonderen Sorte, die allem Anschein nach ein striktes Schweigegelübde abgelegt hatten. Alles, was sich im Haus der Engel abspielte, war ein streng gehütetes Geheimnis, und jeder, der hierherkam, hatte etwas zu verbergen, so dass die Kundschaft sich mit ihrer Diskretion gegenseitig in Schach hielt.
    Vielleicht war Warda ja gar nicht da, beruhigte sich Gero in einem plötzlichen Anfall von Rückzugswillen. Oder sie hatte die ganze Nacht über anderweitige Kundschaft und keine Zeit für ihn. Dann hatte er einen guten Grund, sofort wieder zu gehen.
    Vielleicht erklärte sie ihn auch schlichtweg für verrückt, wenn er nur gekommen war, um ihr ein weiteres Dasein als Hure auszureden. Der Gedanke, dass sie sich Tag und Nacht von fremden Männern besteigen ließ, erschütterte ihn. Aber ihr schien es nichts auszumachen.
    Hugo wurde schon kurz nach dem Eintritt von einem rothaarigen Mädchen mit verheißungsvollen Küssen begrüßt und verschwand sogleich mit ihm in den oberen Gemächern. Gero blieb einfach im Torbogen stehen und schaute sich um. Dank seiner Größe hatte er sich rasch einen Überblick über Huren und Gäste verschafft. Er selbst war auch nicht zu übersehen. Jedenfalls starrten ihn einige spärlich bekleidete Mädchen ungebührlich lange an. Nur eine von ihnen, deren dunkler Zopf bis über ihr Hinterteil reichte und damit nur das Notwendigste unter dem durchsichtigen, rosafarbenen Seidenkleid verbarg, zeigte offenbar kein Interesse, sich ihm zuzuwenden. Bis ihr die dralle Mafalda einen kaum merklichen Stoß gab und mit dem Kopf zur Tür nickte.

Kapitel III

    W arda drehte sich langsam zu Gero um und spürte ihr Blut durch die Adern rauschen, als sie die hünenhafte Gestalt des deutschen

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