Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
Vom Netzwerk:
dort”, flüsterte er Ann zu. Es war nicht
leicht, die schmale Treppe zu zweit zu erklimmen und sich dabei unausgesetzt
aneinander festzuhalten. Doch den Kindern gelang es. Und das im rechten Augenblick!
Die Menviten gingen in Schützenkette durchs Lager, sie hatten sich untergehakt und
durchkämmten das Territorium. Doch die unsichtbaren Wesen schienen wie vom
Erdboden verschluckt.
Mon-So leitete den Suchtrupp in der Nähe des Wachtturms. Als er bemerkte, daß dort
kein Wachsoldat stand, schickte er einen Arsaken aus, um zu überprüfen, ob der Turm
tatsächlich unbesetzt war. Behende lief der Arsake die Treppe hinauf. Mucksmäuschenstill standen Ann und Tim auf der Plattform. Der Arsake vernahm sofort ihren
aufgeregten Atem, fuhr lässig mit der Hand durch die Luft und rief laut:
„Keine Menschenseele, mein Offizier!” Rasch eilte er wieder hinab.
Die Suche wurde noch lange fortgesetzt, verlief jedoch ergebnislos.
Vielleicht können die Erdbewohner nicht nur unsichtbar, sondern auch unfaßbar
werden? überlegte der General unruhig. Aber wie sollen wir da gegen sie kämpfen?
Gegen Abend wurde es im Lager still: Die Bewohner begaben sich zur Ruhe, die
Wachsoldaten bezogen ihre Posten.
Ann und Tim stiegen, jedes Geräusch vermeidend, die Treppe hinab und schlüpften an
den Wachsoldaten vorbei durchs erstbeste Tor. Dann eilten sie im Laufschritt zum
Pavillon, in dem der Eiserne Ritter sie erwartete.
UNHEILVOLLE PLÄNE
    Baan-Nu berief eine Geheimsitzung seines Stabes ein. Von den Arsaken war nur Ilsor
anwesend und auch dies ausschließlich in seiner Eigenschaft als Diener des Generals.
Zur Eröffnung brachte Baan-Nu einen Hochruf auf den großen und unbesiegbaren
Guan-Lo aus. Die Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen, rissen die Arme zum
Gruß hoch und schrien dreimal mit heiseren Stimmen:
„Gorr-au !”
„Wir müssen endlich mit Goodwinien Schluß machen!” verkündete der General ohne
jede Einleitung. „Wir beginnen mit der Smaragdenstadt, dem Herzen von Goodwinien.
Wir werden alles in Schutt und Asche legen und die Smaragde an uns bringen. Wir
wollen den Erdenbürgern zeigen, wozu wir fähig sind. Bisher haben wir sie lediglich in
Erstaunen versetzt, und sie haben versucht herauszufinden, wer wir sind. Fortan sollen
sie in Angst und Schrecken leben und vor uns zittern!”
Schweigend ging Ilsor von einem zum anderen, schenkte Getränke ein zu den Früchten
und merkte sich jedes Wort.
„Die Operation wird unter der Codebezeichnung ,Schrecken` verlaufen. Alle Helikopter
sind einzusetzen. Wir bestücken sie mit Bomben. Wenn die Mehrheit der Einwohner
getötet ist, zwingen wir den Rest mit unserem Blick zum Gehorsam.”
Der General schwieg. Zustimmende Rufe wurden laut.
„Wir werden alle steinreich nach Rameria zurückkehren”, versprach Baan-Nu.
Er verschwieg natürlich, daß er längst beschlossen hatte, die Schätze der
Smaragdenstadt in seinen persönlichen Besitz zu bringen.
„Mein General!” Ehrerbietig wandte sich der Kommandant der Helikopterbesatzungen
Mon-So an BaanNu: „Nachdem der unsichtbare Feind bei uns gewesen ist, sind fast alle
Helikopter funktionsuntüchtig.”
„Wie lange brauchen Sie zur Reparatur?” fragte der General.
„Bei angespannter Arbeit nicht unter zehn Tagen”, entgegnete jener.
Diese Antwort erfreute Ilsor. Die Zeit würde ausreichen, um alles weiterzumelden und
neue Pläne zu schmieden.
In einem Ton, der keine Widerrede zuließ, sagte der General
„Die Helikopter müssen fristgemäß fertiggestellt sein. Setzen Sie alle Leute zur
Reparatur ein und beschaffen Sie die notwendigen Ersatzteile. Für die Ausführung
dieses Befehls sind sie, Mon-So, und du, Ilsor, persönlich verantwortlich.”
„Zu Befehl, mein General.” Der Staffelkommandeur Mon-So neigte den Kopf.
Ilsor, der sich wieder als Cheftechniker fühlte, verneigte sich tief. Damit war die
Sitzung beendet.

Dritter Teil

DAS SCHLAFWASSER
DER ANGRIFF DER HOLZKÖPFE
    Ilsor meldete über Mentacho den bevorstehenden Überfall der Außerirdischen auf
die Smaragdenstadt.
Nach Mitternacht versammelte sich der Militärrat im Thronsaal des Smaragdenschlosses. Keine Minute durfte verloren werden. Alle beschäftigte nur ein Gedanke,
wie sich die drohende Gefahr, die über dem Zauberland lag, abwenden ließe. Nach
einem Tag ununterbrochenen Nachdenkens konnten sich die Mitglieder des Rates
vor Müdigkeit kaum noch auf den Füßen halten. Dem Scheuch blätterte sogar die
Farbe vor

Weitere Kostenlose Bücher