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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Kartätschen losballerten. Die zuversichtliche Stimmung der Eroberer machte großer
Verzagtheit Platz.
Am selben Tag wurde das gesamte Holzheer repariert.
Man malte den Soldaten neue Uniformen an, gab ihnen neue Epauletten und
Medaillen, und der frischgestrichene strahlende Lan Pirot bekam sogar goldene
Schulterstücke und ein Ordensband über die Schulter.
DIE OPERATION „SCHRECKEN”
    Der Scheuch wandte sich gegen Faramants Vorschlag, die Smaragde, um sie vor der
Vernichtung zu bewahren, von Stadttoren und Mauern, von Straßen und Hausdächern
zu entfernen. Das hätte seiner Meinung nach bedeutet, die Angst vor dem Feind
einzugestehen, was gleichbedeutend damit war, ihm sich auf Gnade und Ungnade
auszuliefern.
„Mit den Smaragden macht der Kampf mehr Spaß”, behauptete der Scheuch. „Die
grünen Steine müssen weiter leuchten. Das wird uns helfen. Mögen die Steine in allen
Regenbogenfarben schillern!”
„Das stimmt. Die Smaragdenstadt darf nicht ohne Smaragde bleiben”, nickte
Feldmarschall Din Gior. Da die Smaragde nicht entfernt würden, sondern den
Kämpfenden vielmehr helfen sollten, wurden sie auf Hochglanz poliert, damit sie
noch strahlender leuchteten. So erstand die Smaragdenstadt vor dem Überfall der
Menviten in all ihrer Großartigkeit. Die Einwohner und alle wundersamen Geschöpfe
des Zauberlandes beschlossen, sich zu ihrer Verteidigung zu erheben. Doch was
konnten sie gegen die Fremdlinge ausrichten? Sie konnten nur mutig sein. Das aber ist
schon sehr viel.
Die Mutigsten in der Armee des Zauberlandes waren die eisernen und die hölzernen
Geschöpfe: Tilli-Willi, der Eiserne Holzfäller und die Holzköpfe unter Lan Pirot.
Die Holzköpfe hatten bereits die Feuertaufe im Kampf gegen die fremden
Eindringlinge bestanden. Tilli-Willi schärfte seinen Degen, den vierzig Menschen
nur mit Mühe von der Stelle bewegen konnten. Sein riesiger Schild glänzte wie ein
Spiegel und reflektierte die Sonnenstrahlen auf die gegnerische Seite. Das war keine
schlechte Kriegslist, die er sich bei den Holzköpfen abgesehen hatte.
Der Eiserne Holzfäller mit seiner schweren Axt konnte ebenfalls, wenn er auch
zehnmal kleiner war als sein eiserner Gefährte, der Ritter, erbittert kämpfen.
Din Gior machte sich leidenschaftlich an die Arbeit. Nicht umsonst hatte er aus den
Chroniken, die in der Schatzkammer hinter dem Thronsaal aufbewahrt waren, die
Beschreibungen aller berühmten Schlachten, die irgendwann einmal im Zauberland
geschlagen worden waren, fast auswendig gelernt. Vor allem verteilte er mit Sachkenntnis die vorhandenen militärischen Kräfte. Er baute rund um die Stadt eine
Gefechtssicherung auf, in der die Städter mit Gewehren und Revolvern, welche
Cunning verteilte, ausgerüstet waren. Alfred persönlich befehligte sie.
Die Städter schossen nicht schlecht: Von jeweils fünf Kugeln traf eine das Ziel. Für
Menschen, die bislang keinem einzigen Geschöpf etwas zuleide getan hatten, war so ein
Ergebnis ein Erfolg, der sich sehen lassen konnte.
Unbeweglich standen auf Mauern und Türmen die Beobachterposten. Durch sie würde
die Armee rechtzeitig von der Annäherung des Gegners erfahren. Din Gior ließ die
Hauptkräfte, einschließlich Tilli-Willis und des Eisernen Holzfällers, in der Stadt
Aufstellung nehmen. Er bedachte auch die Reserve. Sie wurde aus den Holzsoldaten
unter Befehl von Lan Pirot gebildet. Man versteckte sie im Wald unter dem Laubwerk
der Sträucher. Um die Verbindung mit dem Feldmarschall aufrechtzuerhalten, wurden
überall Läufer aufgestellt. Das Wichtigste aber für die Verteidigung der Smaragdenstadt
hatte Alfred Cunning bedacht. Auf seine Anweisung nähte Ann zusammen mit den
Frauen der Zwinkerer, der Erzgräber und allen anderen Einwohnern, die eine Nadel
führen konnten, Stich um Stich Säcke aus festem grauem Stoff. Das war genauso ein
militärischer Auftrag wie die Schießübungen. Den grauen Stoff hatte Ilsor zum Teil aus
den Vorräten der „Diavona” an sich gebracht, zum Teil hatte Mentacho ihn gewebt.
Als die Näharbeiten beendet waren, entzündete man Riesenfeuer in der Stadt und hielt
die Säcke darüber, um sie mit Heißluft zu füllen. Dann hingen sie wie Luftballons über
der Stadt.
Während die Feuer angezündet und die Luftballons vorbereitet wurden, flog der zahme
Drache Oicho am Himmel entlang, um die Menviten abzulenken.
Im Lager der Außerirdischen bereitete man sich auch zum Überfall auf die Bellioren
vor. Die

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