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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa James
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erfüllt von Chemikalien, die einem den Atem und die Sicht nahmen.
    An seine Ohren drangen Schreie und das Quietschen von Reifen auf der Schotterpiste, als die Jeeps alle gleichzeitig hielten. Er hatte es geschafft … Alim lenkte den Wagen scharf nach rechts, zurück zur Kreuzung.
    Einen halben Kilometer vor der Kreuzung warf er ein halbes Dutzend Kartons, die neben ihm auf der Sitzbank standen, mit den weniger wichtigen Lebensmitteln, die er immer Sh’ellahs Leuten zuspielte, vom Wagen. Diese würden sie entdecken, sobald sie wieder etwas erkennen konnten. Die Chemikalien schädigten nicht die Augen, sondern raubten einem nur für etwa eine halbe Stunde das Sehvermögen. Bis dahin würde der Wind seine Spuren verwischt haben. Sh’ellas Männer würden sich teilen müssen, um ihn aufzuspüren, und bis sie das Dorf erreichten, wäre er längst über alle Berge.
    Plötzlich hörte er ein Heulen, gefolgt von einem Zischen und einem ohrenbetäubenden Knall. Im nächsten Moment schoss der Wagen nach vorn und begann zu schlingern.
    Mit dem Kopf prallte er mit großer Wucht gegen das Seitenfenster. Blut lief ihm ins Gesicht, und seine Gedanken überschlugen sich. Einer der Reifen musste geplatzt sein. Entweder war einer seiner Verfolger nicht von der Explosion erwischt worden, oder er hatte auf gut Glück geschossen und getroffen.
    Wenn er jetzt das Bewusstsein verlor, würde er sterben. Er musste unbedingt versuchen, ins Dorf zu gelangen, denn er drohte jeden Moment ohnmächtig zu werden. Blut sickerte aus der Wunde an seiner Schläfe, und er spürte, wie sein Blutdruck fiel. Wenn er den Wagen in die richtige Richtung lenkte und den Tempomaten einschaltete … Sein Kompass und das Navigationssystem zeigten an, dass die restliche Strecke gerade verlief.
    Alim drückte auf die Taste seines Satellitentelefons, mit der er seine aktuelle Position an einen Empfänger übermitteln konnte. Er hoffte nur, dass die Krankenschwester, die in Shellah-Akbar lebte, ihr Gerät eingeschaltet hatte.
    Während er krampfhaft das Lenkrad umklammerte, schob er wieder den Stein aufs Gaspedal. Dann sank er nach vorn.
    Siebzehn Minuten später hielt der Lkw in Shellah-Akbar.
    Am Steuer saß eine Frau. Gleich als das Notsignal eintraf, war sie von ihrer Pritsche im Zelt aufgesprungen und mit dem Fahrrad losgefahren. Abdel, der schnellste und ausdauerndste Läufer aus dem Dorf, hatte sie begleitet, um das Rad zurückzubringen. Als sie den Lkw erreichte, war sie vom Rad auf das Trittbrett des fahrenden Wagens gesprungen, hatte die Tür geöffnet und war in die Kabine geklettert. Neben ihr, den Kopf in ihrem Schoß, lag jetzt der bewusstlose Fahrer, der alles riskiert hatte, um das Leben anderer zu retten.
    Er würde nicht sterben. Nicht in dieser Nacht. Nicht wenn sie es verhindern konnte.

1. KAPITEL
    â€žBringt den Fahrer in meine Hütte, und versteckt den Lkw“, rief Hana al-Sud den beiden Dorfbewohnern auf Arabisch zu, als sie vor dem Versorgungszelt hielt. „Und verwisch die Reifenspuren, Malika!“, bat sie ihre Assistentin.
    Ein älterer Dorfbewohner eilte zur Beifahrerseite, um den Fahrer herauszuziehen, während der fitteste junge Mann aus dem Ort hinter dem Steuer Platz nahm. Die anderen öffneten den Laderaum, um die Sachen herauszunehmen. Zwei Frauen eilten mit den Medikamenten davon, um diese zu verstecken. Die Zukunft des ganzen Dorfes hing davon ab, dass alle zusammenarbeiteten, und zwar schnell. In wenigen Minuten würden die Männer des selbsternannten Machthabers eintreffen, und falls sie auch nur den leisesten Verdacht schöpften, konnte es fatale Konsequenzen für alle haben.
    â€žIch kümmere mich um den Fahrer“, fuhr Hana angespannt fort. „Wenn sie nach ihm fragen, sage ich, er sei mein Mann, der mich besucht.“
    Die Männer brachten den Bewusstlosen in ihre kleine Hütte neben dem Zelt.
    Fünfzehn Minuten später waren alle Spuren beseitigt. Abdel würde den Lkw irgendwo in der Wüste abstellen, sich die Koordinaten merken und zu Fuß zurückkommen.
    In der Hütte ließ Hana den Verletzten auf ein altes Laken legen. „Verbandszeug und Nadel – eine alte, sterilisierte.“ Dieser tapfere Mann hatte etwas Besseres verdient, aber wenn sie die neuen Sachen benutzte, die er mitgebracht hatte, und nicht rechtzeitig entsorgte, würden Sh’ellahs Männer

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